Stolle der Junge
- Lebensdaten
- gestorben 13./14. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Meistersinger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 103080937 | OGND | VIAF: 29936664
- Namensvarianten
-
- Der Junge Stolle
- Friedrich Stolle
- Stolle, Friedrich
- Stolle der Junge
- Der Junge Stolle
- Friedrich Stolle
- Stolle, Friedrich
- Stolle, der Junge
- Friedrich, Stolle
- Junge Stolle, Der
- Stolle, III
- Stolle, Maître, Jeune
- Stolle, le Jeune
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
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Biographie
In der um 1460 entstandenen Kolmarer Liederhandschrift (t) schließen auf Bl. 720v an die Alment des Alten Stolle unter dem Namen des Jungen S. 16 Strophen im gleichen Ton (mit leichten Varianten) an: ein ursprünglich wohl elfstrophiges Passionslied sowie ein dreistrophiger Gottes- und Marienpreis. 13 weitere, dem S. zugeschriebene Strophen mit variierender Thematik (u. a. Geistliches, Moraldidaxe, Frauenpreis, Herrscherkritik) sind, ebenfalls im 15. Jh., in der Österr. Nationalbibliothek, Wien (Cod. 3026) überliefert, die Strophen 2 und 3 schon im 3. Viertel des 13. bzw. Anfang des 14. Jh. in der Kleinen Heidelberger (A) unter „Der Junge Spervogel“ und der Manessischen Liederhandschrift (C) unter „Spervogel“, wobei diese Autorzuschreibungen unsicher sind. Indirekt bezeugt ist der in der Kolmarer Handschrift genannte Name schon in der 1. Hälfte des 14. Jh., wo in der Manesse-Handschrift die Alment-Strophen im Marner-Corpus dem Tonautor „alt stolle“ zugeschrieben werden, was einen jüngeren S. voraussetzt. Demnach könnte der Verfasser der alt tradierten Strophen 2 und 3 ein jüngerer Namensvetter des Alten Stolle gewesen sein, während die übrigen in der Kolmarer Handschrift überlieferten Strophen schwerlich vor dem 15. Jh. denkbar sind. Um 1600 wurde die 1. Strophe in die Handschrift Weimar, Anna Amalia Bibliothek, Fol. 421, unter der Überschrift „In des stoln Gedicht weiß“ aufgenommen. Auch der spätere Meistergesang, der (den Alten) Stolle unter die Zwölf Meister aufnimmt, unterscheidet, wenn auch nicht immer deutlich, zwischen Altem und Jungem S.
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Werke
F. H. v. der Hagen, Minnesinger, T. 2, 1838, S. 375;
C. v. Kraus, Dt. Liederdichter d. 13. Jh., Bd. 1, ²1978, S. 270 (Strophen 2 u. 3);
K. Bartsch (Hg.), Meisterlieder d. Kolmarer Hs., 1862, S. 523 f. (Strophen 1–3);
Strophen 4–16 nur in: U. Müller u. a. (Hg.), Die Kolmarer Liederhs. in Abb., 1976. -
Literatur
ADB 36;
W. Seydel, Meister S. nach d. Jenaer Hs., Diss. Leipzig 1892, S. 13–22;
G. Kornrumpf u. B. Wachinger, Alment, in: Gedenkschr. Hugo Kuhn, hg. v. Ch. Cormeau, 1979, S. 356–411, hier S. 359 u. Anm. 48;
Vf.-Lex. MA² (L);
LexMA;
Kosch, Lit.Lex.³ . -
Autor/in
Norbert H. Ott -
Zitierweise
Ott, Norbert H., "Stolle der Junge" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 418 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103080937.html#ndbcontent