Lubarsch, Otto
- Lebensdaten
- 1860 – 1933
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Pathologe ; Anatom ; Arzt
- Konfession
- jüdisch?
- Normdaten
- GND: 117252891 | OGND | VIAF: 73918130
- Namensvarianten
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- Lubarsch, Otto
- Lubarsch, O.
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Personen im Kieler Gelehrtenverzeichnis [2020]
- Catalogus Professorum Rostochiensium [2004-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1987] Autor/in: Skopec, Manfred (1987)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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Lubarsch, Otto
Pathologe, * 4.1.1860 Berlin, † 1.4.1933 Berlin.
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Genealogie
V Jacob (isr.), aus Landsberg/Warthe, Getreidehändler, Makler a. d. Produktenbörse, später Dir. e. Produkten- u. Handelsbank in B.;
M Rosalie († 1903), T d. Wilhelm Collin, Galanteriewarenkaufm. in B.;
⚭ Warnemünde 1893 Margarete (1861–1940), T d. preuß. Oberstlt. Adalbert Frhr. v. Hanstein u. d. Ottilie v. Pressentin;
1 S (⚔), 1 T. -
Biographie
L. studierte zunächst drei Semester Philosophie und Naturwissenschaften in Leipzig und Heidelberg, dann Medizin in Jena (E. Haeckel), Berlin (R. Virchow), Heidelberg und Straßburg (Dr. med. 1883, Staatsprüfung 1885). Es folgten Assistentenjahre beim Physiologen →Hugo Kronecker in Bern und bei den Pathologen Eugen Bostroem in Gießen und Emil Ponfick in Breslau bis 1888. Daran schlossen sich Tätigkeiten im Virchowschen Institut für pathologische Anatomie in Berlin und an der zoologischen Station in Neapel an. Während der Assistentenzeit bei →Edwin Klebs am Pathologischen Institut in Zürich habilitierte er sich (Über die Ursachen der angeborenen und erworbenen Immunität). 1891 ging L. nach Rostock zu Albert Thierfelder an das Pathologisch-anatomische Institut. 1894 wurde er Extraordinarius und 1899 übernahm er die Leitung der pathologisch-anatomischen Abteilung am Hygienischen Institut in Posen, mit der auch die Prosektur am Posener Städtischen Krankenhaus verbunden war. 1903 wurde er Professor an der Akademie in Posen. Wegen dienstlicher Unstimmigkeiten schied L. 1904 aus dieser Stellung und ging an das Kreis-Krankenhaus Berlin-Lichterfelde; im Nov. 1905 wurde er zum Vorstand des pathologisch-anatomisch-bakteriologischen Laboratoriums des Krankenstiftes Zwickau ernannt. 1907 wurde er o. Professor an der Akademie und den Städtischen Krankenanstalten in Düsseldorf, 1909 erfolgte dort seine Ernennung zum Direktor der Städtischen Krankenanstalten und zugleich für die Jahre 1909-12 die Ernennung zum Geschäftsführenden Professor der Akademie. 1913 ging L. als Ordinarius und Direktor des Pathologischen Instituts nach Kiel, 1917 erhielt er nach dem Ausscheiden Johann Orths den Lehrstuhl, den einst Rudolf Virchow innegehabt hatte. Das Berliner Institut leitete L. bis 1928.
In seiner frühen Zeit arbeitete L. besonders auf den Grenzgebieten zwischen Pathologie und Bakteriologie. Später betätigte er sich auf beinahe allen Gebieten der allgemeinen und speziellen Pathologie. Grundlegend sind seine Arbeiten über Pigmente und Entzündung, seine Studien zur Lehre von den Infektionskrankheiten (Entstehung, Verbreitung, Disposition, Immunität), seine Beiträge zur Tuberkulosefrage und zum Geschwulstproblem. Gemeinsam mit Robert v. Ostertag begründete er 1896 die Reihe „Ergebnisse der Allgemeinen Pathologie und Pathologischen Anatomie des Menschen und der Tiere“. Sein Werk „Die Allgemeine Pathologie“, dessen erste Abteilung 1905 erschien und das unvollendet blieb, bringt eine reiche Fülle eigener kritischer Untersuchungen, auch wenn L. mehr ein darstellender als ein eigentlich produktiver Forscher war. L. war Herausgeber von Virchows „Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin“ und mit F. Henke des „Handbuchs der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie“ (1925 ff.), zu dem er selbst Beiträge lieferte.
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Werke
Weitere W u. a. Unterss. üb. d. Ursachen d. angeborenen u. erworbenen Immunität, 1896;
Zur Lehre v. d. Geschwülsten u. Infektionskrankheiten, 1899;
Patholog. Anatomie u. Krebsforschung, 1902;
Zur Frage d. Hochschulreform, 1919;
Allg. u. spezielle patholog. Histol. d. Strahlenwirkung, in: Hdb. d. ges. Strahlenheilkde. I, 1928;
Ein bewegtes Gelehrtenleben, 1931 (P, Autobiogr.). -
Literatur
W. Ceelen, in: Klin. Wschr. 9, 1930, S. 237-39;
L. Pick, in: Münchener Med. Wschr. 77, 1930, S. 318-20;
R. Maresch, in: Wiener klin. Wschr. 46, 1933, S. 567 f.;
W. Fischer u. G. B. Gruber, 50 J. Pathol. in Dtld., Ein Gedenkbuch z. 50j. Bestehen d. Dt. Patholog. Ges. (1897–1947), 1949, S. 35 f.;
Fischer;
Rhdb. (P). -
Porträts
Gal. hervorragender Ärzte u. Naturforscher, Beil. z. Münchener Med. Wschr., Bl. 443, 1930.
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Autor/in
Manfred Skopec -
Zitierweise
Skopec, Manfred, "Lubarsch, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 261-262 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117252891.html#ndbcontent