Peter Nowag
- Lebensdaten
- erwähnt um 1430 , gestorben 1456
- Geburtsort
- Nowag (Kreis Neiße)
- Sterbeort
- Ottmachau (Kreis Grottkau)
- Beruf/Funktion
- Bischof von Breslau ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 128832312 | OGND | VIAF: 33060487
- Namensvarianten
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- Peter
- Nowag, Peter
- Nowak, Peter
- Peter Nowag
- Peter
- Nowag, Peter
- Nowak, Peter
- Nowak, Piotr
- Pether Nowag
- Pether
- Nowag, Pether
- Nowak, Pether
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Peter Nowag
Bischof von Breslau (seit 1447), * Nowag (Kreis Neiße), † 6.2.1456 Ottmachau (Kreis Grottkau), ⚰ Breslau, Dom.
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Genealogie
Eltern wohl einfache Leute; Verwandte (?) im Umkreis d. Breslauer Domkap.: Johann Nowak (erw. 1455-72), Georg Nowak (erw. 1450-86), Altarist in Neiße, Kanoniker in O. u. B.
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Biographie
P. studierte in Wien Kirchenrecht, erwarb den Grad eines Dr. decr. und lehrte um 1430 als Professor an der dortigen Universität. Nach Schlesien zurückgekehrt, wurde er Domherr in Breslau und stieg schnell in höhere Ämter auf: 1436-41 Domkustos, 1437-41 bfl. Generalvikar, 1438 kgl. Hofkaplan, 1438-39 Offizial in Breslau, 1439 bfl. Kanzler, 1440 Propst in Hirschberg, 1442-47 Dompropst, 1444/45 einer der Bistumsadministratoren. Am 5.9.1447 wurde P. vom Domkapitel zum Bischof gewählt, am 10.10. die Wahl vom Erzbischof v. Gnesen bestätigt; die Bischofsweihe erfolgte am 22.10.1447. Papst Nikolaus V. kritisierte die gegen den Besetzungsanspruch der Kurie gerichtete Wahl und erteilte erst nach Verhängung verschiedener Zensuren am 7.6.1448 seine Provision. Als erster Breslauer Bischof ging P. eine Wahlkapitulation ein.
Zunächst Anhänger des Baseler Konzils, ordnete sich P. als Bischof vorbehaltlos dem Papst unter. Im kirchl. Bereich bemühte er sich um eine Intensivierung des religiösen Lebens (Förderung von Kirchengesang, Liturgie, Marienkult, Prozessionswesen), die Wiederherstellung der Disziplin des Klerus und um Reformen, wozu er 1448, 1452 und 1453 Synoden einberief. Während der zweiten Synode verkündete er die von →Nikolaus von Kues übersandten Reformstatuten, wogegen Klerus und Domkapitel erfolgreich an den Papst appellierten und das Kapitel so seine Mitwirkung an der Synodalgesetzgebung durchsetzte. 1453 lud P. Johann von Capistran (1386-1456) nach Schlesien ein, dessen Predigten gegen Hussiten und Ungläubige zu einer Judenverfolgung in Breslau führten.
Erhebliche Anstrengungen unternahm P. zur Verbesserung der durch die Hussiteneinfälle zerrütteten bfl. Wirtschaft. Er löste verpfändete Kirchengüter aus und baute die Schulden der Diözese fast ganz ab. Als Bischof und Fürst von Neisse-Grottkau betrieb er eine prohabsburg. Politik und förderte die Anerkennung von Kg. Ladislaus Postumus in Schlesien. In regionalen bewaffneten Konflikten setzte P. sich durch, in innerschles. Auseinandersetzungen vermittelte er, so daß seine Regierung trotz des Machtverlustes gegenüber dem Domkapitel als erfolgreich eingeschätzt werden kann.
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Literatur
M, Montbach (Hg.), Statuta synodalia dioecesana Sanctae Ecclesiae Wratislaviensis, 1855, S. 74-84;
), Heyne, Dokumentierte Gesch. d. Bisthums u. Hochstifts Breslau, III, 1868, S. 568 f., 710-13;
F. X. Seppelt, Nicolaus v. Cues u. d. Bistum Breslau, in: Zs. d. Ver. f. Gesch. Schlesiens 47, 1913, S. 267-75;
ders., Die Anfänge d. Wahlkapitulationen d. Breslauer Bischöfe, ebd. 49, 1915, S. 192-222;
E. Brzoska, Die Breslauer Diözesansynoden bis z. Ref., ihre Gesch. u. ihr Recht, 1939, S. 40-44, 154-56;
W. Urban, Studia nad dziejami wrocławskiej diecezji w pierwszej połowie XV wieku (Stud. z. Gesch. d. Breslauer Diözese in d. 1. Hälfte d. 15. Jh.), 1959, bes. S. 201-343;
J. Sawicki, Synody diecezji wtocławskiego i ich statuty (Synoden d. Breslauer Diözese u. ihre Statuten) (Concilia Poloniae 10), 1963, S. 471-87;
R. Heck, in: Polski Słownik Biograficzny 26,1981, S. 380 ff.;
J. Kopiec, in: Gatz III. -
Porträts
Ganzfigur auf zwölfteiliger Bronze-Grabplatte in d. oberen Sakristei d. Breslauer Domes, Abb. b. J. Jungnitz, Die Grabstätten d. Breslauer Bischöfe, 1895, Tafel 4, u. K. Kastner, Breslauer Bischöfe, 1929, S. 21.
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Autor/in
Ulrich Schmilewski -
Zitierweise
Schmilewski, Ulrich, "Peter Nowag" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 220 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128832312.html#ndbcontent