Brück, Christian
- Lebensdaten
- um 1516 – 1567
- Geburtsort
- Wittenberg
- Sterbeort
- Gotha
- Beruf/Funktion
- sächsischer Kanzler ; gothaischer Staatsmann ; Historiker ; Politiker ; Jurist ; Kanzler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116725427 | OGND | VIAF: 771500
- Namensvarianten
-
- Pontanus, Christian
- Brück, Christian
- Pontanus, Christian
- Brück, Christian
- Bruck, Christian
- Pontanus, Christianus
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Brück, Christian
sächsischer Kanzler, * um 1516 Wittenberg, † 18.4.1567 Gotha. (evangelisch)
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Genealogie
V →Gregor s. (2);
⚭ 1543 Barb. († nach 22.11.1569), T Lucas Cranachs dem Älteren und der Barb. Brengbier; 8 K, u. a. Barb. († 1607, ⚭ 1568 →Jak. Schröter, † 1613, Bürgermeister zu Weimar, Ahnen Goethes). -
Biographie
B. studierte in Wittenberg und Bologna (1532–1542) und wurde am 5.2.1543 in Wittenberg zum Dr. jur. utr. promoviert. 1543-67 sächsisch-ernestinischer Rat, bekleidete B. unter Johann Friedrich II. seit 25.6.1556 das Kanzleramt. Seit 1566 Geheimer Rat, wurde er zuletzt in die sog. Grumbachischen Händel verwickelt und gevierteilt. Seine persönliche Verantwortung an der durch jene Händel ausgelösten Katastrophe Johann Friedrichs II. wird groß genug gewesen sein, wenn auch dieser wenig besonnene Fürst nicht grundlos in lebenslängliche Gefangenschaft abgeführt wurde, und wenn freilich vor allem Moritz und August von Sachsen letztlich nicht schuldlos daran waren. Wiederholt mit wichtigen Gesandtschaften, z. B. nach Brüssel und Prag, betraut, war B. nächst seinem Vater, E. von Minckwitz und neben B. von Mila einflußreichster Rat während der Gefangenschaft und letzten Jahre Johann Friedrichs I. (1547–1552-54) und unter Johann Friedrich II. (1554–67) leitender Minister. Auch als Beisitzer am Weimarer Konsistorium und als Kirchenvisitator betätigte sich B.. Sein herrisches Wesen verfeindete ihn mit eigenwilligen Theologen, so daß M. Flacius Illyricus über die Bedeutung B.s und die seines Vaters für die Reformation symbolisch urteilte: „über eine Brücke (→Gregor B.) kam die Wahrheit (ins Land) herein, über eine Brücke (Christian B.) scheint sie wieder herauszugehen“.
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Werke
Wenige Briefe in: Corpus Reformatorum II, Sp. 736, u. in: Zs. f. Kirchengesch. 31, 1910, S. 309 ff.; zahlr. ungedr. Briefe in den Archiven Dresden u. Weimar.
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Literatur
ADB III;
A. Beck, Joh. Friedr. d. Mittlere, 1858, 2. T., S. 106 f. (vgl. a. 1. T., S. 327, 383, 482 ff.);
W. Troege, Die Hinrichtung d. Kanzlers Dr. Ch. B. zu Gotha (1567), in: Thüringer Heimatspiegel 5, 1928, S. 115 ff.;
C. Knetsch, Gregorius B. u. seine Fam., in: Ekkehard, Mitt.bl. dt. Geneal. Abende 8, 1932, H. 3, S. 68;
s. a. L 2). -
Porträts
Ölgem. v. L. Cranach d. J. (Wittenberg, Lutherhalle);
Kupf. v. dems. (Berlin, Kupf.kab.), Abb. In: F. Sprater, Ausstellung „Reichstag zu Speyer 1529“, in: Pfälz. Mus. 46, 1929, S. 88 ff., Abb. 49 (dort irrig Gregor B. zugeschrieben). -
Autor/in
Ekkehart Fabian -
Zitierweise
Fabian, Ekkehart, "Brück, Christian" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 652-653 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116725427.html#ndbcontent