Mülverstedt, George Adalbert von
- Lebensdaten
- 1825 – 1914
- Geburtsort
- Neufahrwasser bei Danzig
- Sterbeort
- Magdeburg
- Beruf/Funktion
- Archivar ; Genealoge ; Heraldiker ; Historiker ; Numismatiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117172839 | OGND | VIAF: 118195012
- Namensvarianten
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- Mülverstedt, Johann George Adalbert von
- Mülverstedt, George Adalbert von
- Mülverstedt, Johann George Adalbert von
- Mülverstedt, George Adalbert von
- Muelverstedt, Georg Adalbert von
- Mülverstadt, Georg Adalbert von
- Mülverstedt, G. A. de
- Mülverstedt, G. A. v.
- Mülverstedt, G. A. von
- Mülverstedt, Georg Adalbert v.
- Mülverstedt, Georg Adalbert von
- Mülverstedt, Johann George Adalbert von
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Mülverstedt, Johann George Adalbert von
Archivar, Genealoge und Heraldiker, * 4.7.1825 Neufahrwasser bei Danzig, † 29.9.1914 Magdeburg. (evangelisch)
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Genealogie
V Johann Karl (* 1765), Lt., Salzmagazininsp. in Tilsit, S d. Hans Georg, Sekonde-Lt. in N., u. d. Maria Eleonora v. Mackrodt;
M Maria Emilie (* 1792), T d. Johann Friedrich Schütz. Kriegsrat, Provinzialsalzdir. in N. u. d. Louisa Helena Kunze;
⚭ 1861 Auguste Helene (1838–1913), T d. Carl Friedrich Nethe, Kaufm. in M., u. d. Amalie Auguste Soder;
1 S, 4 T (1 früh †). -
Biographie
M. besuchte das Gymnasium in Tilsit, wo er 1844 die Reifeprüfung ablegte. 1844/45 studierte er zunächst Philologie an der Univ. Königsberg und nahm nach einer gesundheitlich bedingten Unterbrechung 1847 ein Studium der Rechtswissenschaft auf. Im Sommer 1850 trat er als Appellationsgerichtsauskultator in den Dienst des Kreisgerichts in Königsberg und bestand zwei Jahre später die Referendariatsprüfung. Bereits während des Studiums führte er im Provinzialarchiv Königsberg genealogische und ortskundliche Forschungen durch. Dabei beteiligte er sich an archivalischen Ordnungsarbeiten und legte das sog. Adelsarchiv an. Ende 1854 wurde ihm zu eingehenderen historischen Studien ein zunächst einjähriger Urlaub bewilligt. 1855-57 war M. mit der Neuordnung des Archivs der Landstände der Mark Brandenburg in Berlin betraut. Als Ergebnis legte er eine vielbeachtete Arbeit über „Die ältere Verfassung der Landstände der Mark Brandenburg, vornehmlich im 16. und 17. Jh.“ (1858) vor. Aufgrund dieses Eignungsnachweises wurde ihm 1857 die Leitung des Provinzialarchivs in Magdeburg übertragen (Archivrat, 1865; Geheimer Archivrat, 1877; Vorsteher des StA Magdeburg, 1897), die er bis zu seiner Pensionierung (1898) ausübte.
Durch weiterführende Orts-, Personen- und Sachregister für die ins Provinzialarchiv übernommenen Urkunden und Akten, durch Spezialverzeichnisse der Urkunden z. B. des Magdeburger Klosters Unserer Lieben Frau¶ und durch Übersichten über die in der preuß. Provinz Sachsen existierenden Stifte, Klöster, Kapellen, Hospitäler und frommen Bruderschaften wurden während seiner Amtszeit die Forschungsbedingungen erheblich verbessert. Außerdem setzte M. sich für eine fachgerechte Ordnung und Verwahrung der Stadtarchive Nordhausen und Mühlhausen ein, um in ihrer Existenz gefährdete Dokumente zu sichern. Seine umfangreiche Forschungstätigkeit, die überwiegend sammelnden Charakter hatte, erstreckte sich vor allem auf die Familiengeschichte, besonders der adligen Geschlechter, auf die Heraldik und die Numismatik. Mit der Sammlung, Zusammenstellung und Herausgabe der „Regesta Archiepiscopatus Magdeburgensis“ (3 Bde., 1876–86) erwarb er sich bleibende Verdienste.|
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Auszeichnungen
Mitgl. zahlreicher Gesch.vereine, u. a. d. Magdeburger Geschichtsver. (1865 von M. mitbegründet), d. Harzver. f. Gesch. u. Altertumskde. u. d. Altmärk. Ver. f. vaterländ. Gesch. u. Industrie;
Stellv. Vors. d. Hist. Komm. d. Prov. Sachsen (1880–83);
Hzgl. Anhalt. Hausorden Albrecht d. Bären 1. Kl. (1870);
Roter Adlerorden 3. Kl. (1896);
Kgl. Kronenorden 2. Kl.;
Fürstl. Lippischer Hausorden 3. Kl. (1898). -
Werke
u. a. Magdeburg. Münzkab. d. neuen Za., 1868;
Zur Chronologie d. Bischöfe Meinhard, 1240–1252, Ludolph II., 1252–1255, u. Volrad, 1255–1297, v. Halberstadt, in: Zs. d. Harzver. f. Gesch. u. Altertumskde. II/2, 1869, S. 67-78;
Hierographia Quedlinburgensis, ebd., S. 78-91;
Wer durfte im Dom zu Magdeburg im MA begraben werden?, 1871;
Rechenschaftsber. üb. e. 31jährige literar. Tätigkeit auf d. Gebiet d. vaterländ. Gesch.forschung, 1880 (W-Verz.);
Der abgestorbene Adel d. Prov. Sachsen, ausschließlich d. Altmark, in: J. Siebmachers gr. u. allg. Wappenbuch, VI/6, 1884;
Codex Diplomaticus Alvenslebianus, 5 Bde., 1879-96. | -
Nachlass
Nachlaß: StA Magdeburg.
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Literatur
R. Krieg, in: Zs. d. Harzver. f. Gesch. u. Altertumskde. 47, 1914, S. XII f.;
M. Klinkenborg, Das Archiv d. brandenburg. Provinzialverw. I, 1920, S. 319-24;
W. Friedensburg u. H. Kretzschmar, Gesch.|d. StA Magdeburg, Ms., um 1922 (Dienstbibl. d. Landeshauptarchivs Magdeburg);
W. Friedensburg, G. A. v. M., in: Mitteldt. Lb. II, 1927, S. 336-52 (P);
Altpr. Biogr. II;
W. Leesch, Die dt. Archivare 1500-1945, II, 1992;
J. Arndt, H. Hilgenberg u. M. Wehner, Biograph. Lex. d. Heraldiker sowie d. Sphragistiker, Vexillologen u. Insignologen, 1992. -
Autor/in
Antje Herfurth -
Zitierweise
Herfurth, Antje, "Mülverstedt, George Adalbert von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 516-517 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117172839.html#ndbcontent