Naumann, Robert
- Lebensdaten
- 1809 – 1880
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Bibliothekar ; Gymnasiallehrer ; Theologe ; Philologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 104274212 | OGND | VIAF: 22572375
- Namensvarianten
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- Naumann, Robert
- Naumann, Aemil W.
- Naumann, Aemilius G.
- Naumann, Aemilius Guilelmus
- Naumann, Aemilius Guilelmus Robertus
- Naumann, Aemilius W.
- Naumann, Emil Robert Wilhelm
- Naumann, Emil W.
- Naumann, Emil Wilhelm Robert
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Naumann, Robert
Bibliothekar, * 3.12.1809 Leipzig, † 31.8.1880 Leipzig. (evangelisch)
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Genealogie
V Johann Gottfried, Schneidermeister;
M Johanna Christiane Lochmann;
⚭ Leipzig 1840 Friederike Sidonie, T d. Gymnasiallehrers Friedrich August Schütz;
4 K. -
Biographie
Nach dem Abitur am Leipziger Nikolai-Gymnasium 1827 finanzierte N. sein Studium der Theologie und klassischen Philologie an der dortigen Universität mit Stipendien und Übersetzungen (Hesiods Werke, Gedichte der Bukoliker). 1830 promovierte er bei →Gottfried Hermann und wurde im selben Jahr als Observator an der Rats-, später Stadtbibliothek Leipzig angestellt. Nach dem theol. Kandidatenexamen 1832 trat er das Katechetenamt an der Peterskirche in seiner Vaterstadt an. das er 1835 zugunsten einer Lehrerstelle für alte Sprachen, Geschichte, Geographie und Religion am Nikolai-Gymnasium aufgab. Hier wirkte N. bis 1876, rückte 1871 zum ersten Oberlehrer und Konrektor auf und erhielt 1873 den Professorentitel.
Seine eigentliche Bedeutung erlangte N. im Nebenamt als Subbibliothekar der Ratsbibliothek (seit 1835). Berühmt wurde N. durch die Veröffentlichung des Handschriftenkatalogs mit der Beschreibung von 941 abend- und 433 morgenländ. Manuskripten der Stadtbibliothek 1836–40. In seiner Amtszeit stieg außerdem der Bestand von 37 000 Bänden (1837) auf etwa 100 000, der jährliche Anschaffungsetat wurde erhöht, es kam zu Erwerbungsabsprachen mit der Universitätsbibliothek und die Benutzungsbedingungen wurden liberalisiert. Auch in der Verbindung von Bibliothek, Ausstellung und wissenschaftlicher Publikation ging N. neue Wege, so mit der ständigen Ausstellung der Kostbarkeiten seit 1856, der Ausstellung zum 50jährigen Bestehen des Börsenvereins deutscher Buchhändler 1875. 1840 gründete N. zusammen mit dem Leipziger Verleger Theodor Oswald Weigel die erste bibliothekarische Fachzeitschrift mit dem Titel „Serapeum, Zeitschrift für Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde und ältere Litteratur“ (1840-70, Nachdr. 1966). Sie erschien 31 Jahre unter N.s Herausgeberschaft mit dem Hauptgewicht auf Handschriftenkunde und älterer Literatur, bis sie 1870 mangels Mitarbeitern eingestellt werden mußte. Die internationale Wirkung dieses Fachorgans wird deutlich durch das Sachregister „A classified index to the Serapeum“ (1897) des Inkunabelforschers Emil Proctor.
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Literatur
Sächs. Schriftst.-Lex., 1875, S. 231 f. (W-Verz.);
Bursian-BJ III, 1880, S. 27 f.;
K. Pilz, Der Geist d. Freimaurerei, 1882, S. 43-50;
K. Bader, Lex. dt. Bibliothekare, 1925, S. 180;
E. Rothe, in: Zs. f. Bibl.-wesen u. Bibliogr. 6, 1959, S. 335-43. | -
Nachlass
Nachlaß: Univ.-Bibl. Leipzig.
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Autor/in
Johannes Buder -
Zitierweise
Buder, Johannes, "Naumann, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 773 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104274212.html#ndbcontent