Kaufmann, Paul
- Lebensdaten
- 1856 – 1945
- Geburtsort
- Bonn
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Versicherungsfachmann ; Jurist ; Kunstsammler ; Heimatkundler
- Konfession
- katholisch?
- Normdaten
- GND: 116074965 | OGND | VIAF: 40120670
- Namensvarianten
-
- Kaufmann, Paul
- Caufmann, Paul
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-
Kaufmann, Paul
Jurist, * 28.6.1856 Bonn, † 20.1.1945 Berlin.
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Genealogie
B →Eduard (s. 1), →Franz (1862–1920), Theologe u. Politiker, 1900-02 Dir. d. kath. Konvikts in Bonn, 1912 Stiftspropst am Aachener Dom, 1908-18 Mitgl. d. Preuß. Abgeordnetenhauses (Zentrum), wo er vor allem in Schulfragen tätig war (s. L);
- ⚭ 1884 Maria (1862–1935), T d. Fabr. Ivo Jansen u. d. Marie Du Mont;
4 T. -
Biographie
K. studierte 1874-77 Rechtswissenschaft in Bonn und Berlin, promovierte 1884 in Göttingen zum Dr. iur. und war dann zunächst bei der Staatsanwaltschaft des Land- und Kammergerichts Berlin beschäftigt. 1885 wurde er zum Reichsversicherungsamt beurlaubt. Dort war er bis 1896 tätig, zuerst als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, zuletzt als Geheimer Regierungsrat. Er wirkte vor allem an den Vorarbeiten für die Invaliditäts- und Altersversicherung der Arbeiter mit, nach Inkrafttreten des Gesetzes (1890) war er in der dafür neu eingerichteten Abteilung unter →Otto Gaebel (1837–1906; 1897-1906 Präsident des Reichsversicherungsamts, siehe BJ XI, Totenliste) tätig. 1896 wurde K. Vortragender Rat im Reichsamt des Innern, dort arbeitete er mit an dem Entwurf des Invalidenversicherungsgesetzes von 1899. Danach begann er mit den ersten Vorarbeiten für die Angestelltenversicherung. Als nach Inkrafttreten des Invalidenversicherungsgesetzes (1900) die Invalidenrentenbewilligungen teilweise stark anstiegen, wirkte er als Kommissar des Reichsamts des Innern an den „Bereisungen“ der Landesversicherungsanstalten mit, die regelmäßig eine „Rentendrückerei“ zur Folge hatten. 1906-23 war er Präsident des Reichsversicherungsamts; Graf Posadowsky-Wehners Politik gegenüber dem Zentrum dürfte bei seiner Ernennung mitgespielt haben. Als Präsident dieser höchsten Aufsichts- und Spruchinstanz der Reichsversicherung hat K. sich – nach seinen eigenen Worten – „vor allem bemüht, die Schadenverhütung immer mehr zur Seele der Unfallversicherung zu machen und dadurch bei den Berufsgenossenschaften Egoismus und Altruismus immer enger vor den Wagen zu spannen“. Daneben betrieb er eine Erweiterung der Fürsorgebestrebungen der Landesversicherungsanstalten, vor allem bei der Geschlechtskrankenfürsorge. Im Reichsversicherungsamt richtete er mit dem Pathologen →Johannes Orth Vorträge von Ärzten zur Unfallmedizin und anderem ein; 1919 wurde K. auch Präsident des neu beim Reichsversicherungsamt errichteten Reichsmilitärversorgungsgerichts (seit 1922: Reichsversorgungsgericht). Seit 1923 im Ruhestand lebend, betätigte er sich nur noch als Kunstsammler und rheinischer Heimatforscher und -politiker (Vorsitzender des Reichsverbandes der Rheinländer im unbesetzten Deutschland).
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Werke
Schadenverhütendes Wirken in d. dt. Arbeiterversicherung, ³1914;
Krieg, Geschlechtskrankheiten u. Arbeiterversicherung, 1916;
Die neuen Beratungsstellen f. Geschlechtskranke, 1917;
Welche Wege führen zu e. zeitgemäßen Reform unserer Soz.versicherung?, 1922;
Zur Umgestaltung d. Soz.versicherung, 1924;
Zur Gesch. d. Familien Kaufmann aus Bonn u. v. Pelzer aus Köln, 1897;
Aus rhein. Jugendtagen, 1919 (Autobiogr. P v. Ehefrau Maria K.);
Im Zeichen d. dt. Soz.versicherung, in: Dt. Rentenversicherung 13, 1941, S. 81-85. | -
Nachlass
Nachlaß im Stadtarchiv Bonn. Mein rhein. Bilderbuch, Jugenderinnerungen, 1936 (P, auch v. Fam.).
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Literatur
z. B Franz: L. Frhr. v. Pastor, Stiftspropst Dr. F. K., 1921 (P);
P. Kaufmann, Stiftspropst Dr. F. K., 1929. -
Porträts
Das Reichs-Versicherungsamt u. d. Dt. Arbeiterversicherung, 1910;
Gem. v. R. Schulte im Hofe, Abb. in: Mein rhein. Bilderbuch, s. W. -
Autor/in
Florian Tennstedt -
Zitierweise
Tennstedt, Florian, "Kaufmann, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 346-347 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116074965.html#ndbcontent