Pfister, Friedrich
- Lebensdaten
- 1883 – 1967
- Geburtsort
- Kaiserslautern
- Sterbeort
- Würzburg
- Beruf/Funktion
- Religionswissenschaftler ; klassischer Philologe ; Archäologe ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118899112 | OGND | VIAF: 810486
- Namensvarianten
-
- Pfister, Friedrich
- Pfister, Eduard Friedrich
- Pfister, Fridericus
- Pfister, Friedrich Eduard
- Pfisther, Friedrich
- Pfisther, Eduard Friedrich
- Pfisther, Fridericus
- Pfisther, Friedrich Eduard
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Pfister, Friedrich
Klassischer Philologe, Religionswissenschaftler und Volkskundler, * 6.1.1883 Kaiserslautern, † 27.12.1967 Würzburg. (evangelisch)
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Genealogie
V →Bernhard (1842–97, kath.), bayer. Landger.rat;
M Lina Karsch (* 1860, ev.);
⚭ 1919 Irmgard (* 1898), T d. Carl Hartwig Suadicani (1842–1923) u. d. Adrienne Margarete Winter (* 1860);
3 T. -
Biographie
Nach der Reifeprüfung am humanistischen Gymnasium in Baden-Baden (1901) studierte P. in Heidelberg, Berlin, München Klassische Philologie, Germanistik, Archäologie und Philosophie. Mit einer von →Albrecht Dieterich angeregten Dissertation über „Die mythische Königsliste von Megara und ihr Verhältnis zum Kult und zur topographischen Bezeichnung“, die 1905 durch einen Preis der Philosophischen Fakultät der Univ. Heidelberg ausgezeichnet wurde, wurde P. 1906 dort promoviert. Im Anschluß an eine von Friedrich v. Duhn geleitete Reise durch Kleinasien und Griechenland weilte P. bis Juli 1906 einige Wochen als Assistent Wilhelm Dörpfelds bei den Ausgrabungen auf Leukas. Im Oktober übernahm er eine Assistentenstelle bei Duhn am Archäologischen Institut der Univ. Heidelberg, von Mai bis Juli 1908 war er am Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Rom tätig, nachdem er das Staatsexamen abgelegt hatte. Nach einer Assistententätigkeit am Heidelberger Archäologischen Institut und am DAI in Rom habilitierte sich P. 1912 in Heidelberg für Klassische Philologie. 1912-14 war er dort Privatdozent, 1914/15 in Marburg/Lahn. Im 1. Weltkrieg war er 1915-18 an der Front eingesetzt. 1918 erhielt er ein Extraordinariat für Klassische Philologie in Tübingen, 1924 wurde er als o. Professor nach Würzburg berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1951 blieb (Dekan 1930/31).
P.s Forschungsgebiet bildete vor allem die antike Religionsgeschichte, die er im Sinne der Usener-Schule unter dem Aspekt der vergleichenden Religionswissenschaft und des Volksglaubens betrieb. Sein Hauptwerk „Reliquienkult im Altertum“ (1909-12, Nachdr. 1974) beruhte auf dem Thema seiner Dissertation. Außerdem befaßte P. sich mit dem Alexanderroman und dessen Rezeption bis hin zur volkssprachlichen lat. Literatur. Dadurch sowie aufgrund der volkskundlichen Betrachtung antiken Glaubens, einschließlich der christl. Strömungen, gelangte P. zu Forschungen auf dem Gebiet der heimischen Volkskunde.|
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Auszeichnungen
Goldene Medaille d. Univ. Heidelberg (1905);
Mitgl. d. Pfälz. Ges. z. Förderung d. Wiss. (1925), d. Dt. Ak., München (1926/27) u. d. DAI (1954);
Vors. d. Ver. f. bayer. Volkskde. (1925). -
Werke
u. a. Der Alexanderroman d. Archipresbyters Leo, 1913;
Eine jüd. Gründungsgesch. Alexandrias, SB d. Ak. d. Wiss. Heidelberg, 1914;
Schwäb. Volksbräuche, Feste u. Sagen, 1924;
Die dt. Kaisersage u. ihre antiken Wurzeln, 1928;
Die Rel. d. Griechen u. Römer, Mit e. Einf. in d. vgl. Rel.wiss., 1930;
Dt. Volkstum in Glauben u. Aberglauben, 1936;
Sprache u. Schrifttum im Rahmen d. Altertumswiss., 1944;
Einf. in d. Philos. d. Altertums, 1948;
Götter- u. Heldensagen d. Griechen, 1956;
Alexander d. Gr. in d. Offenbarungen d. Griechen, Juden, Mohammedaner u. Christen, 1952;
Rel. u. Wiss., 1972;
Kl. Schrr. z. Alexanderroman, 1976;
Der Alexanderroman u. e. Ausw. aus d. verwandten Texten, 1979;
Erinnerungen aus meinem Leben bis 1945, Mit e. Verz. d. volkskundl. u. rel.wiss. Schrr., 1989 (P);
– zahlr. Art. v. a. z. Rel.wiss. in: Pauly-Wissowa, Real-Enz.;
W. H.Roscher, Ausführl. Lex. d. griech. u. röm. Mythol.;
Reallex. f. Antike u. Christentum;
RGG²;
Lex. d. Alten Welt;
Hdwb. d. dt. Aberglaubens. – Hg.: Bll. z. bayer. Volkskde., H. 10 u. 11, 1925/27;
Archiv f. Rel.wiss. 33-35, 1936-38 (mit O. Weinreich u. M. P. Nilsson);
Würzburger Jbb. f. d. Altertumswiss. 1-4, 1946-49/50 (mit J. Martin);
– W-Verz.:
E. Visser, ebd., NE 9, 1983, S. 231-40. -
Literatur
Kolonat [Ps. f. H. Reitberger], Abschied v. e. freien Geist, in: Main-Post, 23. Jg., Nr. 298, v. 28.12.1967;
ebd. 24. Jg., Nr. 38 v. 15.2.1968;
H. Hommel, in: FF 37, 1963, S. 30;
F. Dirlmeyer, in: Rhein-Neckar-Ztg. (um d. J. wende 1967/68);
L. Fehrle-Burger, in: Pfälzer Heimat 22, 1971, S. 37 f.;
O. Schönberger, in: Jber. 1989/90 d. Wirsberg-Gymnasiums Würzburg, Beil., S. 14-17;
H. Alzheimer, Volkskde. in Bayern, 1991, S. 203-06 (W, L);
R. Schlesier, in: Altertumswiss. in d. 20er J., hg. v. H. Flashar, 1995, S. 329-80;
E. Mensching, Nugae z. Philol.-Gesch. IX, 1996, S. 67-72. -
Autor/in
Wolfhart Unte -
Zitierweise
Unte, Wolfhart, "Pfister, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 336-337 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118899112.html#ndbcontent