Pawlik, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1900 – 1968
- Geburtsort
- Borbeck bei Essen
- Sterbeort
- Borbeck bei Essen
- Beruf/Funktion
- Gewerkschafter ; Gewerkschaftsmitglied
- Konfession
- konfessionslos
- Normdaten
- GND: 138725055 | OGND | VIAF
- Namensvarianten
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- Pawlik, Bernhard Wilhelm
- Pawlik, Wilhelm
- Pawlik, Bernhard Wilhelm
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Pawlik, Bernhard Wilhelm
Gewerkschafter, * 25.6.1900 Borbeck bei Essen, † 9.1.1968 Borbeck bei Essen. (evangelisch, seit 1920 konfessionslos)
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Genealogie
V Johann († 1912), Schneider in B.;
M Wilhelmine N. N.;
9 Geschw;
– ⚭ Magdeburg 1923 Margarete Nitschmann (1898–1977);
2 T. -
Biographie
Nach dem Besuch der Volksschule begann P. eine Lehre bei der Konsumgenossenschaft in Essen. Schon mit 12 Jahren trat er der Sozialistischen Arbeiter-Jugend bei, drei Jahre später dem Deutschen Transportarbeiter-Verband. 1919-22 war er in verschiedenen Kommunalbetrieben in Essen tätig und besuchte Lehrgänge der Gewerkschaften und der Volkshochschule sowie Vorlesungen am Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Univ. Münster. Er wurde Vertrauensmann, Unterkassierer und Schriftführer des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter (VDGS) in der Ortsverwaltung Essen. 1920 wurde er Mitglied der USPD und später der SPD. 1922-33 war P. Bezirksleiter des VDGS bzw. des Gesamtverbands der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs in Magdeburg, Erfurt und (seit 1930) Essen. 1933 wurde er fristlos entlassen, kam in „Schutzhaft“ und mußte in den folgenden sechs Jahren Arbeitslosigkeit und Verfolgung erdulden. 1939-45 war er Soldat.
Seit 1945 aktiv am Wiederaufbau der Gewerkschaften beteiligt, wurde P. 1946 zum Geschäftsführenden Vorsitzender des DGB-Ortsausschusses Essen gewählt. In der Stadtvertretung Essen und 1947-50 im Landtag Nordrhein-Westfalen wirkte er als SPD-Abgeordneter. Am 20.7.1948 beschloß der DGB in der brit. Besatzungszone, die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) als Gegengewerkschaft zur Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) zu gründen, und der DGB-Vorsitzende Hans Böckler (1875–1951) beauftragte P., diesen Beschluß zu verwirklichen. Die „neue“ Gewerkschaft, zu der es keine Vorläuferorganisation gab, erhielt ein Organisationsgebiet, das in weiten Teilen gewerkschaftliches Neuland bildete|und in einigen Grenzbereichen von anderen, bereits bestehenden Organisationen beansprucht wurde. P.s Verdienst bestand darin, dieser DGB-Gewerkschaft Profil und Ansehen verliehen zu haben. Auf dem Gründungskongreß am 3./4.9.1949 in Königswinter wurde P. zum 1. Vorsitzenden der HBV gewählt. In dieser Eigenschaft gehörte er dem Bundesvorstand und Bundesausschuß des DGB, dem Aufsichtsrat der Bank für Gemeinwirtschaft und dem Internationalen Bund der Privatangestellten an. 1962 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.
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Werke
Das Ruhrkind, in: Volk u. Zeit – Bilder vom Tage, Nr. 8, 1924.
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Literatur
DGB-Nachrichtendienste v. 21.7.1960 u. 9.1.1968;
Welt d. Arbeit 19, Nr. 3 v. 19.1.1968;
ausblick 12, Nr. 6 v. Juni 1960, 20. Nr. 2 v. Febr. 1968;
Vorwärts v. 18.1.1968;
G. Rissmann-Ottow, W. P., Ein Pionier im Dschungel, Der erste Vors. d. Gewerkschaft Handel, Banken u. Versicherungen kam aus Essen, in: Essener Btrr. 110, 1998, S. 135 ff. | -
Nachlass
Nachlaß: Ruhrlandmus., Archiv Ernst Schmidt, Bestand Pawlik.
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Autor/in
Klaus Mertsching -
Zitierweise
Mertsching, Klaus, "Pawlik, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 142-143 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138725055.html#ndbcontent