Vliederhoven, Gerhard van
- Lebensdaten
- gestorben Anfang 15. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Theologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118538616 | OGND | VIAF: 52480894
- Namensvarianten
-
- Vliederhoven, Gerhard van
- Gerardus, de Vliederhoven
- De Vliederhoven, Gerardus
- DeVliederhoven, Gerardus
- Gerard, van Vliederhoven
- Gerard, van der Vlyderhoven
- Gerardus, Teutonicus
- Gerardus, Vliederhovensis
- Gerardus, de Vlyderhoven
- Gerardus, van Vlyderhoven
- Gerardus, van der Vlyderhoven
- Gerhard, von Vliederhoven
- Gérard, de Vliederhoven
- Vliederhoven, Gerard van
- Vliederhoven, Gerardus de
- Vlyderhoven, Gerard van der
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Vliederhoven, Gerhard van
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Biographie
Vliederhoven: Gerhard van V., ascetischer Schriftsteller am Ende des 14. und im Anfange des 15. Jahrhunderts; Dispensator oder Procurator im Hause der Deutschen Herren zu Utrecht. Im Verein mit Johann van der Sande, Oekonomus desselben Hauses stand er seinen Oberen, dem Landcomthur Gerhard Splinter Uten Enghe kräftig zur Seite, als dieser seit 1380 die zerfallene Disciplin wieder herzustellen versuchte. Seine Herkunft und Lebensumstände sind uns völlig unbekannt geblieben. Doch ist er der Erwähnung wol werth, weil er, ähnlich wie Dionysius der Karthäuser (s. A. D. B. V, 246), um die Erbauungslitteratur seiner Zeit besonders verdient ist. Wir kennen ihn sogar als Verfasser eines jener Büchlein, welche als Quatuor novissima bei unsern Vätern so beliebt gewesen sind und vom Tode, Gericht, Hölle und Himmel handeln. Gerhard van V. verfaßte seine Schrift, kürzlich als das „Cordiale“ bekannt geworden, — (die spätere Schrift des Dionysius Carthusiensis heißt durchgängig das „Memoriale“,) — im Anfange des 15. Jahrhunderts lateinisch. Er setzt darin auseinander, wie die genaue Ueberlegung der vier genannten Gegenstände den Menschen besonders zur Abhaltung von der Sünde dienen müßten. Großen Beifall fand diese für die eschatologischen Ansichten jener Zeiten bedeutende Schrift bei allen Freunden der modernen Devotion, welche sich um die Kenntniß der letzten Dinge kümmerten. In zahlreichen Klöstern war das Cordiale täglich Lectüre und zu Windesheim diente es, wie Johann Busch sagt, zum Vorlesen bei den Mahlzeiten. Es ist sowohl lateinisch als in mehreren Uebersetzungen gedruckt worden. Schon vor dem Jahre 1500 erschienen reichlich vierzig Ausgaben entweder des lateinischen oder des holländischen Textes, zu Delft, Deventer bei Jacobus de Breda und bei Paffraed, Haarlem, Gouda, Antwerpen u. s. w. nicht minder im Ausland zu Köln, Genf und Venedig. Handschriftlich ist es, so weit bekannt, noch in ungefähr zwanzig Exemplaren vorhanden. Manchmal ist als Verfasser dieser Schrift Gerhard Groote angegeben, aber mit Unrecht, wie Dr. C. M. Vos in seiner Dissertation: „De leer der Vier uitersten“, Amsterd. 1866, unwiderleglich dargethan hat.
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Literatur
Vgl. Moll, Kerkgesch. v. Nederl. II, 2 bl. 147, 337, 393.
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Autor/in
J. C. van Slee. -
Zitierweise
Slee, Jacob Cornelis van, "Vliederhoven, Gerhard van" in: Allgemeine Deutsche Biographie 40 (1896), S. 89-90 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118538616.html#adbcontent