Moritz, Bernhard
- Lebensdaten
- 1859 – 1939
- Geburtsort
- Guben
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Orientalist ; Arabist
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116929251 | OGND | VIAF: 13071405
- Namensvarianten
-
- Moritz, Bernhard
- Moritz, B.
- Moritz, Bernh.
- Mūrits, Birnhārd
- Mūrīts, Barnhārd
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Moritz, Bernhard
Orientalist, * 13.9.1859 Guben, † 22.9.1939 Berlin.
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Genealogie
V N. N.;
M N. N.; ledig; 1 Pflege-K. -
Biographie
Nach seinem Studium in Berlin und der Promotion 1882 über die Scholien des Barhebräus zum Buch der Kleinen Propheten bereiste M. als Stipendiat des Kaiserl. Archäologischen Instituts 1883-85 Syrien und Mesopotamien. Nach kurzer Beschäftigung als Hilfsarbeiter in der ägypt. Abteilung des Museums zu Berlin schloß er sich →Robert Koldewey an und beteiligte sich an den Ausgrabungen von Surghul und al Hiba in Mesopotamien. Seit 1887 wirkte er wieder in Berlin am neugegründeten Seminar für Oriental. Sprachen als kommissarischer Sekretär, Bibliothekar und Lehrer des Arabischen, ehe er 1896 als Nachfolger von Karl Vollers die Leitung der Khedivial-Bibliothek in Kairo übernahm. Von hier aus unternahm er mehrere Forschungsreisen in den Sinai und den Hedschaz. Von 1911 bis zu seiner Pensionierung 1924 leitete M. in Berlin die Bibliothek am Seminar für Oriental. Sprachen, an dem er regelmäßig landeskundliche Vorlesungen hielt. Anschließend übernahm er eine beratende Tätigkeit am Auswärtigen Amt.
M. gehört zu der kleinen Zahl deutscher Erforscher des Vorderen Orients, in deren Schriften sich ausgedehnte, auf zahlreichen Reisen gewonnene geographische und archäologische Kenntnisse mit einer gediegenen philologisch-historischen Ausbildung verbinden. Für sein wichtigstes Werk „Arabic Palaeography, A Collection of Arabic Texts from the First Century of the Hidjra till the Year 1000“ (1905, Nachdr. 1986) konnte M. auf den reichen Handschriftenfundus der Kairiner Bibliothek zurückgreifen. Linguistisch wie historisch nach wie vor von Bedeutung ist seine „Sammlung arab. Schriftstücke aus Zanzibar und Oman“ (1892). Ebenso bleibt sein Buch „Arabien, Studien zur physikalischen und historischen Geographie des Landes“ (1923) wertvoll als Ergebnis mehrerer Reisen nach Arabien. Allerdings konnte M. nicht mehr die während seiner Hedschaz-Expedition 1914 gesammelten umfangreichen Materialien verwerten, da diese 1914 von den engl. Behörden beschlagnahmt, verkauft und z. T. vernichtet wurden. M.s besonderes Interesse für die Geschichte des Sinai dokumentieren seine beiden Abhandlungen über den Sinaikult (1917) und das Sinaikloster (1918).|
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Auszeichnungen
Geh. Reg.rat (1911);
Prof.titel (vor 1918). -
Werke
Weitere W Zur antiken Topogr. d. Palmyrene, 1889;
Ausflüge in d. Arabia Petraea, in: Mélanges de la Faculté Orientale, Beyrouth, 3, 1908, S. 387-436;
Syr. Inschrr., in: M. v. Oppenheim, Inschrr. aus Syrien, Mesopotamien u. Kleinasien, II, 1913;
Wie Ägypten englisch wurde, 1915;
Bilder aus Palästina, Nord-Arabien u. d. Sinai, 1916;
Der Sinaikult in heidnischer Zeit, in: Abhh. d. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Phil.-hist. Kl., NF 16/2, 1917;
Btrr. z. Gesch. d. Sinaiklosters im MA nach arab. Quellen, in: Abhh d. Preuß. Ak. d. Wiss., 1918, Phil.-hist. Kl., Nr. 4;
Die Sinai-Expedition im Frühjahr 1914, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss., Phil.-hist. Kl., 1926, S. 26-34 (mit C. Schmidt). -
Literatur
H. Scheel, in: FF 15, 1939, S. 391 f.;
J. Fück, Die arab. Stud. in Europa, 1955, S. 316;
Kürschner, Gel.-Kal. 1931. -
Autor/in
Hartmut Bobzin -
Zitierweise
Bobzin, Hartmut, "Moritz, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 148-149 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116929251.html#ndbcontent