Peter von Schleinitz
- Dates of Life
- erwähnt 1413, gestorben 1463
- Place of death
- wohl Zeitz
- Occupation
- Bischof von Naumburg
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 104349778 | OGND | VIAF: 49659834
- Alternate Names
-
- Haugwitz, Peter von
- Peter von Haugwitz
- Peter
- Peter von Schleinitz
- Haugwitz, Peter von
- Peter von Haugwitz
- Peter
- Petrus, von Naumburg
- Naumburg, Peter von
- Peter, Naumburg, Bischof
- Peter, von Haugwitz
- Peter, von Naumburg
- Peter, von Schleinitz
- Petrus, Naumburg, Bischof
- Pierre, de Naumburg
- Pether von Schleinitz
- Haugwitz, Pether von
- Pether von Haugwitz
- Pether
- Naumburg, Pether von
- Peter, Naumburg, Bischoph
- Pether, von Haugwitz
- Pether, von Naumburg
- Pether, von Schleinitz
- Petrus, Naumburg, Bischoph
Linked Services
Relations
Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)
Places
Map Icons




Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Peter von Schleinitz
Bischof von Naumburg (seit 1434), † 26.8.1463 wohl Zeitz, ⚰ Zeitz, Stiftskirche.
-
Genealogy
Aus niederem Adelsgeschl. d. Mark Meißen;
V Hans († vor 1408);
M N. N.;
B →Dietrich (⚔ 1426), Friedrich, →Heinrich (⚔ 1426);
Ov Georg, Scholaster in Z. (erw. 1450);
Vt →Johannes († 1434), seit 1422 Bf. v. N. -
Biography
Nach dem Studium der Rechte an der Univ. Leipzig seit Wintersemester 1413 wirkte P. ebenda bis 1422 als Rechtslehrer. Zu unbekanntem Zeitpunkt wurde er Vikar in Meißen; seit 1424 studierte er in Bologna und wurde dort 1428 zum Doktor decretorum promoviert. Im Jahr zuvor hatte er die Dompropstei in Naumburg¶ erhalten, wo sein Vetter Bischof war. Im Juni 1434 wurde er Koadjutor seines Vetters und im September desselben Jahres vom Papst mit dem Bistum providiert. Nach dem Tod seines Vetters folgte er diesem im Dezember 1434 als Bischof von Naumburg.
Beim Amtsantritt P.s ging – anders als unter seinem Vorgänger – von den Hussiten, gegen die P.s Brüder Dietrich und Heinrich 1426 bei Aussig gefallen waren, kaum noch eine Bedrohung aus. Dennoch gestaltete sich sein fast drei Jahrzehnte dauernder Pontifikat unruhig wegen der Auseinandersetzungen unter den Wettinern, denen er, wie fast alle Naumburger Bischöfe des 15. Jh., seine Erhebung mit verdankte. In engem Verhältnis zu Kf. Friedrich II. d. →Sanftmütigen (1412–64) stehend, mußte P. gleichzeitig um guten Kontakt zu dessen Bruder →Hzg. Wilhelm III. (1425–82) bemüht sein. An den Verhandlungen über die Landesteilung von 1445 zwischen dem Kurfürsten und seinem Bruder nahm P. beratend teil, wobei das Hochstift zur thüring. Hälfte Wilhelms kam. Auch danach suchte P. zwischen den fürstl. Brüdern zu vermitteln. Bei der Hochzeit Wilhelms mit Anna von Österreich (1432-62) am 20.6.1446 in Jena zelebrierte er die Messe, schloß aber am 27.8.1446 mit dem Kurfürsten einen Vertrag zu gegenseitiger Hilfe für die nächsten 24 Jahre.
In dem im Herbst 1446 ausbrechenden Bruderkrieg zwischen dem Kurfürsten und Hzg. Wilhelm, in dem P. vertragsgemäß auf Seiten des Kurfürsten stand, wurde das Stiftsgebiet wiederholt verwüstet; die finanzielle Belastung für das Stift wuchs derart, daß neben dem Bischof auch die beiden Kapitel und Stadträte in Naumburg und Zeitz Anleihen aufnehmen mußten. Die Friedensvereinbarung vom 12.5.1447 war nicht von Dauer. 1450 entzündete sich der Bruderkrieg erneut; erst am 27.1.1451 kam es in Naumburg endgültig zum Friedensschluß. Der unentschiedene Ausgang des Krieges brachte die von P. wohl erhoffte Verbesserung seiner Stellung als Landesherr nicht, da das Bistum bei der thüring. Hälfte Hzg. Wilhelms blieb. Unter P.s Amtshandlungen war die in den Bruderkriegswirren vollzogene Verlegung des Benediktinerinnenklosters St. Stephan in Zeitz¶ aus der Stephansvorstadt an die Michaeliskirche der Oberstadt von Dauer. Von P., der wegen seiner stockenden Rede „der Stammler“ (balbus) genannt wurde, ist in der Stiftsbibliothek Zeitz zumindest der Codex 26 mit juristischen Traktaten aus seiner Studienzeit in Bologna erhalten; darin ist mehrfach seine Handschrift erkennbar.
-
Literature
[G. Frhr. v. Schleinitz,] Gesch. d. Schleinitz-schen Geschl., 1897, S. 114-20;
H. Koch, Der sächs. Bruderkrieg 1446-1451, in. Jbb. d. Ak. Erfurt NF 35, 1910;
Germania Sacra NF 35/2: Das Bistum Naumburg 2. bearb. v. H. Wießner, 1998, S. 895-906;
Gatz III. -
Portraits
Grabplatte, Bronze (Zeitz, Stiftskirche), Abb. in: A. Bringmann, Der Peter-Paulsdom in Zeitz, 1906, Tafel 3;
M. Voigt, Die Inschrr. d. Stadt Zeitz bis 1650 (in Vorbereitung). -
Author
Heinz Wießner -
Citation
Wießner, Heinz, "Peter von Schleinitz" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 223 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104349778.html#ndbcontent