Crollius, Oswald
- Lebensdaten
- um 1560 oder 1580 – 1609
- Geburtsort
- Wetter bei Marburg
- Sterbeort
- Prag (?)
- Beruf/Funktion
- Arzt ; Chemiker ; Alchemist
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 118522833 | OGND | VIAF: 22267241
- Namensvarianten
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- Croll, Oswald
- Crollius, Oswald
- Croll, Oswald
- Anonymus, von Feldtaw
- Croll, Oswaldus
- Crollius, Osualdus
- Crollius, Osvaldus
- Crollius, Oswaldus
- Groll, Oswald
- Grollius, Oswaldus
- Kroll, Oswald
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Crollius, Oswald
Arzt, * um 1560 Wetter bei Marburg, † 25.12.1609 Prag (?). (reformiert)
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Genealogie
V Joh. († 1590/92), Bgm. in Wetter;
B Johannes († 1616/19), Superintendent in Kaiserslautern, zuletzt Pfarrer in Koblenz (wurde kath.), Porphyrius, Jurist, in Paris beinahe als Ketzer verbrannt. -
Biographie
C. besuchte die bekannte Stiftschule in Wetter unter J. G. Mercator und studierte seit 1576 in Marburg, Straßburg, Genf, Heidelberg (Promotion). Als gräflicher Hofmeister unternahm er zahlreiche Reisen unter anderem nach Neapel. Von etwa 1596-98 war C. als Arzt in Osteuropa tätig. Nach einer sensationellen Heilung Christians I. von Anhalt-Bernburg erfolgte 1598 die Anstellung als Leibarzt auf Vorschlag von Fürst Ursinus Rosenberg. Auch Kaiser Rudolf II. in Prag förderte C. 1609 gab C. seine Basilica chymica heraus, in der er die mystischen und präparativ unklaren paracelsischen Vorschriften durch genaue Arbeitsanweisungen ersetzte, die er selbst durch kritische Methoden und eigene Experimente erprobt hatte. Darüber hinaus vermochte C. durch sein hohes Ansehen als Arzt und Wissenschaftler der umstrittenen Chemiatrie eine akademische Geltung zu verschaffen.
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Werke
Basilica chymica continens philosophicam … descriptionem, et usum remediorum chymicorum …. additus est Tractatus novus de signaturis internorum rerum, Frankfurt 1609, letzte Ausg. Genf 1658.
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Literatur
ADB IV (unter Croll);
H. Witte, Diarium biographicum, Gedern 1688;
J. A. Döderlein, Hist. Nachrr. …, Schwabach 1739;
J. Plitt, Nachrr. a. d. oberhess. Stadt Wetter …, Frankfurt 1769;
F. Hoefer, Histoire de la Chimie, Paris 1842;
J. Ch. Höfer, Biogr. nouvelle générale, 1855/56;
H. Fränkel, Zur Gesch. d. Medizin in d. Anhaltschen Fürstentümern, 1858;
Pogg. I. -
Autor/in
Gerald Schröder -
Zitierweise
Schröder, Gerald, "Crollius, Oswald" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 421 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118522833.html#ndbcontent
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Croll, Oswald
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Biographie
Croll: Oswald C., Chemiker und Arzt, geb. 1580 zu Velta in Hessen, † 1609, Leibarzt des Fürsten Christian von Anhalt-Bernburg (s. Jöcher, Allg. Gel. Lex. und Strieder, Hess. Gel. Lex.). C. vertheidigte und verehrte die Paracelsischen Lehren und lehrte die Bereitung nützlicher Arzneimittel kennen, von denen viele bis auf die neueste Zeit beibehalten worden sind; z. B. Tartarus vitriolatus und Bernsteinsalz. Er beschreibt der Erste oder einer der Ersten das Calomel, lehrte Chlorsilber aus Lösungen fällen und kannte Knallgold. Sein Werk: „Basilia Chymica, Continens philosophicam propria laborum experientia confirmatam descriptionem et usum remediorum chymicorum selectissimorum et lumine gratiae et naturae desumptorum“ erlebte zwischen 1609 und 1658 18 Auflagen und 3 französische, eine englische und zwei deutsche Uebersetzungen.
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Autor/in
Oppenheim. -
Zitierweise
Oppenheim, Alphons, "Crollius, Oswald" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 604 unter Croll [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118522833.html#adbcontent