Oppenheim, Samuel
- Dates of Life
- 1857 – 1928
- Place of birth
- Braunsberg (Mähren)
- Place of death
- Wien
- Occupation
- Astronom
- Religious Denomination
- mehrkonfessionell
- Authority Data
- GND: 11713774X | OGND | VIAF: 22911292
- Alternate Names
-
- Oppenheim, Samuel
- Oppenheim, S.
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Relations
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Oppenheim, Samuel
Astronom, * 19.11.1857 Braunsberg (Mähren), † 15.8.1928 Wien. (vermutlich israelitisch, dann christlich)
-
Biography
Nach der Reifeprüfung in Teschen (Österr. Schlesien) studierte O. seit 1875 in Wien Mathematik, Physik und Astronomie. Während seiner Militärdienstzeit nahm er am Bosnischen Feldzug teil, legte 1880 die Lehramtsprüfung ab und absolvierte das Probejahr in Wien. 1881-87 war er Assistent an der Sternwarte Wien, wo er mit der Dissertation „Über oine neue Integration der Differentialgleichungen der Planetenbewegung“ 1884 zum Dr. phil. promoviert wurde. 1889 habilitierte er sich (vermutl. ohne Habil.schr.) für Theoretische Astronomie. Inzwischen hatte er an der damals international hoch geachteten Privatsternwarte des Bierbrauers →Moriz v. Kuffner (1854–1939) in Wien-Ottakring die Stelle eines Observators angenommen, die er bis 1896 behielt, um dann als Lehrer in Karolinenthal bei Prag tätig zu werden. Neben seinem Hauptberuf nahm er an der Deutschen Universität ( 1902 tit. ao. Prof.) und an der TH Prag Lehraufträge wahr. Schließlich trat O. 1911 die Nachfolge von →Theodor v. Oppolzer (1841–86) als o. Professor an der Univ. Wien an.
O. stellte zunächst Beobachtungen von Kleinen Planeten und Kometen sowie Meridianbeobachtungen von Sternen für den Zonenkatalog der „Astronom. Gesellschaft“ an. Sehr bald aber widmete er sich theoretischen Problemen und beschäftigte sich mit Bahnberechnungen, dem Dreikörperproblem und der Gravitationstheorie, der Frage der Gleichgewichtsfiguren und der Rotation der Himmelskörper. Er entwickelte u. a. eine vollständige Theorie der Rotations- und Präzessionsbewegung der Erde, die er später auch auf alle anderen Himmelskörper anwenden konnte. Bedeutend waren auch seine Arbeiten über die Kinematik und Statistik der Sterne. Hier verglich er die Gesetzmäßigkeiten in der Bewegung und Verteilung der Sterne in der Milchstraße mit denen im Gürtel der Kleinplaneten. Seine Bestimmung von Perioden (etwa der Sonnenflecken) ließen sich nicht aufrechterhalten. O. war nach dem Tod von →Karl Schwarzschild (1873–1916) seit 1917 Herausgeber des Bandes „Astronomie“ der Enzyklopädie der mathemat. Wissenschaften. Er galt als Meister der verständlichen Darstellung auch schwieriger Sachverhalte.|
-
Awards
Korr. Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1920).
-
Works
Die Theorie d. Gleichgewichtsfiguren d. Himmelskörper, in: Enz. d. math. Wiss. VI, 2 B, 1922, S. 1-79;
Kritik d. Newtonschen Gravitationsgesetzes, ebd. S. 80-159;
Über d. scheinbare Verteilung d. Sterne, in: SB d. math.-nat. Kl. d. Ak. d. Wiss. Wien 130, 1921, S. 291-306;
Über d. Perioden d. Sonnenflecken, ebd. 137, 1928, S. 127-46;
Über d. Eigenbewegungen d. Fixsterne, Das Verteilungsgesetz d. Eigenbewegungen in: Denkschr. math.-nat. Kl. d. Ak. d. Wiss. Wien 97, 1919, S. 269-309;
Statist. Unterss. üb. d. Bewegung d. Kleinen Planeten, ebd. 97, 1919, S. 311-40. -
Literature
W. E. Bernheimer, in: Btrr. z. Geophysik 20, 1928, S. 232-37;
FF 4, 1928;
Nature 122, 1928, S. 657;
J. Rheden, in: Astronom. Nachrr. 233, 1928, S. 295 f.;
K. Graff, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 79, 1929, S. 183-86;
C. Wirtz, in: Vj.schr. d. Astronom. Ges. 64, 1929, S. 20-30 (P);
Pogg. III-VI;
→K. Ferrari d'Occhieppo, in DSB X, 1974 (W, L);
ÖBL. -
Portraits
Porträtgal. d. Astronom. Ges. 1904, S. 41.
-
Author
Hermann Haupt -
Citation
Haupt, Hermann, "Oppenheim, Samuel" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 568-569 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11713774X.html#ndbcontent