Merode, Grafen von
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- Grafen und Fürsten von Merode
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118733052 | OGND | VIAF: 22936721
- Namensvarianten
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- Vlatten, von
- Scheiffart von Merode
- Merode, Grafen von
- Vlatten, von
- Scheiffart von Merode
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- Merode, Wilhelm Karl Ghislain Graf von
- Merode-Rummen, Bernhard von
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Merode
Grafen (seit 1622) und Fürsten (seit 1929) von (katholisch)
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Biographie
Die nach ihrem Stammsitz im Rheinland benannte Familie ist seit dem 11. Jh. bezeugt. 1294 erfolgte eine Teilung in drei Hauptlinien (Scheiffart v. M., erloschen 1852; heutige Fürsten v. M.; v. Vlatten, erloschen 1775) mit vielen späteren Nebenlinien. Seit dem 13. Jh. besaßen zahlreiche Familienmitglieder hohe Ämter in den rhein. und niederländ. Fürstentümern, u. a. →Werner III. († 1278), erblicher Außenbürger der Stadt Köln, kgl. Schultheiß von Aachen, Johann Scheiffart v. M.-Hemmersbach († 1406/07), bedeutender rhein. Politiker, Financier der Herzöge von Brabant und Burgund, →Johann IV. v. M. († 1481), Landdrost des Hzgt. Jülich, fürstbischöfl. lüttichscher Rat, und →Bernhard v. M.-Ruramen († 1589/91), einer der Führer der niederländ. Geusen gegen die Spanier.
Ursprünglich Reichsministeriale, führten die M. seit dem 14. Jh. den Titel „barones“ und wurden 1473 als Reichsfreiherren bestätigt. Im 15. Jh. und später erwarben sie große Besitzungen in den südlichen Niederlanden. 1622 erhielten Johann Peter († um 1635), kurköln. Geheimrat, Bürgermeister von Lüttich und Oberverweser des Fürstentums Lüttich, und sein Sohn Johann (II.) (um 1589-1633), kaiserl. Kämmerer und General, den Reichsgrafenstand. 1626 wurde →Philipp v. M. (1594–1628) durch Philipp IV. von Spanien zum Markgrafen von Westerloo erhoben, im selben Jahr →Hermann Philipp (1590–1627) zum Markgrafen von Trélon. →Floris v. M. († 1652) kaufte 1632 die Mgfsch. Deynze, →Philipp Franz (1669–1742) wurde durch Heirat 1707 Fürst von Rubempré und Everberg. →Johann Philipp Eugen (1674–1732, s. u.) erhielt vor 1710 die Würde eines Granden von Spanien Erster Klasse. 1778 erwarb →Wilhelm Karl Ghislain (1762–1830) durch Heirat das Fürstentum Grimbergen. Seine Söhne waren 1830/31 maßgeblich an der Entstehung des belg. Staates beteiligt: →Heinrich (1782–1847) war Senator, →Felix (1791–1857) Minister, →Friedrich (1792–1830) Führer der Aufständischen, →Werner (1797–1840) Abgeordneter. Heinrichs Enkel →Heinrich (1856–1908) war belg. Außen- und Staatsminister und seit Ende 1903 Präsident des Senats. 1929 erhielten die M. den belg. Fürstentitel.
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Literatur
E. Richardson, Gesch. d. Fam. M., 1. Bd., 1877;
H. J. Domsta, Gesch. d. Fürsten v. M. im MA. 2 Bde., 1974/81;
GHdA, Fürstl. Häuser 14, 1991. – Zu Johann (II.): ADB 21;
– zu Philipp Franz:
M. Braubach, Prinz Eugen v. Savoyen, Bd. 4, 1965 (s. Register). – Eigene Archivstud. -
Autor/in
Hans J. Domsta -
Familienmitglieder
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Zitierweise
Domsta, Hans J., "Merode, Grafen von" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 166 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118733052.html#ndbcontent