Genealogie

V →Edgar (1830–85), landwirtschaftl. Schriftst., S d. →Rudolf (1792–1868), auf Illesheim u. Virnsberg, u. d. Henriette Lampert (1799–1860);
Ur-Gvv →Clemens (1746–1825, 1790 Frhr.), GR, S d. Andreas v. O. (s. 1);
M Emilie (1835–71), T d. ev. Pfarrers Georg Martin Friedrich Hörmann u. d. Dorothea Großkopf;
Stief-M (seit 1876) Katharina (1845–1919), T d. Johann Georg Messmer, Gastwirt zum Adler in Bregenz, u. d. Rosalie Blenk;
Schw →Ida (1865–1956), Malerin;
Halb-B →Armin (1879–1925), Schriftst.;
– ⚭ Edenkoben 1897 Ida (1877–1950), T d. Bankiers Philipp Friedrich Roll u. d. Emilie Gleich; kinderlos;
N Hildegard ((1914-75, ⚭ Dr. rer. pol. →Hans Merkt, 1915–91, Min.rat im bayer. Kultusmin., MdL).

Biographie

Nach dem Medizinstudium in Erlangen und München arbeitete O. 1885 einige Monate an der Zoologischen Meeresstation in Neapel. Nach Erlangung der Approbation praktizierte er ärztlich an verschiedenen Orten in Bayern, ehe er sich 1892 als Badearzt in Bad Neuenahr niederließ. 1908 übersiedelte er in die USA und betrieb in New York eine Praxis.

Publizistisch war O. außerordentlich produktiv. Sowohl auf dem Gebiet der Balneologie als auch über klinisch-chemische Diagnostik sowie die diätetische Behandlung von Stoffwechselkrankheiten veröffentlichte er zahlreiche Monographien und Zeitschriftenaufsätze. Besondere Bedeutung kommt jedoch seinen Forschungen über die assyrischbabylon. und altägypt. Medizin zu. Weitere medizinhistorische Forschungen befaßten sich mit der Bedeutung von Astrologie und Aberglauben in der Medizin. Als seine wichtigste Arbeit gilt das im Handbuch der Geschichte der Medizin (Bd. 1, 1901, S. 52-109) erschienene Kapitel „Vorhippokratische Medizin Westasiens, Aegyptens und der mediterranen Vorarier“, das den diesbezüglichen Wissensstand der Medizingeschichte am Ende des 19. Jh. vermittelt. Genannt werden müssen aber auch „Keilschriftmedizin, Einleitendes zur Medicin der Kouyunjik-Collection“ (1902), „Der Aberglaube in der Krankenstube nach seinem Ursprünge betrachtet“ (1904) und „General Information concerning mineral Springs of the State of New York“ (1928). Als Medizinhistoriker kommt O. besondere Anerkennung zu, weil er im Gegensatz zu der bis dahin vorwiegend üblichen Übernahme von Äußerungen antiker griech. Autoren seine Untersuchungen zur Medizin der alten Ägypter und des Zweistromlandes auf Originalquellen gestützt hat.

Literatur

K. Sudhoff, Kurzes Hdb. d. Gesch. d. Med., 1922, S. 21-27 (Bibliogr. d. Veröff. O.s z. assyr. u. altägypt. Med.);
G. Rath, F. v. O., Badearzt in Bad Neuenahr, in: FS 100 J. Bad Neuenahr, 1958, S. 80-85;
Pagel;
Fischer.

Autor/in

Zitierweise

Goerke, Heinz, "Oefele, Felix Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 428 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117097330.html#ndbcontent