Chemlin, Kaspar
- Lebensdaten
- 1577 – 1643
- Geburtsort
- Windsheim (Franken)
- Sterbeort
- Marburg/Lahn
- Beruf/Funktion
- Buchdrucker ; Drucker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 104069228 | OGND | VIAF: 61980092
- Namensvarianten
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- Chemlinus, Kaspar
- Chemlinus, Kaspar
- Chemlin, Kaspar
- Chemlinus, Kaspar
- Chemlein, Caspar
- Chemlein, Kaspar
- Chemlin, Caspar
- Chemlinus, Caspar
- Chemlinus, Casparus
- Kemlein, Caspar
- Kemlein, Kaspar
- Chemlinus, Kasparus
- Cemlein, Caspar
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Chemlin(us), Kaspar
Buchdrucker, * 15.11.1577 Windsheim (Franken), † 5.7.1643 Marburg/Lahn. (evangelisch)
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Genealogie
V Caspar Kemlein (1535–89), 2. Pfarrer in Windsheim;
M Ottilia Haußrück († 1585);
⚭ 1) 1607 Anna Stahl († 1615), 2) Gießen 1618 Ursula, T des Ratsherrn Conr. Wiederhold;
4 K aus 1), 13 K aus 2), u. a. Marg. (⚭ Joh. Phil. Elwert, Gensuperintendent in Idstein). -
Biographie
Nach einer Lehrzeit in Frankfurt/Main (1594–1598) und anschließender Wanderschaft wurde Chemlin 1604 vom Schweinfurter Rat als Buchdrucker berufen. 1608 verließ er die Stadt wegen schlechten Geschäftsgangs und wurde Buchdrucker an der 1607 eröffneten Universität Gießen. Dort konkurrierte er mit Nik. Hampel, dem Schwiegersohn des Frankfurter Druckerherren Egenolff. 1622 und 1623 plante er Übersiedlungen nach Wertheim, Rinteln und Ulm, die nicht zustandekamen, zog aber 1625 mit der Universität nach Marburg. Nach seinem Tod führten die Witwe und nach deren Wiederverheiratung seine Kinder die Druckerei in Marburg und (1650 bis 1670) in Gießen weiter. - Chemlin war ein frommer Mann und tüchtiger Typograph, bekleidete in Marburg mehrere Ehrenämter (Kirchenältester und so weiter); seine Produktion ist sehr umfangreich, zur Frankfurter Messe brachte er aus Schweinfurt etwa 40, aus Gießen 280, aus Marburg 190 Werkdrucke aus allen Gebieten, viel Erbauliches und Theologisches, Komödien von Frischlin und Sachs, auch Drucke für die Darmstädter Regierung, die nicht immer pünktlich bezahlte. Er war öfters in Geldnöten, hatte aber einmal für 4000 Gulden Bücher in Frankfurt liegen; nebenbei betrieb er zeitweise einen Weinhandel, beschäftigte zuweilen auch kleinere Druckereien mit.
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Literatur
M. Hannekenius, Lpr., Marburg 1643 (im Auszug mitget. v. W. Diehl, in: Hess. Chronik 13, 1926, S. 54-56);
F. Hermann Meyer, Buchbinder u. Buchhandel, in: Archiv f. Gesch. d. dt. Buchhandels 10, 1886, S. 159 ff., bes. S. 171;
O. Buchner, in: Quartalbl. d. hist. Ver. f. d. Ghzgt. Hessen 1, 1891-95, S. 421-23;
ders., Die Anfänge d. Buchdrucks u. d. Zensur in Gießen, in: Mitt. d. Oberhess. Gesch.-Ver., NF 5, 1894, S. 33-52 (dazu Berichtigung v. G. Könnecke, ebenda, NF 6, 1896, S. 161 ff.);
G. Könnecke, Hess. Buchdruckerbuch. 1894, S. 243 ff.;
H. Bechtolsheimer, Ein Gießener Buchdrucker aus d. 17. Jh., in: Sonntagsgruß 10, Gießen 1921, S. 69 ff.;
E. Bühren, Hampel u. Ch., die ersten Gießener Buchdruckerfam., in: Heimat im Bild, 1933, S. 78 ff.;
O. Langguth, C. Ch. …, ebenda, S. 16;
ders., Einwanderer in Stadt u. Gfsch. Wertheim, in: Fam.gesch. Bll. 32, 1934, Sp. 274;
E. Saffert, Die Reichsstadt Schweinfurt v. 1554-1615, Diss. Würzburg 1951, Bd. 1, S. 270 f. -
Autor/in
Hermann Knaus -
Zitierweise
Knaus, Hermann, "Chemlin, Kaspar" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 198 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104069228.html#ndbcontent