Feit, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1867 – 1956
- Geburtsort
- Lippstadt
- Sterbeort
- Bad Nauheim
- Beruf/Funktion
- Chemiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 138714630 | OGND | VIAF: 90973976
- Namensvarianten
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- Feit, Wilhelm Friedrich August
- Feit, Wilhelm
- Feit, Wilhelm Friedrich August
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Feit, Wilhelm Friedrich August
Chemiker, * 24.1.1867 Lippstadt, † 19.6.1956 Bad Nauheim. (evangelisch)
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Genealogie
V Friedrich (1830–1905), Stellmachermeister in L., S d. Stellmachers Peter;
M Caroline (1831–74), T d. Kaufm. Andreas Klee (1805–87) in Soest;
⚭ 1892 Hedwig (1872–1947), T d. Gutsverwalters Carl Faldix;
1 S, 1 T. -
Biographie
F. studierte Hüttenkunde und Chemie und promovierte 1888 in Rostock zum Dr. phil. („Über das Thallium“). 1887 war er bei den Kaliwerken Aschersleben eingetreten, wo er 6 Jahre als Chemiker tätig war. In dieser Zelt hat er 2 neue Bormineralien entdeckt, die er „Ascharit“ und „Kaliborit“ nannte. In den nächsten 7 Jahren war er Fabrikdirektor in Langeisheim und dann wiederum 7 Jahre Fabrikdirektor der Gewerkschaft Hercynia (Kaliwerk) in Vienenburg. 1908 übernahm F. als Generaldirektor die Leitung der Vereinigten Chemischen Fabriken in Leopoldshall. Obgleich er daneben noch vielerlei für den Aufbau der gesamten Kaliindustrie leistete, wie bei der Gründung der Kaliforschungsanstalt, als Aufsichtsrat des Deutschen Kalisyndikats und als Beisitzer der Kaliprüfungsstelle, beschäftigte er sich doch intensiv mit der Erforschung der Seltenen Erden, von denen er erstmalig einige in einer Reinheit darstellte, die eine genaue Atomgewichtsbestimmung ermöglichte. Es gelang F. als erstem, größere Mengen Rhenium als Kaliumperrhenat rein darzustellen; er überließ sie dem Ehepaar W. und I. Noddack, den Entdeckern des Rheniums, für ihre Arbeiten. Die fabrikmäßige Rheniumgewinnung aus Mansfelder Molybdänsauen lief im Herbst 1928 in Leopoldshall an, später nach F.s Angaben die Fabrikation von Gallium und die Herstellung von Präparaten des Indium und Thallium sowie Seltener Erden. 1928 gab er seine Tätigkeit als Generaldirektor der Kaliwerke Aschersleben auf, mit denen die Vereinigten Chemischen Fabriken seit 1922 fusioniert waren, um sich als Privatgelehrter im eigenen Laboratorium in Berlin allein der wissenschaftlichen Arbeit zu widmen. 1936 gelang es ihm, aus Yttererden ein Erbium von 99,7 % Reinheit zu fraktionieren, das er O. Hönigschmid für Atomgewichtsbestimmungen zur Verfügung stellte. 1943 zog er nach Aschersleben, um dort seine wissenschaftlichen Arbeiten über Rheniumherstellung im Labor des Kaliwerkes fortzusetzen.
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Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (Berlin 1932), Silb. Leibniz-Medaille (1932), Ehrenmitgl. d. Ver. Dt. Chemiker (1934), Nationalpreis 2. Kl. d. DDR (1950), Ehrenbürger v. Lippstadt, Leopoldshall u. Aschersleben.
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Werke
s. Pogg. VI, VII.
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Literatur
Die Chem. Industrie, 1927, S. 1309;
G. Wenzel, Dt. Wirtschaftsführer, 1929, Sp. 596;
SB d. Preuß. Ak. d. Wiss., 1932;
G. Lindemann, Gewinnung d. Rheniums, in: Wiss. u. Fortschritt, 1951, H. 6;
W. Doenhardt, W. F. z. Gedächtnis, in: Kali u. Steinsalz, 1956, H. 2;
Wir Salzdetfurther, 1956, H. 7;
Pogg. VII. -
Porträts
Ölgem. v. R. Eschke, 1930 (im Bes. d. Fam.).
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Autor/in
Heinrich Wisselmann -
Zitierweise
Wisselmann, Heinrich, "Feit, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 64-65 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138714630.html#ndbcontent