Chateauneuf, Alexis de
- Lebensdaten
- 1799 – 1853
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Architekt
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 119021528 | OGND | VIAF: 42638818
- Namensvarianten
-
- Chateauneuf, Alexis de
- De Chateauneuf, Alexis
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Chateauneuf, Alexis de
Architekt, * 18.2.1799 Hamburg, † 31.12.1853 Hamburg. (lutherisch)
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Genealogie
Aus einer in der Rev. nach Hamburg emigrierten alten franz. Adelsfamilie;
V →Pierre Bazile François Delespine (1750–99), franz. Konsul in Tunis u. Gesandter in Genf, nach der Rev. Buchhändler in Hamburg, S des Antoine Delespine u. der Marie de Chateauneuf;
M Elis. (1779–1865, in 2. Ehe verh. mit dem Buchdrucker Joh. Aug. Meißner), T des Ratsbuchdruckers Gottlieb Frdr. Schniebes u. der Maria Suck;
⚭ Hamburg 1846 Caspara, T des Ulr. Wilh. Möller u. der Benthe Regine Mathea Rauffeldt in Norwegen; kinderlos. -
Biographie
Wimmel in Hamburg, A. Leclère in Paris und F. Weinbrenner in Karlsruhe waren Chateauneufs Lehrer; Studienreisen in den europäischen Ländern erweiterten seinen Gesichtskreis. Seit 1823 in Hamburg tätig, schuf er erste Villenbauten: das Sievekingsche Haus in Hamm und 1832 das Abendrothsche Haus, Neuer Jungfernstieg. Seine große Zeit begann nach dem Brand von Hamburg 1842, indem er die Voraussetzungen für eine moderne Großstadtentwicklung erkannte und in zeitgemäßer Form entwickelte. Das Becken der kleinen Alster mit den Arkaden und die Grundform des Rathausmarktes mit der Stellung des Rathauses entsprechen seinen Ideen. Im Bestreben, der „Wahrheit im Material“ zu dienen, zeigen die Petrikirche (1842–50), das Postgebäude und viele Privatgebäude unverputztes Backstein- und Werksteinmauerwerk. Hieraus sich ergebende Konflikte mit dem Geschmack der Hamburger veranlaßten seine Übersiedlung nach Oslo, wo er für bedeutende Wiederaufbau- und Neubauprojekte tätig war. Seiner 1839 herausgegebenen „Architectura domestica“ ließ sein Schüler Marchand 1860 Chateauneufs „Architectura publica“ folgen.
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Werke
u. a. Btr. … z. Bau einer neuen Börse, 1827: Architectura domestica, 1839.
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Literatur
Marchand, Architectura publica, 1860;
Hamburg u. seine Bauten, Archit.- u. Ing.-Ver., 1890: G. H. Sieveking, Die Gesch. d. Hammerhofes II, 1902;
Jber. d. Hamburg. Mus. f. Kunst u. Gewerbe, 1905;
W. Melhop, Althamburg. Bauweise, 1908;
F. Schuhmacher, Wie das Kunstwerk Hamburg nach d. großen Brande entstand, 1920;
E. Meyer-Oberist, Das neuzeitl. hamburg. Kunstgewerbe in seinen Grundlagen, 1925;
L. Martius, Der Künstlerkreis um d. Sieveking’sche Haus in Hamburg, in: Zs. f. Hamburg. Gesch. 38, 1939;
K. Möller-A. Tecke, Bücherkde. z. hamburg. Gesch., 1939;
Schröder I;
Hamburg. Künstler-Lex. I,1854;
E. Rump, Lex. d. bildenden Künstler Hamburgs, 1912;
ThB (L). -
Porträts
A. Lichtwark, Das Bildnis in Hamburg II, 1898.
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Autor/in
Günther Grundmann -
Zitierweise
Grundmann, Günther, "Chateauneuf, Alexis de" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 195 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119021528.html#ndbcontent
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Chateauneuf, Alexis
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Biographie
Chateauneuf: Alexis de Ch., Architekt, geb. zu Hamburg 18. Febr. 1799, Sohn des aus Frankreich emigrirten vormaligen französischen Geschäftsträgers bei den Berberesken-Staaten und bei der Republik Genf, welcher um 1794 sich in Hamburg als Buchhändler und Schriftsteller niedergelassen hatte, aber schon bald nach der Geburt seines Sohnes starb. Dieser, von seinem Stiefvater, dem Rathsbuchdrucker Meißner sorgfältig erzogen, wurde in Paris durch Achille Leclerc und in Karlsruhe durch den Oberbaudirector Weinbrenner zum Architekten gebildet, worauf er, nach längerem Aufenthalte in Italien und England, nach Hamburg zurückkehrte, hier in seinem Beruf wirkte, und sich auch als Schriftsteller in seinem Fach bewährte. Als praktischer Baumeister hat er vorzügliches geleistet, wie dies seine Werke zeigen, beispielsweise, in Hamburg: das Dr. Abendroth’sche Haus am neuen Jungfernstieg (beschrieben in seiner „Architectura domestica"), die gemeinsam mit Prof. Fersenfeldt gebaute St. Petrikirche, das Stadtpostgebäude, die nach seinem Plan gebauten Alster-Arcaden; in Lübeck: die Buchholtzische, jetzt Oppenheimer’sche Villa vor dem Burgthore; in Holstein: der Umbau des gräflich Plessen’schen Schlosses Sierhagen. In Christiania leitete er den Um- und Ausbau der Erlöserkirche, während die Ausführung seiner Pläne für den Neubau der dortigen Apostelkirche durch seine Erkrankung verhindert wurde. — Der ebenso liebenswürdige als fein und vielseitig gebildete Künstler, erst kürzlich glücklich verheirathet, erlag einer traurigen Geisteskrankheit und starb in seiner Vaterstadt den 31. Dec. 1853.
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Literatur
Vgl. Hamburger Schriftsteller-Lexikon. Bd. I. S. 519. — Hamburger Künstler-Lexikon. S. 33—35 und 302.
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Autor/in
O. Beneke. -
Zitierweise
Beneke, Otto, "Chateauneuf, Alexis de" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 113 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119021528.html#adbcontent