Oberholzer, Otto
- Lebensdaten
- 1919 – 1986
- Geburtsort
- Zürich
- Sterbeort
- Kiel
- Beruf/Funktion
- Skandinavist ; Philologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118735799 | OGND | VIAF: 73891396
- Namensvarianten
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- Oberholzer, Otto
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Oberholzer, Otto
Skandinavist, * 11.12.1919 Zürich, † 10.10.1986 Kiel. (katholisch)
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Genealogie
V →Otto (1891–1966), Kaufm., S d. Arnold u. d. Kreszenzie Bruder;
M Clementine (1890–1974), T d. Josef Bregenzer u. d. Maria Karolina Lehmann;
⚭ 1) St. Gallen 1945 (⚮) Ursula (* 1918), Krankenschwester, T d. Fritz Haug, Fabr. in St. Gallen, u. d. Lilly Hagmann, 2) Kiel 1973 Inge (* 1928), Buchhändlerin, T d. →James Lorenz Hass (1899–1951), Kaufm. in Lübeck, u. d. Ilse Schmidt (1900–86);
3 T aus 1), u. a. Susanne Parker (* 1947), College-Lehrerin in Surbiton (Surrey, England), Therese Rütsch, Chefsekr. in Herisau (Schweiz); Schwager →Hans Haug (1921–95), Prof. f. Völkerrecht an d. Hochschule St. Gallen f. Wirtsch.- u. Soz.wiss., 1968-82 Präs. d. Roten Kreuzes d. Schweiz (s. L). -
Biographie
O. studierte in Zürich und promovierte 1945 bei →Emil Staiger mit einer Arbeit über Werk und Weltbild des Dichters →Richard Beer-Hofmann. Vier Jahre als Lektor für Deutsch an der Univ. Lund (1945–49) weckten eine nachhaltige Liebe zu Schweden und zur skandinav. Literatur. Als Feuilletonredakteur des Winterthurer Tageblatts (1951–56) und Privatdozent an der Univ. Zürich (1955–68) wirkte O. als engagierter Vermittler skandinav. Geisteslebens. Neben zahlreichen Artikeln über skandinav. Gegenwartsliteratur übersetzte er Werke des schwed. Nobelpreisträgers Pär Lagerkvist. Dessen Prosa und Dramen war auch die Habilitationsschrift (1958) gewidmet. Die Übernahme des ersten bundesdeutschen Lehrstuhls für Neuere skandinav. Literaturen an der Univ. Kiel (1968) setzte O. in die Lage, dem jungen Fach inhaltliches Profil und strukturelle Konturen zu geben. 1970 gründete er die Zeitschrift „Skandinavistik“, 1971 erschien der erste Band der „Skandinavistischen Studien“. An der Gründung des Kieler Sonderforschungsbereichs „Skandinavien- und Ostseeraumforschung“ mit dem Schwerpunkt „Deutsch-skandinav. Wechselbeziehungen“ war O. maßgeblich beteiligt. In Weiterführung des Ansatzes von →Leopold Magon (1887–1968) zur Erforschung dieser Wechselbeziehungen publizierte O. wegweisende Aufsätze über Holberg, Herder, Gerstenberg, Baggesen und Strindberg. Er regte grundlegende Bibliographien sowie mehrere, den rezeptionsästhetischen Ansatz von Jauss und Iser aufgreifende Studien über skandinav. Literatur in Deutschland zwischen 1870 und 1910 an. Darüberhinaus blieb O. in Forschung und Lehre und nicht zuletzt in seinem öffentlichem Wirken immer auch der Gegenwartsliteratur verbunden und befürwortete ein kulturwissenschaftlich breites Verständnis der Literaturwissenschaft. Die bei seinem Amtsantritt in Kiel noch nicht etablierte deutschsprachige Neuskandinavistik fand durch O.s Tätigkeit rasch auch internationale Beachtung.|
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Auszeichnungen
Übersetzerpreis d. Svenska Ak. Stockholm (1970);
Mitgl. d. Vetenskaps-Societeten Lund (1964) u. d. Vitterhets Ak. Stockholm (1982);
Dr. h. c. (Linköping 1982);
schwed. Nordsternorden I. Kl. (1985);
Univ.medaille (Kiel 1986). -
Werke
u. a. Pär Lagerkvist, Stud. zu seiner Prosa u. seinen Dramen, 1958;
Aufklärung, Klassizismus, Vorromantik, in: Grundzüge d. neueren skandinav. Literaturen, hg. v. F. Paul, 1982. – Hg.: Skandinavistik, Zs. f. Sprache, Lit. u. Kultur d. nord. Länder (1970–86);
Skandinavist. Stud. (1971–88);
Btrr. z. Skandinavistik (1983–87). -
Literatur
Der nahe Norden, O. O. z. 65. Geb.tag, hg. v. W. Butt u. B. Glienke, 1985 (W-Verz.; P) ;
B. Glienke, in: Skandinavistik 17, H. 1, 1987, S. 1 f.;
– zu Hans Haug:
Völkerrecht im Dienste des Menschen, hg. v. Y. Hangartner, 1986;
Kürschner, Gel.-Kal. 1992. -
Autor/in
Wolfgang Butt -
Zitierweise
Butt, Wolfgang, "Oberholzer, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 387-388 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118735799.html#ndbcontent