Peter
- Lebensdaten
- 1827 – 1900
- Geburtsort
- Oldenburg
- Sterbeort
- Rastede (Oldenburg)
- Beruf/Funktion
- Großherzog von Oldenburg
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 121613801 | OGND | VIAF: 10706449
- Namensvarianten
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- Peter von Oldenburg
- Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg
- Oldenburg, Nikolaus Friedrich Peter von
- Peter
- Peter von Oldenburg
- Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg
- Oldenburg, Nikolaus Friedrich Peter von
- Peter II., Oldenburg, Großherzog
- Nikolaus Friedrich Peter, Oldenburg, Großherzog
- Oldenburg, Peter von
- Peter Nikolaus Friedrich, Oldenburg, Großherzog
- Peter, Oldenburg, Großherzog
- Pether
- Pether von Oldenburg
- Nikolaus Friedrich Pether von Oldenburg
- Oldenburg, Nikolaus Friedrich Pether von
- Pether II., Oldenburg, Großherzog
- Nikolaus Friedrich Pether, Oldenburg, Großherzog
- Oldenburg, Pether von
- Pether Nikolaus Friedrich, Oldenburg, Großherzog
- Pether, Oldenburg, Großherzog
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Nikolaus Friedrich Peter
Großherzog von Oldenburg, * 8.7.1827 Oldenburg, † 13.6.1900 Rastede (Oldenburg). (evangelisch)
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Genealogie
V August Ghzg. v. O., (1783-1853), preuß. Gen. (s. NDB I; Priesdorff VI, Nr. 1761, S. 138-40), S d. →Peter (Friedrich Ludwig) Hzg. v. O. (1755–1829, s. NDB 20);
M →Ida (1804–28), T d. →Viktor II. Karl Friedrich Fürst v. Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym (1767–1812) u. d. Amalie Charlotte Wilhelmine Luise Prn. v. Nassau-Weilburg (1776–1841);
Stief-Schw →Amalie (1818–75, s. NDB I, ⚭ →Otto I. Kg. v. Griechenland, 1815–67, s. NDB 19);
– ⚭ Altenburg 1852 →Elisabeth (1826–96), † d. →Joseph Hzg. v. Sachsen-Altenburg (1789–1868) u. d. Amalia Prn. v. Württ. (1799–1848);
2 S →Friedrich August Ghzg. v. O. (1852–1931), preuß. Gen. (s. Rhdb.), →Georg Ludwig Hzg. v. O. (1855–1939), preuß. Gen. -
Biographie
P. wahrte nach seinem Regierungsantritt 1853 Kontinuität, indem er die Minister seines Vaters übernahm und außenpolitisch die Annäherung an Preußen mit der Gebietsabtretung des späteren Wilhelmshaven fortsetzte. Durch das 1866 geschlossene Bündnis mit Preußen sicherte er den staatlichen Fortbestand Oldenburgs, wenn auch mit Souveränitätseinbußen durch die Eingliederung in den Norddeutschen Bund bzw. das Deutsche Reich. Zwei Aktionen, die der persönlichen Initiative P.s entsprangen, zeigen die konservativen Grundlinien seines politischen Denkens, das entscheidend durch das Erlebnis der Revolution von 1848 geprägt wurde. In der schleswig-holstein. Frage nahm P. den Widerstand gegen die dän. Integrationspolitik zum Anlaß für den Versuch, sich unter Berufung auf umstrittene Erbfolgeansprüche in den Besitz der Herzogtümer zu setzen. Mit dieser rein dynastischen Politik ohne Rücksicht auf die nationale Bewegung und die Interessen der Großmächte blieb er isoliert und scheiterte schließlich. Erfolglos waren auch seine Bemühungen, in die Verfassung des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reiches als zweite Kammer ein Fürstenhaus einfügen zu lassen, das konservatives Gegengewicht zum nach allgemeinem und gleichen Wahlrecht gewählten Reichstag und föderatives Element gegen preuß. Übergewicht sein sollte. P.s Haltung in der Oldenburg. Innenpolitik war ebenfalls durch einen ausgeprägten Konservativismus sowie ein „dezidiertes|Gottesgnadentum“ (Karl Jaspers) bestimmt. Er stand den Normen des konstitutionellen Systems fremd gegenüber, doch wurde ihm die Anpassung durch die verfassungsmäßig starke Stellung des Monarchen und der von ihm eingesetzten Regierung sowie durch die strukturellen Gegebenheiten des agrarischen Oldenburg erleichtert, wo es selten zu schweren Konflikten zwischen Regierung und Parlament kam. Seine konservative Grundhaltung schloß behutsam modernisierende Reformen nicht aus, die jedoch nicht mit einer liberalen Politik verwechselt werden dürfen. Die Umsetzung der Oldenburg. Verfassung von 1852 und die Anpassung an die Reichsgesetzgebung führten zu einer Modernisierung der Staatsverwaltung, zur Aufhebung noch bestehender wirtschaftlich-gewerblicher Beschränkungen sowie zum Ausbau des Straßen- und Verkehrssystems als Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes. P.s ungewöhnlich lange Regierungszeit und die personelle Stabilität der hohen Bürokratie waren innenpolitisch ein Element der Kontinuität, das aber schließlich in Beharrung und Unbeweglichkeit mündete.
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Literatur
G. Jansen, in: Oldenburger Jb. 9, 1900, S. 1-34;
ders., Ghzg. N. F. P. v. O., Erinnerungen aus d. J. 1864-1900, 1903;
H. Oncken. in: Preuß. Jbb. 102, 1900, S. 464-509;
F. Koeppel, Ghzg. P. v. O. u. d. schleswig-holstein. Frage, in: Niedersächs. Jb. f. Landesgesch. 14, 1937, S. 288-309;
Otto Becker. Bismarcks Ringen um Dtld.s Gestaltung, 1958;
K. Jaspers, Schicksal u. Wille, 1967, S. 44;
K. Lampe, Oldenburg u. Preußen 1815-1871, 1972;
H. Reichold, Bismarcks Zaunkönige, 1977;
A. Eckhardt u. H Schmidt (Hgg.), Gesch. d. Landes Oldenburg, ⁴1993;
N. F. P. u. Italien, 2000 (P;
Veröff. d. Oldenburg. Landschaft 5);
P. Kollmann, in: BJ V, S. 190-202;
Priesdorff VI, Nr. 2067, S. 447-50 (P);
Biogr. Hdb. Oldenburg (P). -
Porträts
Ölgem. v. C. Rahl, 1861 (Oldenburg, Landesmus.);
Ölgem. v. A. tom Dieck, um 1876 (ebd., Stadtmus.). -
Autor/in
Hans Friedl -
Zitierweise
Friedl, Hans, "Peter" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 224-225 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121613801.html#ndbcontent