Öllinger, Georg
- Dates of Life
- 1487 – 1557
- Place of birth
- Nürnberg (?)
- Occupation
- Botaniker ; Apotheker ; Illustrator
- Religious Denomination
- mehrkonfessionell
- Authority Data
- GND: 119331527 | OGND | VIAF: 25410240
- Alternate Names
-
- Öllinger, Jorg
- Öllinger, Jörg
- Olinger, Georg
- Oellinger, Georg
- Ellinger, Georg
- Ölinger, Georg
- Öllinger, Georg
- Öllinger, Jorg
- Öllinger, Jörg
- Olinger, Georg
- Oellinger, Georg
- Ellinger, Georg
- Ölinger, Georg
- Öllinger, Georg
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Stadtlexikon Nürnberg [1999-]
Relations
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Places
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Öllinger (Olinger, Oellinger, Ellinger), Georg (Jorg, Jörg)
Botaniker und Apotheker, * 1487 Nürnberg (?), ⚰ 5.1.1557 Nürnberg.
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Genealogy
V N. N., Apotheker in N., Stammvater e. über 150 J. in N. ansässigen Apothekerfam.;
M N. N.;
⚭ 1512 Anna, Wwe d. Apothekers Michael Hidler in N. -
Biography
Nach einer Apothekerlehre wurde O. Provisor der Spitalapotheke in Nürnberg. Seit 1512 war er Besitzer der „Apotheke an den Fleischbänken“ (später „Apotheke am Krebsstock“, danach „Apotheke zum weißen Schwan am Krebsstock“ gen.) in Nürnberg. O. dürfte wohlhabend gewesen sein, denn im Laufe der Jahre kaufte er in Nürnberg drei Häuser. Er war einer der angesehensten und bekanntesten Apotheker seiner Zeit. 1526 nahm man ihn als Mitglied in den Großen Rat der Stadt auf. In dieser Funktion war er Repräsentant und Sprecher der Nürnberger Apothekerschaft und machte sich als solcher einen Namen, als es im 16. Jh. um die Apothekengesetzgebung (z. B. „Apothekerpflicht“ von 1529) in Nürnberg ging. Vermutlich hat O. an der Einführung des von dem Arzt →Valerius Cordus (1515–44) verfaßten ersten amtlichen Arzneibuches (Dispensatorium) von 1546 mitgewirkt. Im Auftrage des Magistrats der Stadt stellte O. für den Bischof von Würzburg 1548 eine Arzneimittelpreisliste der Stadt Nürnberg zusammen.
Seine Neigung gehörte der Botanik. Er besaß umfassende botanische und hortologische Kenntnisse. O. stand mit zahlreichen Gelehrten, u. a. mit den sog. „Vätern der Botanik“ (→Leonhart Fuchs [1501-66], →Otto Brunfels [1488–1534), →Hieronymus Bock [1498–1554]) und →Valerius Cordus in Verbindung. Bereits um 1520 hatte er in Nürnberg einen Kräutergarten eingerichtet, der neben Arzneipflanzen auch seltene exotische Gewächse enthielt. Dieser Garten wurde nach seinem Tode von →Joachim Camerarius (1534–98) übernommen und zu einem botanischen Garten ausgebaut. 1609 verlegte man den Garten nach Eichstätt. Von O. stammt das wertvolle, reich bebilderte „Magnarum Medicine partium herbariae et zoographiae imagines, quam plurimae excellentes“, das er 1553 unter der Mitwirkung des Arztes →Samuel Quickelberg (1529–68) verfaßte. Dieses Buch sollte Apothekern und Ärzten als Nachschlagewerk dienen. O., der ein talentierter Zeichner war, schuf zusammen mit zwei Künstlern die Pflanzenbilder (Federzeichnungen), auf denen die Pflanzen in ihrer natürlichen Größe dargestellt wurden. Die Bilder waren teilweise mit Wasserfarben illuminiert sowie, um ihre Wirkung zu erhöhen, mit Deckfarben und Gold. O. ließ sich von Kaiser →Ferdinand II. ein Druckprivileg erteilen, das allerdings nicht genützt wurde. Das Herbarium (Herbarium pictum) und sein Manuskript gelangten in die Bibliothek der Univ. Erlangen, wo sie sich heute noch befinden (Signatur Ms. 2362).
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Literature
G. A. Will, Nürnberg. Gel.-Lex. III, 1757, S. 70;
E. Lutze, Das Kräuterbuch d. Apothekers G. O. zu Nürnberg, 1949;
R. Schmitz, K. H. Bartels u. H. Großmann, Nürnbergs Apotheker u. Apotheken bis 1632, in: Pharmzeut. Ztg. 108, 1963, S. 1202 f.;
K. H. Bartels, ebd. 138, 1993, Nr. 5/6, S. 156-64 (P);
Dt. Apotheker-Biogr. II, hg. v. W.-H. Hein u. H.-D. Schwarz, 1978, S. 475;
W.-D. Müller-Jahncke, Apothekerbildnisse auf Medaillen u. Plaketten, 1. Dt.-sprachiger Raum, in: Veröff. d. Internat. Ges. f. Gesch. d. Pharmazie NF 48, 1980, S. 22-24;
ders., Die „Magnarum Medicine partius herbariae et zoographiae imagines“ v. G. O. u. Samuel Quicchelberg, in: Btrr. z. Gesch. d. Pharmazie, Beil. d. Dt. Apotheker Ztg. 31, 1982, Nr. 17, S. 129-33 (P);
Berühmte Nürnberger. -
Portraits
zwei Schaumedaillen, 1556, v. Joachim Deschler († 1571).
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Author
Holm-Dietmar Schwarz -
Citation
Schwarz, Holm-Dietmar, "Öllinger, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 439 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119331527.html#ndbcontent