Wenker, Heinrich
- Dates of Life
- 1825 – 1905
- Place of birth
- Dortmund
- Place of death
- Dortmund
- Occupation
- Brauereibesitzer ; Begründer der Brauerei Kronenburg in Dortmund ; Brauer und Mälzer ; Unternehmer
- Religious Denomination
- keine Angabe
- Authority Data
- GND: 138334641 | OGND | VIAF
- Alternate Names
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- Wenker, Franz Heinrich
- Wenker, Heinrich
- Wenker, Franz Heinrich
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Wenker, Franz Heinrich
Brauereibesitzer, * 23.2.1825 Dortmund, † 3.1.1905 Dortmund, ⚰ Dortmund, Ostenfriedhof. (reformiert)
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Genealogy
Aus seit 1565 mit Christoffer Weneker, aus Dülmen, Hutmacher, bzw. 1588 mit Johann († 1625), aus Duisburg, Hutmacher u. Bürger in D., nachweisbarer Fam.;
V Peter Zacharias Gottfried (1781–1859), Bierbrauer in D., S d. Johann Gottfried Heinrich (1751–1805), Bäcker, Gastwirt, Ratsherr u. Diakon an St. Marien in D., u. d. Charlotte Katharina Gertrud Fley (1756–1807);
M Maria Sophie Henriette Lugh (1785–1861);
Urur-Gvv (?) Johann Wencker, erwarb 1729 d. Gasthaus „Krone am Markt“ in D.;
Ur-Gvv Caspar Heinrich (1707–64), Bäcker, Gastwirt in D.;
Ov Friedrich, Buchbinder in Amsterdam;
4 B Johann Gottfried (1809–69), Hofbuchbinder u. Kunsthändler in Düsseldorf (s. Gen. 2), Friedrich Wilhelm (1816–62, ⚭ Theodora Wencker), Gastwirt, führte d. Hotel „Zum Römischen Kaiser“, auch „Hotel Wencker-Paxmann“ genannt, in D., Johann Arnold (1819–80, ⚭ Charlotte v. Hövel), Kaufm., Associé d. Manufakturenwarengeschäfts Wencker & Wiesmann, Teilh. d. Dampfmühle v. Schäffer, Metzmacher & Co., Stadtrat in D., Johann Wilhelm (1817–39), 4 Schw Sofia Lisette (* 1810), Caroline Wilhelmine (1812–50), Johanna Elisabeth (* 1823), Henriette Auguste (1827–53);
– ⚭ 1) Dortmund 1852 Pauline (1832–57), T d. Heinrich Schaeffer, Gold- u. Silberarb., u. d. Lisette Boemcke, 2) Dortmund 1858 Caroline Elise Theodore (1836–60), T d. Gottfried Siegenboge (um 1802–55), Gastwirt in D., u. d. Elisabeth Boemcke (* um 1800), 3) 1861 Luise (1840–1922), T d. Carl Kopfermann (1812–49), Gastwirt in D., u. d. Luise Breuer, aus Witten;
1 S aus 1)|(früh †), 2 T aus 1) (1 früh †) Pauline Julia (1854–90), 1 T aus 2) (früh †), 2 S aus 3) (1 früh †) Carl Heinrich (1862–83), 2 T aus 3) (1 früh †) Maria Luise (1871–1955, ⚭ Oscar Brand, 1866–1945, Nachf. v. W. als Bes. d. Kronen-Brauerei in D.);
N Georg (s. 2). -
Biography
W.s Familie besaß seit 1729 Gasthaus und Brauerei „Krone am Markt“, die älteste, 1430 erstmals erwähnte Gastwirtschaft und Brauerei Dortmunds. W. hatte bereits eine Ausbildung zum Buchbinder absolviert, als er nach dem Tod seines für die Leitung der Brauerei vorgesehenen Bruder Johann Wilhelm in München die bayer. Technik des Bierbrauens erlernte. Mit dem Braumeister →Wilhelm Overbeck (1798–1882), Besitzer der Dortmunder Löwen-Brauerei, führte er um 1843 die untergärige Braumethode in Dortmund ein, die gegenüber der bisher etablierten obergärigen Methode eine längere Lagerungszeit bei wesentlich niedrigerer Temperatur ermöglichte und die Einrichtung neuer Kühl- und Lagerräumlichkeiten erforderte. Seit 1845 verbesserte W. v. a. die technische Ausstattung seiner Braustätte am Standort der alten Gastwirtschaft im mittelalterlichen Stadtkern. 1873 wurde die Brauerei Kronenburg mit einem Areal von ca. 6000 m² im Süden Dortmunds in Betrieb genommen. W. baute ein Sudhaus, weitere Kühlanlagen und setzte Dampfmaschinen ein. Die nunmehr industrielle Produktionsweise steigerte den Bierausstoß von zuletzt 14 000 hl am Standort am Alten Markt auf 41 000 hl am neuen Standort auf der Kronenburg 1874. W.s Unternehmen gehörte zu den drei erfolgreichsten Brauereien Dortmunds und trug erheblich bei zur Entwicklung der Stadt als Brauereistandort. Seit 1879 / 80 exportierte W. sein Bier über Dortmund hinaus. Der Bierausstoß lag 1895 bei etwa 70 000 hl, bei W.s Tod bei ca. 100000 hl jährlich. W. war Mitglied des dt. Brauerbundes (1871) und der Nationalliberalen Partei.
Seit 1883 führte nach dem Tod von W.s einzigem Sohn sein Schwiegersohn Oskar Brand 1894 die Geschäfte der Kronen-Brauerei, die ihren Bierausstoß weiter steigerte. Nach Kriegszerstörungen 1945 übernahmen Brands Söhne Günter (1903–96) und Heinrich (1898–1980) die Leitung des Unternehmens, das sich bis Mitte der 1960er Jahre zur größten Privatbrauerei in der Bundesrepublik entwickelte, jedoch nach anschließenden Jahren rückläufiger Produktion 1996 von der „Dortmunder Actien-Brauerei“ (DAB) übernommen wurde, die später in der Radeberger Gruppe aufging.
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Awards
|KR (1898).
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Literature
|H. Steguweit, 225 J. im Fam.bes., H. W. Brauerei Kronenburg, 1954;
A. Meininghaus, 200 J. Brauerei Kronenburg zu Dortmund im Bes. d. Fam. W. 1729–1929, 1929;
B. Gerstein, in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. 10, 1974, S. 55–77 (Qu, L, P);
dies., in: Biogrr. bed. Dortmunder 1, 1994 (Qu, L, P);
N. Bodden u. K. Pradler, Das Dortmunder Brauerei-Archiv im Westfäl. Wirtsch.archiv, in: K.-P. Ellerbrock (Hg.), Zur Gesch. d. westfäl. Brauwirtsch. im 19. u. 20. Jh., 2012, S. 9–26;
– Qu Westfäl. Wirtsch.archiv, Dortmund. -
Portraits
|Ölgem. v. E. Plisch (Westfäl. Wirtsch.archiv, Dortmund).
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Author
Kathrin Baas -
Citation
Baas, Kathrin, "Wenker, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 786-787 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138334641.html#ndbcontent