Nathan, Henry
- Lebensdaten
- 1862 – 1932
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Bankier
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 133670031 | OGND | VIAF: 28267600
- Namensvarianten
-
- Nathan, Henry
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Nathan, Henry
Bankier, * 8.3.1862 Hamburg, † 9.11.1932 Hamburg.
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Genealogie
V Hermann, Kaufm.;
M Johanna Premsel;
⚭ Frieda (Fridel) Renner;
3 S, u. a. →Oskar (1899–1985), Vorstandsmitgl. d. Dt.-Südamerikan. Bank, Berlin, dann d. Dresdner Bank. -
Biographie
Nach dem Besuch eines Gymnasiums trat N. 16jährig als Lehrling in das Bankhaus Paul Mendelssohn-Bartholdy in Hamburg ein. Im November 1884 ging er zur Privatbank Mendelssohn & Co. nach Berlin, 1890 wechselte er dort als Prokurist in das Bankhaus Arons & Walter. Anfang 1895 kam N. als höherer Beamter zur Dresdner Bank und erhielt schon|wenige Monate später Prokura. Er arbeitete zunächst in der Konsortial-Abteilung. Eugen Gutmann, der Initiator der Dresdner Bank, erkannte rasch seine überragenden Fähigkeiten, schwierige finanzielle und juristische Verhältnisse zu analysieren. Schon 1897 wurde N. stellvertretender Direktor und 1903 Mitglied des Vorstands, dem er fast drei Jahrzehnte lang angehörte.
Gemeinsam mit Gutmann führte N. die Dresdner Bank zu internationaler Geltung. Als Gutmann 1920 aus dem Vorstand ausschied, wurde N. der eigentliche Leiter der Bank. In der Wiederaufbauphase der Nachkriegszeit war er mit Umsicht und Gewissenhaftigkeit um den sicheren Bestand des Unternehmens besorgt. Die Strategie systematischer Akquisitionen wurde von N. konsequent fortgesetzt. Übernommen wurden u. a. das Leipziger Bankhaus Meyer & Gellhorn (1921) sowie in Berlin die Luisenstädtische Bank (1922) und die Ostbank für Handel und Gewerbe (1929). Auf Wunsch seiner Vorstandskollegen und des Aufsichtsrats blieb N. über die Pensionierungsgrenze hinaus an der Spitze der Bank. Während der schweren Depression seit 1929 setzte diese ihre Expansion mit der Übernahme der Hessischen Landesbank in Bad Homburg (1930) zunächst fort, geriet aber in der Bankenkrise im Sommer 1931 selbst in Schwierigkeiten. Als im Zuge der Sanierungsmaßnahmen der Reichsregierung über die Hälfte des Kapitals der Großbanken in den Besitz des Reiches überging, mußte N. aus seinem Vorstandsamt ausscheiden. An der Übernahme der Darmstädter und Nationalbank durch die Dresdner Bank Anfang 1932 war er nicht mehr beteiligt.|
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Auszeichnungen
Vors. bzw. Mitgl. d. Aufsichtsrats v. etwa 40 Industrieunternehmen;
Mitgl. d. Zentralausschusses d. Reichsbank u. d. Kaiser-Wilhelm-Ges. z. Förderung d. Wiss. -
Literatur
F. Pinner. Dt. Wirtsch.führer, 1924, S. 188 f.;
120 J. Dresdner Bank, 1992;
W. Frisch, Nachruf f. H. N., anläßl. d. Gedenkfeier am 13.11.1932;
Wenzel;
Rhdb. (P). – Eigene Archivstud. (Archiv d. Dresdner Bank AG, Frankfurt/Main). -
Autor/in
Rolf Weigand -
Zitierweise
Weigand, Rolf, "Nathan, Henry" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 745-746 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133670031.html#ndbcontent