Oppenheim, Kurt
- Lebensdaten
- 1886 – 1947
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- (Unfall) Mosseedorf bei Bern
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Kaufmann ; Kunstsammler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137690037 | OGND | VIAF: 81840592
- Namensvarianten
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- Oppenheim, Kurt
- Oppenheim, Curt
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Oppenheim, Kurt
Chemiker und Kaufmann, * 25.9.1886 Berlin, † 18.11.1947 (Unfall) Mosseedorf bei Bern. (evangelisch)
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Genealogie
V →Franz (s. 1);
M Elsbeth Wollheim;
⚭ wohl Berlin 1914 Margarete (1892–1972), T d. →Paul Seidel (1858–1929), Dr. iur., Prof., Kunsthist., Dir. d. Hohenzollern-Mus. (s. DBJ XI), u. d. Elisabeth Pfaff (1869–1945), aus Wolfenbüttel;
1 S, 2 T. -
Biographie
O. studierte in Lausanne, Freiburg (Br.) und Kiel Chemie und promovierte 1911 in Kiel bei →Carl Harries (1866–1923) mit einer Arbeit über aliphatische Aldehyde zum Dr. phil. 1912 hielt er sich in St. Fons bei Lyon, dem Sitz einer Agfa-Fabrik, auf, 1913 in Japan, wo er als Reise-Inspektor für Ostasien in den Dienst der Agfa eintrat. Während des Weltkrieges war er Vorstandsmitglied der „Kriegschemikalien AG“, eines gemeinnützigen Unternehmens der Chemischen und der Sprengstoffindustrie zur Bewirtschaftung kriegswichtiger Substanzen, und Geschäftsführer der „Protol GmbH“, einer Gründung des Kriegsministeriums, die die Produktion von Glycerin durch Gärung von Zucker organisierte. 1919 wurde O. stellvertretendes, hauptsächlich für den Finanzbereich zuständiges und 1924 o. Vorstandsmitglied der Agfa. 1925 leitete er gemeinsam mit H. Seebohm die Agfa-Griesheim GmbH in Frankfurt/Main, eine 1924 von der Agfa und der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron AG gegründete Vertriebsgesellschaft für Farbstoffe und Chemikalien. Nach der Integration der Agfa in die IG-Farbenindustrie AG war O. 1926-30 o. Vorstandsmitglied des neuen Großkonzerns, Mitglied des Arbeitsausschusses und seit 1928 Mitglied des Kaufmännischen Ausschusses des Vorstands sowie Leiter der Verkaufsgemeinschaft Photographika, Kunstseide und Riechstoffe (1931/32 Aufsichtsratsmitglied). Die gesundheitlichen Folgen eines schweren Autounfalls (Schädelbruch) Anfang 1929 dürften der Hauptgrund für sein frühes Ausscheiden bei der IG Farben gewesen sein. Danach lebte O. als Besitzer eines Photogeschäfts in der Schweiz. Er engagierte sich in verschiedenen Verbänden für die um 1930 in katastrophaler Lage befindliche deutsche Kunstseide-Industrie. Bei einem weiteren Autounfall kam O. ums Leben.
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Literatur
J. U. Heine, Verstand & Schicksal, 1990, S. 116 f.;
Rhdb. (P). – Eigene Archivstud. (Bayer-Archiv, Leverkusen). -
Autor/in
Bernd Wöbke -
Zitierweise
Wöbke, Bernd, "Oppenheim, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 564 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137690037.html#ndbcontent