Pfarr, Adolf
- Lebensdaten
- 1851 – 1912
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- Darmstadt
- Beruf/Funktion
- Maschinenbauingenieur ; Ingenieur
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116143185 | OGND | VIAF: 27814050
- Namensvarianten
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- Pfarr, Georg Adolf
- Pfarr, Adolf
- Pfarr, Georg Adolf
- Pfarr
- Pfarr, A.
- Pfarr, Ad.
- Pfarr, Adolph
- Pfarr, Georg Adolph
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Pfarr, Georg Adolf
Maschinenbauingenieur, * 11.12.1851 Frankfurt/Main, † 11.12.1912 Darmstadt.
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Genealogie
V Johann Josef Wilhelm, Appellationsger.rat in F.;
M Anna Elisabeth Friederike Karoline Einbiegler;
⚭ 1879 Marie Friederike, T d. Adolf Friedrich Gustav Jäger, Oberförster, u. d. Marie Charlotte Friederike Schwan. -
Biographie
Nach dem Besuch der höheren Gewerbeschule studierte P. 1870-73 am Polytechnikum in Stuttgart, u. a. bei →Wilhelm Kankelwitz (1831–1892). Nach einer Tätigkeit als Konstrukteur bei einer Firma für Holzbearbeitungsmaschinen und vorübergehender Beschäftigung bei der „Deutschen Wasserwerkgesellschaft“ in Frankfurt/M. trat P. 1875 als Ingenieur in die Maschinenfabrik J. M. Voith in Heidenheim/Brenz ein. Der Bau von Wasserturbinen und Papiermaschinen trugen wesentlich zum Aufstieg und Weltruf jenes Unternehmens bei, für das sich P., zunächst zum Oberingenieur, dann zum Direktor ernannt, 22 Jahre lang engagierte. Ihm ist die theoretisch-konstruktive Durchbildung der Francis-Turbine zu verdanken, durch die der deutsche Wasserkraftmaschinenbau eine weltweit führende Stellung errang.
1897 wurde P. als o. Professor für Wasserkraftmaschinen an die TH Darmstadt berufen (1902/03 Rektor). Es gelang ihm nicht nur, eine Vielzahl von Studenten für dieses Gebiet zu begeistern, sondern auch die Forschung entscheidend voranzubringen. Sein Schrift „Die Turbine für Wasserkraftbetrieb“ (1907, ²1912) wurde zum Standardwerk. Daneben wirkte P. bei Projektierung und Bau zahlreicher in- und ausländischer Wasserkraftwerke als Berater mit, z. B. bei der von Nydquist und Holm erbauten Anlage an den Trollhättafällen in Schweden, bei den Kraftwerksanlagen in Rheinfelden und beim Walchensee-Kraftwerk.
Durch seine frühere Tätigkeit bei J. M. Voith eng mit der Papierindustrie verbunden, entsprach P. kurz nach der Jahrhundertwende dem Wunsch des „Voreins Deutscher Papierfabrikanten“ nach Einführung von Studienkursen für Papieringenieure. 1905 war die neue Fachrichtung, die eine maschinentechnische und eine chemische Komponente umfaßte, dauerhaft an der TH Darmstadt etabliert.|
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Auszeichnungen
Geh. Baurat (1900);
Dr. Ing. E. h. (TH Aachen 1912). -
Werke
u. a. Weltausst. Paris 1900, Die Maschinen d. Papierfabrikation, in: Wbl. f. Papierfabrikation 32, 1901, S. 3191-93, 3387-91;
Versuche über d. Druckverteilung in d. Laufzellen arbeitender Reaktionsturbinen, 1912. -
Literatur
E. Heuser, Aus d. Papiermacher-Abt. d. TH Darmstadt, in: Papier-Ztg. 38, 1913, S. 1067 f. (P);
H. Jaeger, in: Wbl. f. Papierfabrikation Nr. 22, 1951, S. 719-21 (P);
G. A. P. W. Brecht, in: Das Papier 5, 1951, S. 437 f. (P);
ders., 50 J. Papiering.wesen an d. TH Darmstadt, in: 50 J. Papiering.wesen an d. TH Darmstadt, 1955, S. 5-22 (P);
C. Globig, Zur 50-Jahrfeier d. Fachrichtung Papiering.wesen an d. TH Darmstadt, in: Wbl. f. Papierfabrikation 83, 1955, S. 247-50 (P);
Ch. Wolf u. M. Viefhaus, Verz. d. Hochschullehrer d. TH Darmstadt, 1977, S. 157. -
Autor/in
Frieder Schmidt -
Zitierweise
Schmidt, Frieder, "Pfarr, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 300-301 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116143185.html#ndbcontent