Otto III.
- Lebensdaten
- 1214 oder 1215 – 1267
- Sterbeort
- Brandenburg/Havel
- Beruf/Funktion
- Markgraf von Brandenburg
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 138457794 | OGND | VIAF: 297391232
- Namensvarianten
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- Otto III. von Brandenburg
- Otto III.
- Otto III. von Brandenburg
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Otto III.
Markgraf von Brandenburg (seit 1220), * 1214oder 1215, † 9.10.1267 Brandenburg/Havel, ⚰ Strausberg bei Berlin, Dominikanerkloster.
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Genealogie
Aus d. Geschl. d. Askanier (s. NDB I);
V Albrecht II., Mgf. v. B. (1171/77-1220, s. NDB I). S d. →Otto I., Mgf. v. B. († 1184, s. NDB 19);
M →Mechthild († 1255), führte d. Regentschaft f. ihre Söhne, T d. Mgf. →Konrad v. d. Lausitz († 1210);
B Mgf. →Johann I. v. B. († 1266, s. NDB X);
Schw →Mechthild († 1261, ⚭ →Otto I. d. Kind, Hzg. v. Braunschweig-Lüneburg, 1204–52, s. NDB 19);
– ⚭ nach 1233 Beatrix, T d. Kg. →Wenzel v. Böhmen († 1253);
4 S Mgf. →Johann III. v. B. († 1268), Mgf. →Otto V. d. Lange v. B. († 1298), →Albrecht III. († 1300), Otto IV. d. Kleine († 1303), 2 T Kunigunde (⚭ 1264 Kg. →Bela V. v. Ungarn, † 1279), Mechthild (⚭ vor 1267 Hzg. Barnim I. v. Pommern, um 1218/19-78, s. NDB I);
E Mgf. →Hermann v. B. († 1308, s. NDB VIII). -
Biographie
Nach dem Tode des Vaters 1220 übernahm die Mutter neben der Erziehung der beiden unmündigen Söhne Johann I. und O. auch die Regentschaft über das Land. Mit dem nur wenig älteren Bruder blieb O. bis zu dessen Tod in Eintracht verbunden. Die gemeinsame Regierung der beiden begann um 1225 und währte bis zur Landesteilung 1258. Unter der Herrschaft O.s und seines Bruders wurde der askanische Machtbereich wesentlich – vor allem nach Nordosten zur Neumark hin – erweitert. Bis in die letzte Lebenszeit nahm O. an kriegerischen Auseinandersetzungen im Ostseeraum, namentlich gegen Dänemark, teil. Doch auch nach Süden wurde expandiert. Die Erwerbung der oberlausitz. Länder Bautzen und Görlitz ist in Verbindung mit O.s Eheschließung zu sehen. Mit dem ihm nun verwandtschaftlich verbundenen Ottokar II. von Böhmen kämpfte er gegen die Ungarn und war an dem böhm. Sieg über die Ungarn an der March 1260 beteiligt. O., dessen religiöser Eifer besonders hervorgehoben wird, besaß eine besondere Zuneigung zu den Bettelorden, vor allem zu den Dominikanern, die er durch zahlreiche Schenkungen förderte, aber auch zum Deutschen Orden. Für diesen nahm er im Winter 1265/66 gemeinsam mit seinem Sohn Johann an einem Zug gegen die Preußen teil, in dessen Verlauf die Stadt Brandenburg am Frischen Haff gegründet wurde. Zu ihrer Verteidigung kehrte er im folgenden Sommer noch einmal nach Preußen zurück. Die Verwandtschaft mit den führenden Familien im mitteleurop. Osten, aber wohl auch seine durch Frömmigkeit geprägte Persönlichkeit ließen ihn nach dem Tode Kg. Wilhelms von Holland 1256 vorübergehend als einen geeigneten Kandidaten für den deutschen Königsthron erscheinen. Die – in gegenseitigem Einvernehmen zwischen den Brüdern erfolgte – Teilung von Brandenburg 1258 führte unter deren Nachkommen zu zahlreichen Auseinandersetzungen.
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Literatur
ADB 24;
H. Krabbo, Regg. d. Markgrafen v. Brandenburg aus askan. Hause, 1910-55;
J. Schultze, Die Mark Brandenburg I, 1961, S. 136-75;
Bibliogr. z. Gesch. d. Mark Brandenburg I, bearb. v. H.-J. Schreckenbach, 1, 1970;
W. Goez, Lb. aus d. MA, 1998, S. 466-79 u. 529 f.;
Lex. MA. -
Autor/in
Felix Escher -
Zitierweise
Escher, Felix, "Otto III." in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 676-677 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138457794.html#ndbcontent
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Otto III., Markgraf von Brandenburg.
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Biographie
Otto III., Markgraf von Brandenburg. Die kriegerische und politische Wirksamkeit dieses ausgezeichneten Fürsten, des jüngeren Sohnes des Markgrafen Albrecht II., ist so enge mit derjenigen seines Bruders Johann I., mit dem er 33 Jahre lang gemeinsam regiert hat, verknüpft, daß wir in Bezug auf diese wichtigste Periode von Otto's Leben auf das verweisen müssen, was im 14. Bande unter Johann I. von Brandenburg über die gemeinschaftliche Waltung der beiden Brüder beigebracht worden ist. Nach der im J. 1258 stattgehabten Theilung der märkischen Lande hat O., der bereits früher mehrmals dem deutschen Orden nach Preußen zu Hülfe gezogen war, wo er mit seinem Sohne und Bruder unweit Königsberg die Brandenburg am frischen Haff erbaute, sich namentlich an dem Kriege seines Schwagers Ottokar von Böhmen gegen den König Bela IV. von Ungarn betheiligt und jenem im J. 1260 den großen Sieg an der March über seinen Gegner erfechten helfen. Auch leistete er dem Herzog Waldemar von Schleswig gegen den König Christoph von Dänemark Hülfe. Im J. 1267, am 9. October, ist er gestorben. Aus seiner Ehe mit Beatrix, der Tochter des Königs Wenzel III. von Böhmen, hinterließ er nach dem frühzeitigen Tode des ältesten Sohnes, der im Todesjahr des Vaters bei einem Turniere in Merseburg ums Leben kam, noch drei Söhne, von denen Otto der Lange den Stamm dieser ottonischen Linie fortsetzte, bis sie im J. 1317 mit Johann II. erlosch.
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Autor/in
O. v. Heinemann. -
Zitierweise
Heinemann, Otto von, "Otto III." in: Allgemeine Deutsche Biographie 24 (1887), S. 659 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138457794.html#adbcontent