Heim, Albert
- Lebensdaten
- 1848 oder 1849 – 1937
- Geburtsort
- Zürich
- Sterbeort
- Zürich
- Beruf/Funktion
- Geologe
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 118773658 | OGND | VIAF: 12608356
- Namensvarianten
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- Heim, Jacob Albert
- Heim, Albert
- Heim, Jacob Albert
- Chejm, Al'bert
- Heim, Alb.
- Heim, Jakob Albert
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Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
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- NDB 8 (1969), S. (Heim, Albert Arnold)
- NDB 9 (1972), S. 227 (Hirschi, Hans)
- NDB 15 (1987), S. 610 (Machatschek, Fritz)
- NDB 18 (1997), S. 203 in Artikel Moser, Robert (Moser, Robert)
- NDB 19 (1999), S. 25* (Neergaard, Kurt von)
- NDB 20 (2001), S. 525 in Familienartikel Plehn (Plehn, Marianne)
- NDB 23 (2007), S. 169 in Artikel Schmidt, Carl (Schmidt, Carl)
Orte
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Heim, Jacob Albert
Geologe, * 12.4.1849 Zürich, † 31.8.1937 Zürich. (zwinglianisch, dann freidenkend)
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Genealogie
V →Konrad (1815–87), Kaufm., Inh. e. Bankgeschäfts, S d. Pfarrers Joh. Jakob (aus Hirtenfam. in Gais Kt. Appenzell) u. d. Sara Vonwiller;
M Sophie (1820–99), T d. Landschreibers Johs. Fries in Z. u. d. Susanna Freudweiler;
Ur-Gvm →Heinr. Freudweiler (1755–95), Genremaler, Mitbegr. d. Zürcher Künstlerges. (s. ThB);
Tante-m →Anna Fries (1827–1901), Malerin (s. ThB);
B →Frdr. Ernst (1854–1935), Violinist;
- ⚭ Gebensdorf/AG 1875 →Marie Vögtlin (s. 3);
1 S, 2 T (1 früh †), u. a. →Arnold (s. 2). -
Biographie
H. studierte bis auf ein Berliner Semester (1869/70) am Polytechnikum (heute ETH) in Zürich, habilitierte sich dort 1871 am Polytechnikum und wurde schon 1872 als Nachfolger seines Lehrers A. Escher von der Linth als ordentlicher Professor an diese Schule sowie 2 Jahre später an die Universität Zürich gewählt. Bis zu seinem Rücktritt (1911) wirkte er als fruchtbarer Lehrer persönlich stark auf seine Schüler.
Auf die Entwicklung der Alpengeologie übte H.s Frühwerk „Untersuchungen über den Mechanismus der Gebirgsbildung, im Anschluß an die geologische Monographie der Tödi-Windgällen-Gruppe“ (2 Bände, 1 Atlas 1878) einen nachhaltigen Einfluß aus. Es enthält ausgezeichnete Beobachtungen über Gesteinsdeformation (Schieferung, Streckung, Verfaltung, Deformation durch Brechen), wie sie erst wieder seit 1920 systematisch durchgeführt worden sind. Die mechanische Passivität der alpinen Eruptivgesteine wurde betont und die meisten Lagerungsstörungen auf mehr oder weniger plastische Faltung zurückgeführt. Dies brachte H. auch auf den Gedanken, die große Überschiebung der Glarner Alpen (Vorrucano = Rotliegendes über eocaenem bis oligocaenem Flysch) durch die These der berühmt gewordenen „Doppelfalte“ (zwei von Norden beziehungsweise Süden überschobene liegende Falten) zu erklären und diese gegen A. Rothpletz, F. Vacek und andere energisch zu verteidigen, während er die geniale Umdeutung von M. Bertrand (1884) zunächst ignorierte. Erst 1902 trat er, in einem offenen Brief an M. Lugeon, zu den Anhängern der Deckenlehre über; sein monumentales Hauptwerk, die „Geologie der Schweiz“ (3 Bände, 1916–22) steht ganz auf deren Boden. Als Ursache für die Faltung der Gebirge nahm er die Kontraktion der Erdrinde an. Auch zur Gletscherkunde und Morphologie hat er entscheidende Beiträge geleistet. – H. war ein sehr guter Naturbeobachter und glänzender Zeichner, was sich besonders in seinen Reliefs (Säntisgruppe, 1902) und Panoramen zeigt. Als Forscher, Lehrer und Präsident der Schweizerischen Geologischen Kommission (1894–1925) wies er den Schweizer Geologen während vieler Jahrzehnte die Richtung. Dazu kam eine umfangreiche Gutachtertätigkeit (besonders Wasserversorgung, Thermalquellen, Bergstürze). Ferner beschäftigte er sich mit kynologischen Fragen (Neufundländer, Berner Sennenhund) und war ein entschiedener Förderer der Feuerbestattung.|
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Auszeichnungen
Korr. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Wien (1918).
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Werke
Weitere W u. a. Hdb. d. Gletscherkde., 1885;
Les dislocations de l'écorce terrestre, 1888 (mit E. de Margerie);
Geol. d. Hochalpen zw. Reuß u. Rhein, 1891;
Geolog. Karte d. Schweiz, 1: 500 000, 1894;
Das Säntisgebirge, 1905;
Bergsturz u. Menschenleben, = Beibl. z. Vj.schr. d. Naturforsch. Ges. in Zürich 77, 1932. - W-Verz. in: Vj.schr. d. Naturforsch. Ges. in Zürich 64, 1919, S. 499-518, Nachtrag, ebd. 74, 1929. -
Literatur
P. Arbenz, in: Verhh. d. Schweizer. Naturforsch. Ges. 118, 1937, S. 330-53 (W-Verz., L, P);
A. Buxtorf, in: Verhh. d. Naturforsch. Ges. Basel 40, 1938, S. 1-8 (P);
E. Sueß, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 88, 1938, S. 269-83;
M. Brockmann-Jerosch, Marie, Arnold u.Helene Heim, A. H., Leben u. Forschung, 1952 (P);
Pogg. III-VII a. -
Autor/in
Rudo Trümpy -
Zitierweise
Trümpy, Rudolf, "Heim, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 264-265 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773658.html#ndbcontent