Cellarius, Simon
- Lebensdaten
- vermutlich vor 1500 – 1544
- Sterbeort
- Kohren (Sachsen)
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Musiker ; Kantor ; Pfarrer
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 135707781 | OGND | VIAF: 15037104
- Namensvarianten
-
- Hauskeller, Simon
- Cellarius, Simon
- Hauskeller, Simon
- Kellarius, Simon
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
![Marker Geburtsort](/img/marker-geburtsort.png)
![Marker Wirkungsort](/img/marker-wirkungsort.png)
![Marker Sterbeort](/img/marker-sterbeort.png)
![Marker Begräbnisort](/img/marker-grabort.png)
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Cellarius (Hauskeller), Simon
Komponist, * vermutlich vor 1500, † 1544 Kohren (Sachsen).
-
Biographie
Die Herkunft von C. ist nicht belegt, jedoch finden sich im 16. Jahrhundert in Sachsen mehrere Musiker gleichen Namens, so daß er ebenfalls von dort stammen dürfte. Erwiesen ist seine Tätigkeit als Kantor an Sankt Marien in Zwickau von 1521-22. Bei seinem Tode bekleidete er ein Pfarramt, wie uns aus der Reformationszeit eine Reihe von Musikertheologen, so Ducis, Resinarius und andere, bekannt sind. Sein Kantorat zeigt, daß er früh zum Luthertum übergetreten war, wie viele seiner Komponistengeneration in Mitteldeutschland. So erscheint C. auch mit Werken in den ersten Druckausgaben des bekannten Wittenbergers Georg Rhau. Sein Schaffen steht ganz unter dem Aspekt der Reformation. Die Psalmen im sogenannten Fauxbourdonstil (streng akkordlicher Satz über den Psalmton, choraliter notiert) sind ausschließlich für den gottesdienstlich-liturgischen Gebrauch bestimmt. Die Motetten (1538, Rhaus Sammlung ist von Melanchthon eingeleitet!) verkörpern die neue Lehre in musikalischer Hinsicht, daß die Musik mit dem Schriftwort eins und unlöslich verbunden sei; während die Hymnen (in Rhaus berühmter Sammlung, von 134 Hymnen, unter anderem von Walter, Finck, Stolzer, auch Senfl und Josquin des Prés, der Lieblingskomponist Luthers) mehr einer freieren musikalischen Gestaltung Raum lassen, wobei sich ein gediegenes handwerkliches Können bei C. erkennen läßt.
-
Werke
2 lat. Sätze (Mot.), 4stimmig, bei G. Rhau Selectae Harmoniae, Wittenberg 1538;
2 lat. Psalmen bei G. Rhau, Vesperarum Precum Officia. ebenda 1540;
2 lat. Hymnen, 4- u. 5stimmig, bei G. Rhau, Sacrorum Hymnorum Liber I, ebenda 1542;
2 lat. Psalmen, 4stimmig, in Ms. 73, Ratsschulbibl. Zwickau;
1 lat. Satz, 4stimmig, Ms. 940/941, Bibl. Proske, Regensburg. -
Literatur
R. Vollhardt, Bibliogr. d. Musikwerke in d. Ratsschulbibl. zu Zwickau, in: Mhh. f. Musikgesch., 1893-96;
G. Pietzsch, Zur Pflege d. Musik an d. dt. Universitäten etc., in: Archiv f. MusikF VII, 1942, S. 95;
F. Blume, Die ev. Kirchenmusik, 1931, S. 62 ff.;
W. Brennecke, Die Hs. A. R. 940 bis 941 d. Proske-Bibl. zu Regensburg, 1953;
H. Albrecht, in: MGG, Sp. 945. -
Autor/in
Günther Schmidt -
Zitierweise
Schmidt, Günther, "Cellarius, Simon" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 181 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135707781.html#ndbcontent