Newlinski, Michael von
- Lebensdaten
- 1841 – 1899
- Geburtsort
- Antoniny (Russisch-Wolhynien)
- Beruf/Funktion
- Zionist ; Mitarbeiter Herzls ; Journalist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 138232547 | OGND | VIAF: 88279917
- Namensvarianten
-
- Newlinski, Philipp Michael von
- Newlinski, Michael von
- Newlinski, Philipp Michael von
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Newlinski, Philipp Michael von
Journalist, Zionist, Mitarbeiter Herzls, * 31.12.1841 Antoniny (Russisch-Wolhynien), † 1899. (katholisch)
-
Genealogie
Aus verarmter poln. Adelsfam.
-
Biographie
N. studierte in St. Petersburg Rechtswissenschaften und begann 1865 eine journalistische Tätigkeit für russ. Zeitungen. 1872 wurde er von Außenminister →Gyula Gf. Andrassy (1823–90) in das Österr.-Ungar. Ministerium für Auswärtiges berufen. 1876/77 im diplomatischen Dienst der Botschaft in Konstantinopel, unterhielt er gute Kontakte zum osman. Herrscherhaus. Als sein Förderer Andrassy 1879 zurücktrat, verließ N. den Staatsdienst und betätigte sich in Paris und Wien wieder als Journalist. In Wien übernahm er die Chefredaktion der Zeitung „Correspondance de l'Est“ und schrieb als Korrespondent für franz. Zeitungen, u. a. für „Journal des Débats“ und „Temps“. In beiden Städten gab er Hefte zu politisch-historischen Themen heraus, darunter zum Malteserorden, zur Nationalitätenfrage in Ungarn und zu den Beziehungen zwischen Polen und dem Haus Habsburg.
1896 nahm →Theodor Herzl (1860–1904) mit N. Kontakt auf und gewann ihn, an der Verwirklichung der zionistischen Idee mitzuarbeiten. Zunächst ließ sich N. sich seine journalistischen Bemühungen honorieren, doch unter Herzls Einfluß wurde er zum uneigennützigen Kämpfer für dessen Bewegung. Eine regelmäßige Kolumne seiner Zeitung war fortan zionistischen Angelegenheiten gewidmet. N.s vielfältige diplomatische Missionen hatten zum Ziel, sich des Wohlwollens prominenter Persönlichkeiten – darunter Fürst Bismarck und Papst Leo XIII. – für den Zionismus zu versichern. Er begleitete Herzl als diplomatischer Berater auf dessen erstem Besuch in Konstantinopel. Eine Audienz Herzls beim Sultan, zu dessen Herrschaftsbereich Palästina gehörte, vermochte N. nicht zu erwirken, sondern lediglich eine Auszeichnung. Erfolgreicher war er auf dem Balkan, wo er eine Audienz Herzls bei Kronprinz Ferdinand von Bulgarien vermitteln konnte. N. selbst traf mit dem serb. König zusammen und konnte dessen Unterstützung für die zionistische Bewegung gewinnen. 1899 sandte ihn Herzl nach Konstantinopel, wo er vom Sultan empfangen wurde; auf der Rückkehr von dieser Reise starb er.
-
Literatur
L. Eisenberg, Das geistige Wien, I, 1893, S. 379;
Th. Herzl, Briefe u. Tagebücher 1866-1904, bearb. v. J. Wachten u. a., 6 Bde., 1983-93;
N. M. Gelber, in: Herzl Year Book 2, 1959, S. 113-52;
A. Bein, Theodor Herzl, 1983;
Enc. Jud. 1971. | -
Quellen
Qu Haus-, Hof- u. StA Wien; Kopien in Central Zionist Archives, Jerusalem.
-
Autor/in
Martha Keil -
Zitierweise
Keil, Martha, "Newlinski, Michael von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 194 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138232547.html#ndbcontent