Schedel, Hermann
- Lebensdaten
- 1410 – 1485
- Geburtsort
- Nürnberg
- Sterbeort
- Nürnberg
- Beruf/Funktion
- Arzt ; Frühhumanist ; Humanist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 101044011 | OGND | VIAF: 37273513
- Namensvarianten
-
- Schedel, Hermann
- Hermann, Schedel
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Schedel, Hermann
Arzt, frühhumanistischer Gelehrter, * 1410 Nürnberg, † 4.12.1485 Nürnberg, ⚰ Nürnberg, Sankt Sebald.
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Genealogie
Aus nichtpatriz. Kaufmannsfam. in N.;
V Heinrich († 24.1.1459, ⚰ Augsburg, Kreuzgang d. Doms), Kaufm., S d. Johannes (um 1350-um 1400), Kaufm., u. d. Anna N. N.;
M Barbara N. N. (um 1390–16.8.1480); ledig;
Vt →Hartmann (s. 2). -
Biographie
Hauptquelle für S.s Biographie bilden eigenhändige Einträge in seinen Handschriften und Büchern sowie eine kurze Lebensskizze in dem von seinem Vetter Hartmann verfaßten Familienbuch. Nach dessen Zeugnis war S. von Jugend an der Gelehrsamkeit zugetan und bezog 1433 die Univ. Leipzig, wo er Anfang 1438 zum magister artium promoviert wurde. 1439-42 ist er als Student der Medizin an der Univ. Padua nachzuweisen, wo er am 14.7.1442 die Doktoratsprüfungen ablegte. Aus Italien zurückgekehrt, trat S. zunächst als Leibarzt in die Dienste Kf. Friedrichs II. von Brandenburg, an dessen Hof er 1446-52 urkundlich bezeugt ist. 1452 erhielt er durch die Vermittlung seines Paduaner|Studienkollegen Hieronymus von Suntheim eine mit einer Kanonikerpfründe dotierte Anstellung als medicus juratus des Domkapitels in Eichstätt. Anstatt der ihm im März 1456 angebotenen Stelle eines Leibarzt am Hof Hzg. Ludwigs des Reichen von Bayern-Landshut, wechselte S. nach Augsburg, wo die Stelle als Stadtarzt eine ausgedehntere Praxis zuließ. Hier stand S. bald im Mittelpunkt eines frühhumanistischen Kreises, dem u. a. →Sigismund Gossembrot (1417–93), →Valentin Eber (um 1420–96), →Lorenz Blumenau (1434–84) und →Sigismund Meisterlin (um 1435–97) angehörten. S.s umfangreicher, stark von ital. Vorbildern (Guarino Veronese, Poggio Bracciolini, Enea Silvio Piccolomini u. a.) geprägter Briefwechsel bildet die wichtigste Quelle für die Ziele und Aktivitäten dieser Gruppe. 1467 wurde S. vom Rat seiner Vaterstadt als Stadtarzt nach Nürnberg zurückberufen.
Seine autograph überlieferten Rezeptbücher sind eine wichtige Quelle für die Medizingeschichte; sie ermöglichen auch eine Rekonstruktion seines weiten, alle sozialen Schichten umfassenden Patientenkreises. Neben der ärztlichen Tätigkeit widmete sich S. bis zu seinem Lebensende dem Aufbau seiner umfangreichen Bibliothek. Diese zählt mit den vielen von ihm selbst kopierten medizinischen und humanistischen Texten zu den bedeutendsten Sammlungen des dt. Frühhumanismus; nach seiner testamentarischen Verfügung wurden einzelne Bände an Klöster, Verwandte und Freunde verteilt, die Hauptmasse sollte zugunsten der Armen veräußert werden, wobei vieles von seinem Vetter Hartmann, dem ein Vorkaufrecht eingeräumt war, erworben wurde. Von diesem Bücherverkauf profitierten auch die Nürnberger Ratsbibliothek und die Bibliothek von St. Sebald. S.s Epitaph mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichtes ist in St. Sebald in Nürnberg erhalten.
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Werke
u. a. H. S.s Briefwechsel, hg. v. P. Joachimsohn, 1893.
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Quellen
Qu S.sches Fam.buch (Berlin, Staatsbibl., Preuß. Kulturbes. Cod. Germ. 2° 447, fol. 10v).
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Literatur
ADB 30;
R. Stauber, Die S.sche Bibl., 1908;
W. Höpfner, Die Nürnberger Ärzte d. 15. Jh. DDr. H. u. Hartmann S. u. zwei Konsilien d. letzteren f. d. Paralyse, Diss. Leipzig 1915 (enthält Rezepte u. e. Verz. d. Paduaner Lehrveranstaltungen);
B. Schnell, Arzt u. Literat, Zum Anteil d. Ärzte am spätma. Lit.betrieb, in: Sudhoffs Archiv 75, 1991, S. 44-57;
F. J. Worstbrock, Imitatio in Augsburg, Zur Physiognomie d. dt. Frühhumanismus, in: ZDA 129, 2000, S. 187-201;
Vf.-Lex. d. MA² (W-Verz.; L) ;
Augsburger Stadtlex.;
Nürnberger Stadtlex. -
Autor/in
Franz Fuchs -
Zitierweise
Fuchs, Franz, "Schedel, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 599-600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101044011.html#ndbcontent