Moser, Moses

Lebensdaten
1797 – 1838
Geburtsort
Lippehne (Mark Brandenburg)
Sterbeort
Lippehne (Mark Brandenburg)
Beruf/Funktion
Philanthrop ; Rabbiner ; Bankangestellter ; Kaufmann
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116939060 | OGND | VIAF: 40142814
Namensvarianten

  • Moser, Moses

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Zitierweise

Moser, Moses, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116939060.html [30.01.2025].

CC0

  • Moser, Moses

    Philanthrop, * 29.9.1797 Lippehne (Mark Brandenburg), 15.8.1838 Lippehne (Mark Brandenburg). (israelitisch)

  • Genealogie

    V Jaeckel (eigtl. Jaeckel Moses), Kaufm. in L.;
    M N. N.

  • Biographie

    Als Angestellter der Bank Moses Friedländers besuchte M. philosophische und historische Vorlesungen an der Univ. Berlin, vor allem bei Franz Bopp (Sanskrit), Friedrich August Wolf (Homer) und seit 1818 bei Hegel. Hier lernte er u. a. Eduard Gans und Leopold Zunz kennen, mit denen er am 7.11.1819 den „Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden“ mit dem Ziel gründete, die jüd. Kultur zu pflegen und gleichzeitig Brücken zum Deutschtum zu schlagen. Ihre Thesen publizierten die Mitglieder in der „Vereins-Zeitschrift für die Wissenschaft des Judentums“. Während jedoch Vereinspräsident Gans und andere als Konsequenz der Assimilation die|Konversion zum Christentum vollzogen, hielten Zunz und M., der das Amt des Sekretärs und Schatzmeisters bekleidete, am Judentum fest. Nach der Auflösung des Vereins 1824 pflegte er, der von Heine als „Seele“ des Vereins bezeichnet worden war, weiterhin die Verbindung zu dessen ehemaligen Mitgliedern, besonders zu Zunz, der die Idee von der „Wissenschaft des Judentums“ weiterverfolgte, und zu Immanuel Wohlwill, seit 1823 Lehrer an der Hamburger Freischule. Ebenfalls 1819 trat M. mit einigen Freunden der 1792 von David Friedländer und Abraham Mendelssohn gegründeten „Gesellschaft der Freunde“ bei, der er, inzwischen Teilhaber von Friedländers Bank, 1836-38 als Präsident vorstand. In die Literaturgeschichte ist M. durch seine Freundschaft mit Heinrich Heine eingegangen, der ihm in seinem Essay „Ludwig Marcus“ ein Denkmal gesetzt hat.

  • Werke

    Zahlr. Aufsätze in d. „Vereins-Zs. f. d. Wiss. d. Judentums“, 1819-24. – Briefwechsel (bes. mit I. Wohlwill, 1823-34) im Archiv d. Leo Baeck Institute, New York.

  • Literatur

    Briefe v. Heinrich Heine an seinen Freund M. M., 1862;
    A. H. Friedlander, The Verein f. Cultur u. Wiss. d. Juden, Diss. Cincinnati 1952;
    ders., The Wohlwill-M. Correspondence, in: Leo Baeck Institute Year Book XI, 1966, S. 262-99 (P);
    H. G. Reissner, ebd. II, 1957, S. 189 f.;
    ders., Eduard Gans, 1965;
    Die Judenbürgerbücher d. Stadt Berlin 1809-1851, bearb. u. hrsg. v. J. Jacobsen, 1962, S. 249 f.;
    N. N. Glatzer (Hrsg.), Leopold Zunz, 1964;
    I. Schorsch, Breakthrough into the Past: The Verein f. Cultur u. Wiss. d. Juden, in: Leo Baeck Institute, Yearbook 33, 1988, S. 3-28;
    Enc. Jud. 1971.

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Moser, Moses" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 202-203 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116939060.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA