Sommer, Friedrich
- Dates of Life
- erwähnt 1593, gestorben 1620
- Occupation
- Moralist ; Theologe ; Pfarrer
- Religious Denomination
- lutherisch
- Authority Data
- GND: 124936482 | OGND | VIAF: 162183102
- Alternate Names
-
- Sommer, Friedrich
- Sommer, Fridericus
Linked Services
Relations
Places
Map Icons




Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Sommer, Friedrich
-
Biography
Sommer: Friedrich S., Moralist des beginnenden 17. Jahrhunderts, wurde 1593 lutherischer Pfarrer in Peterswalde bei Wehlau, 1594 in Seligenfeld bei Königsberg, 1602 in Cremitten bei Tapiau, 1603 in Schönfließ bei Rastenburg; von hier aus scheint er wieder nach Seligenfeld zurückgekehrt zu sein, wo er 1614 jedesfalls als Pfarrherr bezeugt ist und noch bis 1620 gewirkt haben könnte. Außer einer „Synopsis historica lamentabilis excidii Hierosolymitani“ verfaßte S. in deutschen Reimpaaren einen „Zorn- vnnd Genaden Spiegel In diesen letzten, elenden, betrübten und bösen Zeiten“ (Königsberg 1602), der den lutherischen Geistlichen nicht verleugnet. Der Zorn ist reicher und auch glücklicher vertreten, als die Gnade. Er ergießt sich nicht nur über den wüst geschmähten Papst zu Rom, der z. B. heißt „ein Götzen-Knecht vnd Baalist, ein Bauchratz, der nur seufft und frist“ und über den etwas milder behandelten Klügling Calvinist, der sich untersteht, an Luther und Melanchthon Kritik zu üben, sondern auch die weltlichen Stände kommen wegen ihrer Völlerei und Hoffart sehr schlecht fort: auch bei ihm noch klingen die Töne der Teufellitteratur herein. Der grimmige Eiferer, dem nur die milden Stiftungen in Königsberg einiges Lob in Gestalt einer sehr öden, langweilig anerkennenden|Schilderung entlocken, glaubt der Welt Ende nah: Wälder, Korn, Nutzthiere nehmen ab, da die Menschen so sündhaft sind; er ist uneingeschränkt ein leidenschaftlicher laudator temporis acti. Stilistisch wurzelt er durchaus in dem derben Gepolter der Reformationssatire; im Versbau spüren wir doch auch bei diesem ostpreußischen Pfarrer, daß sich die von Opitz bald gesetzmäßig proclamirten metrischen Neuerungen stillschweigend vorbereiteten.
-
Literature
Neue preußische Provinzialblätter, Jahrg. 1848, VI, 241 ff. —
Arnoldt, Kurzgefaßte Nachrichten von allen in Ostpreußen gestandenen Predigern (Königsberg 1777). -
Author
Roethe. -
Citation
Roethe, Gustav, "Sommer, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 34 (1892), S. 601-602 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124936482.html#adbcontent