Otgar
- Dates of Life
- erwähnt 826, gestorben 847
- Occupation
- Erzbischof von Mainz ; Erzbischof
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 138793476 | OGND | VIAF: 95419125
- Alternate Names
-
- Otger
- Autgar
- Otgar von Mainz
- Otgar
- Otger
- Autgar
- Otgar von Mainz
- Otgar, von Mainz
- Autgar, von Mainz
- Mainz, Otgar von
- Otger, von Mainz
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Otgar (Otger, Autgar)
Erzbischof von Mainz (seit 826), † 21.4.847, ⚰ Mainz, Sankt Alban.
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Genealogy
Aus d. mittelrhein. Geschl. d. „älteren“ Otakare;
V N. N.;
M N. N.;
Ov →Richulf († 813), Ebf. v. Mainz (seit 787). -
Biography
Im Frühjahr 826 erhob Ludwig d. Fromme seinen Hofkapellan und Vertrauten O., dem vielleicht schon dessen consanguineus, Ebf. Richulf v. Mainz, den Weg in die Kapelle Karls d. Gr. geebnet hatte, zum Nachfolger Haistulfs als Erzbischof von Mainz. O. pflegte zeitlebens enge Beziehungen zum Hof und besaß erheblichen Einfluß in der Reichspolitik. Am 24.6.826 taufte er im Beisein der Taufpaten aus der kaiserl. Familie Kg. Harald von Dänemark und dessen Gefolge im Mainzer St. Albanskloster; am gleichen Ort hielt er im Mai 829 die vom Kaiser befohlene Reformsynode ab. Daß O. im langjährigen Streit Ludwigs mit seinen Söhnen 833/34 zu Lothar überwechselte, der ihm – nach Thegan – die Bewachung seines Vaters in Aachen anvertraute, wirkte sich nicht nachteilig für ihn aus. Den Bitten des Mainzer Klerus und Volkes entsprechend, beließ Ludwig ihn aus politischen Gründen (Sicherung des Rhein-Main-Gebietes vor Ludwig d. Deutschen) im Amt, was O. ihm mit neuerlicher Treue und verstärktem Einsatz für Kaiser und Reich vergalt. Er gehörte zu den sieben Erzbischöfen, die Ludwig in Metz (Febr. 835) feierlich rekonziliierten und alle gegen diesen verhängten Strafen annullierten. Um eine Versöhnung mit Lothar herbeizuführen, entsandte ihn Ludwig Ende 835 nach Italien; auf der Rückreise erwarb O. in Ravenna Reliquien der Heiligen Severus, Vicentia und Innocentia für seine Kirchen in Erfurt und St. Alban. Ludwig belohnte O.s treue Dienste mit der Vergabe des Reichsklosters Weißenburg¶ 839/40. Nach dem Tod Ludwigs am 20.6.840 auf einer Rheininsel bei Ingelheim, bei dem er zugegen war, schloß sich O. wieder Lothar an (u. a. Mitwirkung an der Restitution Ebos von Reims auf der Synode in Ingelheim im Aug. 840). Gegen Ende seiner Amtszeit (845) scheint O. auch mit seinem langjährigen Gegner Ludwig d. Deutschen Frieden geschlossen zu haben. O. unterhielt engere Kontakte zu Einhard (Briefe Nr. 10, 43, 44) und →Hrabanus Maurus, der ihm gleich drei seiner Werke – den Kommentar zum Buch Jesus Sirach, das Figurengedicht „De laudibus sanctae crucis“ und das auf O.s Fragen zur kirchlichen Bußdisziplin verfaßte Bußbuch (841/42) – widmete. Ob er den Auftrag zur Abfassung der unter dem Namen →Benedictus Levita bekannten, gefälschten Kapitulariensammlung gab, ist mehr als fraglich.
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Literature
Regg. z. Gesch. d. Mainzer Erzbischöfe 742 ? – 1514, I, bearb. u. hg. v. C. Will, 1877, S. 55-63;
A. Gerlich, Die Reichspol. d. Ebf. O. v. Mainz, in: Rhein. Vj.bll. 19, 1954, S. 286-316;
M. Gockel, Karoling. Königshöfe am Mittelrhein, 1969, S. 254 f.;
R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars v. Cambrai u. d. →Hrabanus Maurus, 1980;
P. Depreux, Prosopogr. de l'entourage de Louis le Pienx (781–840), 1997, S. 339 f. -
Author
Hubertus Seibert -
Citation
Seibert, Hubertus, "Otgar" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 643-644 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138793476.html#ndbcontent