Iselin, Ludwig
- Lebensdaten
- 1559 – 1612
- Geburtsort
- Basel
- Sterbeort
- Basel
- Beruf/Funktion
- Jurist ; Hochschullehrer
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 122773594 | OGND | VIAF: 23032270
- Namensvarianten
-
- Iselin, Ludwig
- Eyselius, Ludovicus
- Eyßelin, Ludwig
- Isel, Ludwig
- Iselius, Lud.
- Iselius, Ludovicus
- Isselin, Ludwig
- Isselius, Ludovicus
- Yßelin, Ludwig
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Iselin, Ludwig
Jurist, * 2.7.1559 Basel, † 20.12.1612 Basel. (reformiert)
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Genealogie
V →Ulrich (1524–64), Prof. d. Rechte in B., S d. →Hans Lux (1486–1560), Kaufm. (Würzhändler), Ratsherr, u. d. Elisabeth Baer (Schw d. kath. Theol. →Ludwig B., † 1554, s. NDB I);
M Faustina (1530–1602, ⚭ 2] Johs. Oporinus [Herbster], † 1568, Drucker), T d. Juristen →Bonifacius Amerbach († 1562, s. NDB I);
Om →Basilius Amerbach (1533–91), Prof. u. Stadtsyndikus in B.;
- ⚭ 1596 Anna (1579–1655), T d. Ratsschreibers Emanuel Ryhiner u. d. Anna Krug;
3 S, 4 T (davon 2 S, 4 T an d. Pest †). -
Biographie
Nachdem I. seinen Vater durch die Pest verloren hatte, nahm sich Basilius Amerbach seines begabten Neffen an. Er sorgte für eine gründliche humanistisch-juristische Ausbildung: u. a. in Basel bei F. Hotman, in Genf bei Th. Beza und D. Colladon 1581/82, in Bourges bei J. Cujacius 1582-86 und in Padua bei Menochius, Castellanus und Pancirollus. Den 1589 in Basel zum Dr. iur. promovierten und zum Professor für Institutionen ernannten I. setzte er zum Erben seines beträchtlichen Vermögens, seiner berühmten Sammlungen – darunter 15 Originale Holbeins – und seiner etwa 9 000 Bände umfassenden Bibliothek ein. I. trat in jeder Hinsicht die Nachfolge der beiden Amerbach an; er bewohnte ihr Haus „Zum Kaiserstuhl“ in Klein-Basel, wurde 1598 Stadtsyndikus, erhielt 1599 die professura Codicis und bekleidete zweimal (1597, 1607) das Rektorat der Universität. Seine – durchweg ungedruckten – Vorlesungen, Gutachten und Schriftsätze in der Basler Universitätsbibliothek sind gekennzeichnet durch das Festhalten an der humanistischen Tradition der Amerbachs und eine irenische, geradezu erasmische Versöhnlichkeit in den juristischen, politischen und Glaubensfragen, mit denen er wiederholt befaßt wurde.
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Literatur
ADB 14;
R. Thommen, Gesch. d. Univ. Basel 1532-1632, 1889;
F. Weiss, Heinrich Iselin u. s. Geschl., 1909;
H. Thieme, L. I.-Ryhiner (1559–1612), Erbe d. beiden Amerbach, in: Basler Zs. f. Gesch u. Alterrumskde. 66, 1966;
HBLS (auch f. Fam). -
Autor/in
Hans Thieme -
Zitierweise
Thieme, Hans, "Iselin, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 189-190 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122773594.html#ndbcontent
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Iselin, Ludwig
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Biographie
Iselin: Ludwig J., Rechtsgelehrter, geb. am 2. Juli 1559 in Basel, Sohn Ulrichs J. (1524—64) und der Faustina Amerbach. Er genoß eine sehr sorgfältige Erziehung durch den Bruder seiner Mutter, Basilius Amerbach (s. d.), der ihn wie sein eigenes Kind liebte und Alles that, um die schönen Anlagen des Knaben zu gedeihlicher Entwickelung zu bringen. Schon in der Jugend sehr ernst und stets eifrig den Studien obliegend, besuchte J. später die Universität seiner Vaterstadt und studirte auch einige Zeit in Bourges, wo damals Cujaz lehrte. Man wählte ihn 1586 zum Professor der Institutionen an der Hochschule; doch entschuldigte Basilius Amerbach die Ablehnung dieses ehrenvollen Auftrags damit, daß sein Mündel zu seiner Ausbildung erst noch weitere Erfahrungen auf einer Reise nach Italien und durch Aufenthalt an dortigen Universitäten sammeln Wolle. Von dieser Reise 1589 zurückgekehrt, promovirte J. zum Doctor juris und wurde noch im selben Jahre zum Professor der Institutionen ernannt. Sein gediegenes Wissen und seine praktische Lehrmethode scheinen viele Fremde nach Basel gezogen zu haben. Im J. 1589 übertrug man ihm das Amt eines Syndikus (Advokaten) der Stadt, in welcher Stellung er sich ebenso auszeichnete, wie in der nunmehr ihm übertragenen Professur für den Codex. — Aus seiner Ehe mit Anna Ryhiner halte er sechs Kinder. In dem kurzen Zeitraum vom 21. August 1610 bis zum 24. Januar 1611 verlor er an der Pest einen der Sühne und vier Töchter. Hierüber schwermüthig geworden, verstarb er am 20. December 1612.— Auf der Basler Bibliothek sind eine Reihe noch nicht veröffentlichter handschriftlicher Arbeiten desselben über wichtigere Rechtsmaterien, Rechtsgutachten und Concepte des Briefwechsels mit manchen der bedeutenderen Männer jener Zeit, auch eine genealogische Skizze der Familien Iselm und Amerbach vorhanden.
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Literatur
Athenae Rauricae, Basil. 1778 I. 113, 137. — Ochs, Gesch. d. Stadt u. Landschaft Basel, 1821, VI. 386. —
Frey, Quellen des Basler Stadtrechts, 1830, S. 147. —
Basler Bürgerbuch, 1829, S. 173. — Ersch u. Gruber. -
Autor/in
Teichmann. -
Zitierweise
Teichmann, "Iselin, Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 611-612 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122773594.html#adbcontent