Frickenhausen, Georg Orter von
- Lebensdaten
- Mitte 15. Jahrhundert – 1497
- Geburtsort
- Frickenhausen bei Ochsenfurt
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Dominikaner ; Mönch
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 104068426 | OGND | VIAF: 74280958
- Namensvarianten
-
- Georg Orter von Frickenhausen
- Ochsenhausen, Georg Orter von
- Georg Orter von Ochsenhausen
- Orter von Frickenhausen, Georg
- Frickenhausen, Georg von
- Georg Orter von Frickenhausen
- Frickenhausen, Georg Orter von
- Georg Orter von Frickenhausen
- Ochsenhausen, Georg Orter von
- Georg Orter von Ochsenhausen
- Orter von Frickenhausen, Georg
- Frickenhausen, Georg von
- Georgius, Orter de Frickenhausen
- Frickenhausen, Georgius de
- Georg Orter, von Ochsenhausen
- Georg, de Frickenhausen
- George, Orter
- George, de Frickenhausen
- Georges, Orter
- Georges, Orter de Frickenhausen
- Georges, de Frickenhausen
- Georgius, Frickenhausen
- Georgius, Frickenhausensis
- Georgius, Frickenhusensis
- Georgius, Orter
- Georgius, de Frickenhausen
- Orter de Frickenhausen, Georgius
- Orter, Georg
- Orter, Georges
- Orter, Georgius
- Frickenhausen, Georg Orther von
- Georg Orther von Frickenhausen
- Ochsenhausen, Georg Orther von
- Georg Orther von Ochsenhausen
- Orther von Frickenhausen, Georg
- Georgius, Orther de Frickenhausen
- Georg Orther, von Ochsenhausen
- George, Orther
- Georges, Orther
- Georges, Orther de Frickenhausen
- Georgius, Orther
- Orther de Frickenhausen, Georgius
- Orther, Georg
- Orther, Georges
- Orther, Georgius
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Frickenhausen, Georg Orter von
Dominikaner, * Mitte 15. Jahrhundert Frickenhausen bei Ochsenfurt (daher auch Georg Orter von Ochsenfurt), † 8.1.1497 Leipzig.
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Biographie
F. ist erstmals erwähnt 1469 anläßlich seiner Immatrikulation in Leipzig, wo er auch Dominikaner wurde. Vorübergehend mit der Sentenzenvorlesung an der Universität Perugia betraut, erlangte er 1485 in Bologna das Doktorat der Theologie. Kurz darauf finden wir ihn wieder in Leipzig. Mit Nikolaus Beier, ebenfalls Mitglied des Leipziger Klosters, visitierte er im Auftrag des Ordensgenerals Joachim Turriani (1487–1500) die von Leipzig abhängigen Klöster. Ob er an der Leipziger Universität doziert hat, läßt sich nicht nachweisen. Er trat aber bald in Beziehungen zur Universität durch den Streit über die Unbefleckte Empfängnis Mariens. 1483 hatte Papst Sixtus IV. in der Bulle „Grave minus“ beiden Parteien verboten, sich gegenseitig zu verketzern. F. sah in der Bulle ein Verbot der Lehre und griff seinen Gegner, den Franziskaner und Ordinarius der Juristenfakultät Johannes Breitenbach, in einer öffentlichen Disputation an, die er im Druck herausgab. Die Gegner schlossen aber Frieden und fanden sich zu einem gemeinsamen Kampf zusammen. Als Innozenz VIII. 1491 dem Herzog Albrecht von Sachsen und seinen Untertanen zugunsten der abgebrannten Freiberger Stiftskirche für 20 Jahre einen sogenannten Butterbrief gewährte (das heißt den Genuß von Butter, anderen Milchspeisen und Eiern in der Fastenzeit gestattete), erhoben sich die Franziskaner und Dominikaner von Leipzig¶ dagegen, vor allem F.. Er erreichte in Rom, daß die Butterbriefe einstweilen suspendiert wurden, konnte aber nicht verhindern, daß Alexander VI. 1496 im Schlußurteil die Vergünstigung aufrecht erhielt. F. war nicht nur eine theologische Kampfnatur, sondern auch ein sehr eifriger Prediger. Es wird berichtet, er sei frühzeitig an einer Krankheit gestorben, die er sich durch die „frequentia sermonum“ zugezogen habe.
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Werke
Repetitio disputationis de immaculata Conceptione virginis gloriosae in florentissimo studio Lipsiensi cum responsionibus et replicis, in qua fundatis iuribus et theologicis rationibus evidentissime ostenditur, quid dicta disputatio veritatis in se contineat, Cum bulla apostolica, kurz genannt: In conceptionem Deiparae Virginis libri tres, Leipzig 1489;
Quadragesimale;
Sermones de tempore, per adventum et de Sanctis libri tres;
Hs.- u. Drucknachweis b. Löhr, Die Dominikaner …, s. L, S. 64. -
Literatur
ADB VII;
J. Quétif-J. Echard, Scriptores Ordinis Praedicatorum I, Paris 1719, S. 883;
G. Löhr, Die Kapitel d. Prov. Saxonia im Za. d. Kirchenspaltung 1513–40, 1930, S. 17x;
ders., Die Dominikaner an d. Leipziger Univ., 1934, S. 63-67;
ders., Registrum litterarum pro provincia Saxoniae 1487–1551, 1952, S. 22, 65. -
Autor/in
Gundolf Gieraths OP -
Zitierweise
Gieraths OP, Paul-Gundolf, "Frickenhausen, Georg Orter von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 434 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104068426.html#ndbcontent
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Frickenhausen, Georg
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Biographie
Frickenhausen: Georg von F., eigentlich Georg Orter aus Frickenhausen am Main, gebildet zu Leipzig, trat daselbst in den Dominicanerorden, studirte und lehrte später ebenda thomistische Theologie, bekleidete mehrere Jahre das Amt eines Predigers, wurde in verschiedenen Ordensgeschäften verwendet und † 1497 an einer Krankheit, die er sich durch zu angestrengtes Predigen zugezogen haben soll. Er hatte im J. 1489 in Leipzig eine Controverse mit dem Minoriten Sebastian Brant in Betreff der Tragweite der Bulle Sixtus IV. Grave nimis, worin der Papst Allen Stillschweigen in der Controverse über die unbefleckte Empfängniß Mariens gebot. Brant behauptete öffentlich, es sei auch jetzt noch erlaubt, beide Lehrmeinungen über diesen Punkt festzuhalten, ohne der Excommunication zu verfallen; F. dagegen sah in der Bulle ein Verbot der Lehre von der unbefleckten Empfängniß und erklärte sie für eine Häresie, wenn auch nicht für eine formelle. Er griff seinen Gegner in öffentlicher Disputation an und gab den Inhalt derselben in drei Schriften heraus, welche 1489 zu Leipzig unter dem Titel „Repetitio disputationis de immac. conceptu Gloriosae in florentissimo studio Lipsiensi etc. etc.“, gewöhnlich kurz „In conceptionem Deiparae virginis libri III“ genannt. Auch schrieb er Fastenpredigten ("Quadragesimale") sowie „Sermones de tempore, per adventum et de sanctis“.
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Literatur
Quétif-Echard, Script. ord. praed. I. p. 883.
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Autor/in
H. Kellner. -
Zitierweise
Kellner, Heinrich, "Frickenhausen, Georg Orter von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 382 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104068426.html#adbcontent