Nottebohm, Abraham
- Lebensdaten
- 1748 – 1814
- Geburtsort
- Lippstadt (Westfalen)
- Sterbeort
- Bielefeld-Brackwede
- Beruf/Funktion
- Großkaufmann ; Kupferindustrieller ; Kaufmann ; Unternehmer
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 138266328 | OGND | VIAF: 88310128
- Namensvarianten
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- Nottebohm, Johann Abraham
- Nottebohm, Abraham
- Nottebohm, Johann Abraham
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Nottebohm, Johann Abraham
Großkaufmann, Kupferindustrieller, * 25.8.1748 Lippstadt (Westfalen), † 7.8.1814 Bielefeld-Brackwede. (evangelisch)
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Genealogie
V →Johann Diederich (1685–1758), Dr. med., Physicus in Kurmainz u. d. Gfsch. Katzenelnbogen, später Ratsverwandter in L.;
M Anna Cathariana Retberg (1711–59);
⚭ Kupferhammer b. Brackwede 1773 Johanna Eleonore (1754–1823), T d. →Johann Theodor Möller (1705–63), Kupferindustrieller (s. NDB 17), u. d. Eleonore Hovius (1720–88);
3 S, →Abraham (1783–1866), Kaufm. in Rotterdam, →Wilhelm Baron (1787–1871), dän. Gen.konsul, →Carl (1798–1870), Kaufm. in Hamburg, 7 T. -
Biographie
N. absolvierte eine kaufmännische Ausbildung im Bankhaus Metzler & Co. (Frankfurt/Main), anschließend ging er in die Niederlande und arbeitete dort als Angestellter im Haus von Nedermeyer & Vogd. Schon bald machte er sich mit einem Kompagnon selbständig und gründete das Handelshaus Jahn Kruse & Co. in Amsterdam. Dort blieb zunächst auch N.s Lebensmittelpunkt, als er 1771 die Hälfte des Kupferhammers bei Brackwede (heute Bielefeld) erbte. Wohl mit seiner Heirat übernahm Nottebohm die Leitung des dortigen Geschäfts und übersiedelte nach Brackwede, ohne jedoch den Anteil an der Amsterdamer Firma aufzugeben. Vom Kupferhammer und von Amsterdam aus betrieb er einen ausgedehnten Handel mit Waren aller Art, der sich bis nach Nordamerika und Asien erstreckte; da der Kupferhammer nicht viel abwarf, stand der Handel im Mittelpunkt der unternehmerischen Tätigkeit N.s; u. a. exportierte er Bielefelder Leinen. Er hatte großen Kredit: Londoner Geschäftsfreunde sollen ihm nur auf sein Wort 30-40 000 Taler geliehen haben. Hinzu kamen auch Bankgeschäfte: N. gewährte beispielsweise der Bevölkerung in und um Bielefeld Darlehen. Die Hypothekenausleihung war für ihn und seine Erben in der Firma lange eine wichtige Möglichkeit der Kapitalanlage. 1806 überließ er den Kupferhammer seinem Schwager und Schwiegersohn Theodor Adolf Möller (1762–1847), der bereits seit 1786 mit einer Minderheitsbeteiligung im Geschäft vertreten gewesen war. N. war ein wagemutiger Unternehmer in der Tradition des „merchant adventurer“, zugleich kulturell interessiert. Er erwarb sich großes öffentliches Ansehen und gehörte 1808-13 auch den Reichsständen des Königreichs Westfalen an, allerdings nicht für die Gruppe der Kaufleute, sondern für die der Grundbesitzer.
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Literatur
Die Fam. Möller als Industrielle seit 1730, hg. v. W. Engels, 1927;
H. Walther, Theodor Adolf v. Möller, 1958 (P);
J. Lengemann, Parlamente in Hessen 1808-1813, Biogr. Hdb. d. Reichsstände d. Kgr. Westphalen u. d. Ständeverslg. d. Ghzgt. Frankfurt, 1991, S. 171 (P);
Dt.Großbritannien 128, S. 82 f.;
Firmenarchiv Möller Werke GmbH (Bielefeld). -
Porträts
Zeichnung v. L. Wahrens (Fam.bes.);
Ölgem., vermutl. nach d. Zeichnung v. L. Wahrens Möller Werke, Bielefeld). -
Autor/in
Ralf Stremmel -
Zitierweise
Stremmel, Ralf, "Nottebohm, Abraham" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 364 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138266328.html#ndbcontent