Conrady, August
- Lebensdaten
- 1864 – 1925
- Geburtsort
- Wiesbaden
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Sinologe ; Hochschullehrer ; Linguist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11665550X | OGND | VIAF: 10602776
- Namensvarianten
-
- Conrady, August
- Conrady, A.
- Konrady, August
- Konrady, A.
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Conrady, August
Sinologe, * 28.4.1864 Wiesbaden, † 4.6.1925 Leipzig. (evangelisch)
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Genealogie
V →Ludw. (1833–1907), Pfarrer u. theol. Schriftst., S des Frdr., Rat u. Rezepturbeamter, u. der Luise Habel;
M Babette († 1864), T des Orientalisten →Peter v. Bohlen (1796–1840, s. ADB III);
Ov →Wilh. (1829–1903), Kreisrichter, Limesforscher;
⚭ 1891 Lucia, T des Internisten →Mich. Roßbach (1842–94, s. ADB LIII) u. der Emma Broili;
4 T, u. a. Anna Babette (* 1894, ⚭ 1916 den Sinologen Eduard Erkes [* 1891] in Leipzig), Graphikerin. -
Biographie
C. studierte klassische und indische Philologie, promovierte in Würzburg mit einer Arbeit über eine nepalesische Handschrift des Narada und habilitierte sich 1891 in Leipzig für Sinologie, wo er 1896 außerordentlicher und 1920 ordentlicher Professor wurde. Die Sprachwissenschaft stand im Vordergrund seiner Forschung, wie seine bekannteste Arbeit bezeugt: „Indonesische Causativ-Denominativbildung und der Zusammenhang von stimmlosem und stimmhaftem Anlaut mit der Tonhöhe“ (1896), und seine letzte Schrift: „Alte westöstliche Kulturwörter“ (in: Berichte über die Verhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse 77/3, 1925). Ein Peking-Aufenthalt 1903/04 brachte engere Beziehung zur Chinaforschung, die sich in den späteren volkskundlichen Arbeiten widerspiegelt. In seinem besten Werk, der Ausgabe und Bearbeitung von Sven Hedins Kleinfunden aus Lou-Lan, gelang ihm nach Handschriftenresten auf Holz und Papier mit Gebrauch der einschlägigen chinesischen Literatur eine meisterhaft lebendige Darstellung des Treibens einer Garnisonstadt an der chinesischen Westgrenze im 3. und 4. Jahrhundert nach Christus. Sein Wirken liegt hauptsächlich in seiner 33jährigen Lehrtätigkeit in Leipzig, wo er seine streng philologische Methode an seine Schüler weitergab und damit im Fach verankerte. C. war Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
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Werke
W W-Verz. bei: P. Pelliot, in: T'oung-pao 24, Leiden 1926, S. 131 f. - Aus d. Nachlaß hrsg.:
Alte westöstl. Kulturwörter, in: Berr. über d. Verhh. d. Sächs. Ak. d. Wiss., Phil.-Hist. Kl., Bd. 77, H. 3, 1925;
T'ien-Wen, d. „Himmelsfragen“ d. K'üh Yüan, hrsg. v. E. Erkes, 1931;
Zu Lao-tse Cap. 6, in: Asia Major 7, H. 1/2, 1931;
Yih-King-Stud., ebd. H. 3, 1931;
Das frühchines. Haus, = T. 2 v. R. Kelling, Das chines. Wohnhaus, hrsg. v. R. Kelling u. B. Schindler, = Mitt. d. Dt. Ges. f. Naturu. Völkerkde. Ostasiens, Suppl. 13, Tokio 1935. -Wiss. Nachlaß im Krieg verbrannt, Liste in: Asia Major 3, 1926. -
Literatur
J. Hertel, in: SB d. Sächs. Ak. d. Wiss. 77, 1925;
P. Pelliot, a. a. O., S. 130-32 (W);
E. Schmitt, in: Ostasiat. Zs. 13, 1926;
E. Erkes, A. C. z. s. 90. Geburtstag, in: Wiss. Zs. d. Karl-Marx-Univ. Leipzig, 4. Jg., 1954/55, Ges.- u. Sprachwiss. Reihe, H. 1/2, S. 199-205 (W). - Zu V Ludw.: BJ XII (Tl. 1907, L);
Wi. I, 1905 (W); zu Ov Wilh.:
BJ VIII (Tl. 1903, L). -
Porträts
im Bes. d. T, Frau Lily Herrmann, Leipzig.
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Autor/in
Erich Haenisch -
Zitierweise
Haenisch, Erich, "Conrady, August" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 341 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11665550X.html#ndbcontent