Chvostek, Franz
- Dates of Life
- 1864 – 1944
- Place of birth
- Wien
- Place of death
- Burg Groppenstein im Mölltal (Kärnten)
- Occupation
- Internist ; Arzt ; Neurologe ; Hochschullehrer
- Religious Denomination
- mehrkonfessionell
- Authority Data
- GND: 133623009 | OGND | VIAF: 75047136
- Alternate Names
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- Chvostek, Franz
- Chvostek, F.
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Chvostek, Franz
Internist, * 3.10.1864 Wien, † 17.4.1944 Burg Groppenstein im Mölltal (Kärnten). ((römisch)-katholisch, später Mitglied der germanischen Glaubensgemeinschaft)
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Genealogy
V Franz (21.5.1835-16.11.1884), 1871-74 Leiter der Klinik Duchek, dann der internen Abt. des Garnisonspitales 1 in Wien, Vf. zahlr. Arbb. z. Pathologie u. Therapie v. Gehirn-, Rückenmark- u. Nervenkrankheiten, der Basedowschen Krankheit, der Leberkrankheiten, z. Anwendung u. Verwertung des elektrischen Stromes, nach ihm das Fazialisphänomen b. Tetanie benannt, S des Gerbermeisters Vinzenz in Mistek (Mähren) u. der Ther. Skridlo;
M Leop. Kath. Franz. Aloisia, T des k.k. Reg.-Arztes im Garnisonspital 2 in Wien Alois Režac u. der Kath. Morawec;
⚭; Wilhelmine Kruder (⚮);
1 S. -
Biography
Chvostek beendete 1888 sein Medizinstudium in Wien. Seit 1886 Aspirant in der internen Klinik Heinrich Bambergers, war er 1890-92 Assistent in der Psychiatrischen Klinik unter →Theodor Meynert, arbeitete dann in der Internen Klinik Otto Kahlers und dessen Nachfolgers Edmund von Neußer. 1897 wurde er außerordentlicher Professor und Leiter der internen Abteilung des Sophienspitales, supplierte dann drei Semester die verwaiste Lehrkanzel Leopold von Schrötters. 1909 ordentlicher Professor, wurde er 1911 Ordinarius bei Übernahme der für ihn gegründeten IV. Medizinischen Klinik; nach Neußers Tod (1913) stand er der III. Medizinischen Klinik vor. 1933 legte er sein Lehramt nieder. - Ein glänzender Beobachter, war Chvostek Gegner der fortschreitenden Mechanisierung in der Medizin und der Überwertung der Laboratoriumsmethoden. Seine neurologische Ausbildung befähigte ihn zu fruchtbarer Bereicherung des Grenzgebietes zwischen Neurologie und interner Medizin. In späteren Jahren beschäftigten ihn vor allem die Erkrankungen der Drüsen mit innerer Sekretion. Immer wieder wies er auf die Bedeutung der Konstitution für das Krankheitsgeschehen, zum Beispiel beim Morbus Basedow, bei der Leberzirrhose, hin und wurde damit zum Begründer der modernen Erbbiologie und -pathologie. Er erkannte die Bedeutung der Tonsillen für die Genese des Gelenkrheumatismus und schuf damit die Grundlage der Lehre der Herdinfektion. Die Anämie pankreatogenen Ursprungs trägt seinen Namen.
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Works
u. a. Üb. d. Verhalten d. sensiblen Nerven, d. Hörnerven- u. d. Hautleitungswiderstandes b. Tetanie, in: Zs. f. klin. Med., 1891;
Üb. d. Einfluß v. Krankheiten auf d. respirator. Gaswechsel u. üb. Sauerstofftherapie (vorläuf.Mitt.), in: Wiener klin. Wschr., 1891, Nr. 33 (mit Prof. Kraus);
Ein Fall v. ischäm. Lähmung infolge v. Embolie d. Art. femoralis, in: Jb. f. Psychiatrie, 1891;
Üb. alimentäre Glykosurie b. Morbus Basedowii, in: Wiener klin. Wschr., 1892;
Üb. d. Wesen d. paroxysmalen Hämoglobinurie, Wien 1894;
Zur Ätiol. d. akuten Gelenkrheumatismus (mit Prof. Kraus), Wien 1898;
Konstitution u. Blutdrüsen, in: Wiener klin. Wschr., 1912, Nr. 1 (Antrittsvorlesung);
Morbus Basedowi u. d. Hyperthyreosen, in: Enz. d. klin. Med., 1917. -
Literature
Med. Dtld. III, o. J.;
E. Foerster, in: Wiener klin. Wschr., 1934, Nr. 40;
O. Gerke, in: Dt. med. Wschr., 1944, Nr. 25/26;
H. Kahler, in: Wiener med. Wschr., 1944, Nr. 21/22;
E. Risak, in: Wiener klin. Wschr. 1944;
K. Thums, ebd.;
L. Schönbauer, Das med. Wien, Wien ²1947;
Fischer I, 1932, ÖBL. - Zu V Franz: Wiener med. Bll., 1884, Nr. 47;
Wiener med. Presse, 1884, Nr. 47;
Berliner klin. Wschr., 1884, Nr. 48;
Wiener med. Wschr., 1864, Nr. 47;
Allg. Wiener med. Ztg., 1884, Nr. 47, 48;
BLÄ II, 1930;
ÖBL. -
Author
Leopold Schönbauer -
Citation
Schönbauer, Leopold, "Chvostek, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 253 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133623009.html#ndbcontent