Müller, Friedrich
- Lebensdaten
- 1865 – 1941
- Geburtsort
- Weidenthal (Rheinpfalz)
- Sterbeort
- Darmstadt
- Beruf/Funktion
- Papieringenieur ; Ingenieur
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 13776698X | OGND | VIAF: 118402287
- Namensvarianten
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- Müller, Friedrich
- Müller, Friedrich
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Müller, Friedrich
Papieringenieur, * 26.1.1865 Weidenthal (Rheinpfalz), † 14.10.1941 Darmstadt.
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Genealogie
V Philipp, Beamter;
M Dorothea Kerlinger;
7 Geschw;
– ⚭ Kaiserslautern 1889 Auguste, T d. Daniel Gaeckler in Ottenberg u. d. Anna Elgaß. -
Biographie
Im Anschluß an die Latein- und die Realschule besuchte M. für zwei Jahre die Bayer. Industrieschule in Kaiserslautern. 1884-88 studierte er an der TH München Maschinenbau und schloß als Dipl.-Ing. ab. M. wurde nun für die Papiermaschinenfabriken Gebrüder Hemmer in Neidenfels sowie Banning & Setz in Düren, dann erneut für Gebrüder Hemmer tätig. Er übernahm die Planung und Ausführung von vollständigen Fabrikanlagen in Deutschland, Norwegen, Schweden, Griechenland, Italien und Japan. 1899 wurde er technischer Direktor der Cröllwitzer Aktienpapierfabrik bei Halle/Saale. 1910-13 war er als Fabrikdirektor in Wiesbaden tätig.
Als Mitglied der Fachschulkommission des Vereins Deutscher Papierfabrikanten wirkte M. bei der Gründung eines Lehrstuhls für Papieringenieurwesens mit, der 1905 an der TH Darmstadt entstand. Nach dem Tod von Adolf Pfarr, dem ersten Lehrstuhlinhaber, wurde er als Nachfolger berufen und begann seine Lehrtätigkeit 1913 als Honorarprofessor. 1920 wurde er ao., 1923 o. Professor für Papierfabrikation und deren Maschinen. Bis zu seiner Emeritierung 1931 widmete sich M. der wissenschaftlichen Ausbildung von Ingenieuren und Chemikern, da die fortschreitende Technisierung der Papierfabrikation qualifizierte Kenntnisse des Maschinenbaues, der Elektrotechnik und der Chemie erforderlich machte. Zur praktischen Ausbildung und zu Forschungszwecken wurden Laboratorien und wissenschaftliche Untersuchungseinrichtungen geschaffen. Als grundlegend galten seine Untersuchungen zur Mahlarbeit am Holländer und der Trockenvorgänge an Papiermaschinen. Mit seinem vierbändigen Werk über „Die Papierfabrikation und deren Maschinen“, das in der Tradition der Gesamtdarstellungen von Carl Hofmann und →Ernst Kirchner stand, fand M. internationale Beachtung. Im 1. Band befaßte er sich mit den Rohstoffen der Papierfabrikation und ihrer Verarbeitung zu Halb- und Ganzstoff. Besonderen Wert legte M. dabei auf die Wärmewirtschaft der Kochprozesse zur Gewinnung von Zellstoff und entwickelte entsprechende meßtechnische und rechnerische Methoden. In zwei Neuauflagen dieses Bandes verzeichnete er die Fortschritte auf diesem Gebiet. Der 2. Band befaßte sich mit der Papiermaschine und legte exakte Methoden zu deren genauer konstruktiver Berechnung dar. Im 3. Band wurde die Gesamtanlage von Holzschleifereien, Zellstoff- und Papierfabriken abgehandelt, wobei sich M. stark an praktisch Bewährtem orientierte. Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung sowie rationelle Energiewirtschaft waren dabei Schwerpunkte der Darstellung, die im 4. Band durch umfangreiche Fabrikpläne veranschaulicht wurde.|
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Auszeichnungen
Geh. Baurat (1914);
Dr.-Ing. E. h. (TH Stuttgart 1930). -
Werke
Die Papierfabrikation u. deren Maschinen, Ein Lehr- u. Hdb., 4 Bde., 1926–33, I ²1931, ³1940;
25 J. Papiering.wesen an d. TH Darmstadt, in: Wbl. f. Papierfabrikation 61, 1930, Nr. 25 A (Festheft), S. 81-86. -
Literatur
Der Papier-Fabr. 33, 1935, H. 5, Techn. T., S. 33;
ebd. 39, 1941, H. 44/45. Wirtsch. T., S. 437;
H. Bömcke, 100 J. TH Darmstadt 1836-1936, ebd. 34, 1936, H. 26, S. 207-12;
W. Brecht, in: Wbl. f. Papierfabrikation 72, 1941. Nr. 44, S. 623 f. (P);
C. Wolf u. M. Viefhaus, Verz. d. Hochschullehrer d. TH Darmstadt, Höhere Gewerbeschule – Techn. Schule – Polytechn. Schule – TH, T. 1: Kurzbiogrr. 1836-1945, 1977. -
Autor/in
Frieder Schmidt -
Zitierweise
Schmidt, Frieder, "Müller, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 382-383 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13776698X.html#ndbcontent