Klotz, Matthias
- Lebensdaten
- 1747 – 1821
- Geburtsort
- Straßburg
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Maler ; Künstler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116235314 | OGND | VIAF: 27816514
- Namensvarianten
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- Klotz, Matthias
- Klotz, Mathias
- Kloz, Matthias
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Klotz, Matthias
Maler, * 25.2.1747 Straßburg, † 21.3.1821 München. (katholisch)
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Genealogie
V Sigisbert;
M Anna Maria Schall;
⚭ 1773 →Louise (* 1757), Miniaturmalerin, T d. Georg Ritter, aus Amsterdam, Miniaturmaler in Mannheim, u. d. Henriette N. N.;
3 S, 2 T Caspar (1774-1847), Miniaturmaler, 1794 Hofmaler in M. (1803–17 in Paris, Wien u. bes. Frankfurt/M.), →Simon (1777–1825), Maler u. Lithograph, 1804 Prof. d. bildenden Künste in Landshut, malte Fresken im Schloß Berg am Laim (mit B Caspar, zerstört), Ölgem. „Christus am Ölberg“, 1809, u. „Die Nacht“, 1811, war d. 1. süddt. Maler, der d. Sprache d. Romantik zu sprechen versuchte, aber dabei noch stark dem Klassizismus verhaftet blieb, →Joseph (1785–1830), Hoftheatermaler als Nachf. K.s in M. (alle s. ThB), →Sophie Henriette (1778–1863, ⚭ →Franz Cramer, 1790–1835, Hofmusiker in M.), Hofschauspielerin, Therese (⚭ →Carlo Restallino, 1776–1864, Miniaturmaler, s. ThB);
E →August (1808–53), Historienmaler, Konservator d. Kunstver. u. d. Vereinigten Kgl. Slgg. in M., →Karl (1810–34), Genremaler, 1833/34 mit d. bayer. Truppen in Griechenland (beide s. ThB), Josephine Cramer (⚭ →Eugen Neureuther, † 1882, Historienmaler). -
Biographie
K. lernte zuerst bei Henri Haldenwanger in Straßburg, siedelte 1766 nach Stuttgart über und bildete sich dort bei dem Hofmaler Nicolaus Guibal und dem Theater- und Freskomaler Bartolomeo Scotti weiter. 1773 zog er nach Mannheim und bot dem kunst- und prachtliebenden Kurfürst →Karl Theodor seine Dienste an. Schon bald hatte er sich mit seinen gefälligen, dem Geschmack der Zeit entgegenkommenden Porträts und Landschaftsstudien einen Namen gemacht. Der Hoftheater-Architekt Lorenzo Quaglio wurde auf seine Fähigkeiten aufmerksam und bewirkte, daß der Kurfürst K. 1775 zum „Hoftheater-Maler im Landschaftsfache“ ernannte. Da sich sein Aufgabenbereich auf die Ausstattungen italienischer Opern beschränkte, konnte K. weiterhin viel Zeit für Porträtmalereien und einige Reisen nach Holland und durch Deutschland erübrigen. 1778 ging er mit dem Mannheimer Hofstaat nach München. Obwohl er nun neben der Oper auch das Schauspiel ausstattete, konnte ihn diese Tätigkeit, die organisatorisch und künstlerisch völlig im Schatten derjenigen Quaglios stand, nicht ausfüllen. 1790/91 hielt er sich wiederum in Mannheim auf und fertigte dort zahlreiche Porträts, zumal Miniaturen an, vornehmlich von Schauspielerinnen und Schauspielern des Mannheimer Hoftheaters. Während seine Porträts früher allgemeinen Beifall gefunden hatten, mußte er sich nun die Kritik gefallen lassen, er bediene sich eines allzu violetten Kolorits und lasse die persönliche Note vermissen. Wieder nach München zurückgekehrt, wurde er dort 1794 zum Kabinett-Miniaturmaler ernannt.
K. tat sich auch als Kunsttheoreriker hervor. 1816 – sechs Jahre nach Goethes „Farbenlehre“ – erschien seine „Gründliche Farbenlehre“, auf die er bereits 1806 in einer „Erklärenden Ankündigung“ hingewiesen hatte. Diese Farbenlehre sollte eine „Farbengrammatik zur Erweckung des Wohlscheins, analog dem Wohlklang in der Dichtung“ sein. Sie umfaßt „die in der Färbigkeitsnatur entdeckten drei verschiedenen Wirkungseigenschaffen, sowohl der Wechselverhältnisse der Färbigkeit unter sich selbst, als ihre Verhältnisse in Beziehung auf den äußeren Sinn des Menschen“. Goethe soll diese Arbeit gekannt, aber nicht sonderlich geschätzt haben. Einige Aufsätze von K. sind im Archiv der Zeit (1779), in Meusels Neuem Museum (1791) und in der Zeitschrift Aurora abgedruckt.
Von K. sind nur wenige Zeichnungen, Aquarelle und Lithographien überliefert (heute zum großen Teil im Stadtmuseum München). Sie sind entweder mythologischen oder allegorischen Inhalts und kennzeichnen K. als konventionellen Zeichner, der zum Teil noch in der Tradition des Rokoko wurzelt, zum Teil aber – vor allem in seinen späten Zeichnungen und in den Lithographien – bereits dem Klassizismus zugewandt ist. Unter den Gemälden sind seine Hauptwerke das Porträt des Anton Graf von Törring-Seefeld, ein Ganzporträt mit Landschaftshintergrund und schwerer Draperie, das den Einfluß der englischen Malerei auf die Mannheimer Hofmaler beweist, und die Porträts eines Mannheimer Ehepaares (1790), das in seiner Qualität den Bildern seines Rivalen Edlinger bei weitem überlegen ist.
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Literatur
J. Maillinger, Bilderchronik d. Stadt München I/III. 1876;
Münchner Jb. d. Bildenden Kunst 8, 1913. S. 146;
R. Oldenbourg, Münchner Malerei im 19. Jh. I, 1922;
A. Feulner, Kat. d. Gem. im Residenz-Mus. München, 1924;
O. Knaus, Künstler am Hofe Carl Theodors, 1963;
ThB (W, L). -
Autor/in
Eva-Suzanne Bayer-Klötzer -
Zitierweise
Bayer-Klötzer, Eva-Suzanne, "Klotz, Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 128-129 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116235314.html#ndbcontent