Mechau, Jacob Wilhelm
- Lebensdaten
- 1745 – 1808
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Maler ; Landschaftsmaler ; Zeichner ; Radierer ; Kupferstecher
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 119317761 | OGND | VIAF: 819056
- Namensvarianten
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- Mechau, Jakob Wilhelm
- Mechau, Jacob Wilhelm
- Mechau, Jakob Wilhelm
- M.
- Mechau
- Mechau, Jacob
- Mechau, Jacques
- Mechau, Jakob
- Mechau, Jaques
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Mechau, Jakob Wilhelm
Landschaftsmaler, Zeichner und Radierer, * 16.1.1745 Leipzig, † 14.3.1808 Dresden. (evangelisch)
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Genealogie
V →Daniel Simon (1703–80), Ratsbuchhalter, Einnehmer b. d. Landstube in L.;
M Johanna Justina († 1789), T d. Daniel Krüger, Einnehmer b. d. Landstube. -
Biographie
M. wurde bereits in jungen Jahren von Benjamin Calau zu künstlerischer Tätigkeit angeregt und erhielt ersten Zeichenunterricht durch Adam Friedrich Oeser, den Direktor der Leipziger Akademie. Anschließend übersiedelte er nach Berlin und begann eine dreijährige Lehrzeit bei Bernhard Rode. Größeren Einfluß als Rode übten der Akademiedirektor B. N. Le Sueur und dessen Schüler P. J. Bardou auf ihn aus. In Leipzig nahm M. erneut drei Jahre Unterricht bei Oeser. Wichtig wurden außerdem die Anregungen durch G. B. Casanova an der Dresdener Kunstakademie 1770–73. In dieser Zeit begann auch die lebenslange Freundschaft mit H. F. Füger, dessen „empfindsamer“ Klassizismus, welcher noch deutlich Züge des Rokoko zeigt, M. beeinflußte. Zu Beginn der 70er Jahre entstanden verschiedene Werke mit spürbarer Bezugnahme auf ältere Vorbilder wie Gemälde von Salomon Gessner. Seinen Lebensunterhalt verdiente sich M. vorwiegend als Buchillustrator und Zeichner. Es entstanden eine Reihe von Bildnissen, die teilweise von Chr. G. Geyser gestochen wurden, sowie eine Folge von 12 kleinen Landschaftsansichten. 1775 wurde M. aufgrund der Fürsprache seines Gönners Chr. L. v. Hagedorn Mitglied der Leipziger Akademie. Entscheidend prägte ihn dann der anschließende vierjährige Aufenthalt in Rom. Unter dem Eindruck Italiens fand er endgültig zu seiner eigentlichen Begabung, der Landschaftsmalerei. Die auf älteren Landschaftszeichnungen und -gemälden häufigen Elemente niederländ. Meister traten nun zurück zugunsten einer ausgewogenen Sehweise der Natur. Deutlichen Einfluß übten die Werke Claude Lorrains auf M. aus: unter den Zeitgenossen regte ihn vor allem die klassische Landschaftsauffassung Jakob Philipp Hackerts an. In den folgenden Jahren in Dresden 1780-90 entwickelte er eine eigenständige, auf J. A. Koch vorausweisende Art der Landschaftsauffassung, wobei die oft integrierten historischen und mythologischen Figuren und Szenen eine eigenwertige Stellung in der Bildaussage einnehmen. Trotz zunehmender Anerkennung gelang es M. jedoch nicht, eine feste Anstellung an der Dresdner Akademie zu erlangen. Während dieses Dezenniums lernte er J. Chr. Reinhart kennen, dessen in der Landschaftsmalerei typische Verbindung von idealer Komposition mit realistisch aufgefaßten Naturdetails für M. von inspirierender Bedeutung wurde. Vor allem während seines zweiten Italienaufenthaltes 1790-98 geriet er unter den Einfluß Reinharts. Von einer Zeit enger Zusammenarbeit zeugt heute noch die Sammlung „Malerisch radierte Prospekte aus Italien“ (1799). Nach der neuerlichen Rückkehr nach Dresden 1798 verarbeitete M. vorwiegend Landschaftseindrücke seiner sächs. Heimat und schilderte sie in neugewonnener stimmungshafter Natürlichkeit, Schlichtheit und Formenklarheit. Ein Zyklus von sieben Landschaften, darunter „Abraham bewirtet die 3 Engel“ (Oslo, Nat.gal.), den M. 1807 ausstellte, sicherte ihm die Zustimmung der Vertreter einer neuen „romantischen“ Kunstsicht. – Das Werk M.s gilt als wichtiges Bindeglied zwischen Klassizismus und Romantik und bereitete einer natürlichen Landschaftsauffassung den Weg.
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Literatur
ADB 21;
G. W. Geyser, Gesch. d. Malerei in Leipzig, 1858, S. 78 f., 83;
P. F. Schmidt, Dt. Landschaftsmalerei 1750-1830, 1922;
S. Pückler-Limpurg, Der Klassizismus in d. dt. Kunst, 1929, S. 102 ff.;
H. J. Neidhardt, Die Malerei d. Romantik in Dresden, 1976;
H.-J. Göpfert, in: Gem.gal. Alte Meister Dresden, 1979, S. 228;
O. Pannewitz, Dt. Landschaftszeichnungen d. 18. Jh., Ausst.kat., 1985, S. 84 ff.;
W. Hütt, Dt. Malerei u. Graphik, 1750–1945, 1986, S. 32;
R. Biedermann, Meisterzeichnungen d. Dt. Barock, Ausst.kat., 1987, S. 320 f.;
ThB. -
Autor/in
Wolfgang Holler -
Zitierweise
Holler, Wolfgang, "Mechau, Jacob Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 578-579 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119317761.html#ndbcontent
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Mechau, Jakob Wilhelm
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Biographie
Mechau: Jakob Wilhelm M., Landschaftsmaler und Nadirer, geboren zu Leipzig am 16. Januar 1745, † in Dresden am 14. März 1808, war ein Sohn des Rathsbuchhalters M. in Leipzig. Die erste Anregung zur Kunst, welche auf ihn einwirkte, ging von dem Maler Benjamin Calau aus, der in dem Hause seiner Eltern wohnte. Seine künstlerische Ausbildung empfing er in Berlin, wo er drei Jahre lang Schüler des Hofmalers Bernhard Rode war, aber auch Le Sueurs Unterricht genoß, und auf der Akademie zu Dresden, wo er beinahe vier Jahre verlebte. In seine Vaterstadt zurückgekehrt beschäftigte er sich mit Anfertigung von Zeichnungen für buchhändlerische Unternehmungen, bis er im September 1776 mit seinem Freunde Füger nach Rom reiste; hier entschied er sich für das Landschaftsfach. Sein Aufenthalt in Italien hatte vier Jahre gedauert, als er sich nach Leipzig zurückbegab; im J. 1790 ging er jedoch zum zweiten Male nach Rom, und erst die Wegführung des Papstes von dort bewog ihn Italien wieder zu verlassen. Er schlug nun seinen Wohnsitz in Dresden aus, wo er sein Leben beschloß. In Gemeinschaft mit Joh. Chrn. Reinhart und Dies gab er heraus: „Malerisch radirte Prospekte von Italien, nach der Natur gezeichnet und zu Rom radirt“ (72 Platten. Nürnberg 1792 bis 1799).
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Literatur
Bibliothek der redenden und bildenden Künste, Bd. 5, Stück 1, Leipzig 1808. 8°. S. 16—33. Meusel. Teutsches Künstlerlexikon, 2. Ausg. Bd. 2. 1809. S. 28 ff. Nagler, Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 8. 1839. S. 527 ff. —
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Autor/in
d. -
Zitierweise
-d., "Mechau, Jacob Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 152-153 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119317761.html#adbcontent