Montgelas, von
- Dates of Life
- unbekannt
- Occupation
- Adelsfamilie
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 139775072 | OGND | VIAF: 102623423
- Alternate Names
-
- Montgelas de Garnerin de la Thuille
- Garnerin, de
- de Garnerin
- de Garnerin de la Thuille
- Garnerin de la Thuille, de
- de la Thuille
- Thuille, de la
- Montgelas, von
- Montgelas de Garnerin de la Thuille
- Garnerin, de
- de Garnerin
- de Garnerin de la Thuille
- Garnerin de la Thuille, de
- de la Thuille
- Thuille, de la
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Relations
Life description (NDB)
- Clemens ( geboren 1976
- Garnerin, Jean-François de
- Hanau, Friedrich Prinz von
- Herman, Hugo Freiherr von
- Heydte, Friedrich August Freiherr von der
- Montgelas, Adolf von
- Montgelas, Albert Graf von
- Montgelas, Albrecht Graf von
- Montgelas, Eduard Graf von
- Montgelas, Elisabeth Gräfin von
- Montgelas, Emmanuel Graf von
- Montgelas, Franz Graf von
- Montgelas, Hugo Graf von
- Montgelas, Hugo Graf von
- Montgelas, Janus Freiherr von
- Montgelas, Joseph Graf von
- Montgelas, Joseph Graf von
- Montgelas, Karl-Maximilian Graf von
- Montgelas, Ludwig Graf von
- Montgelas, Margarete Gräfin von
- Montgelas, Max Joseph Graf von
- Montgelas, Maximilian Graf von
- Montgelas, Maximilian Graf von
- Montgelas, Maximilian Graf von
- Montgelas, Maximilian Graf von
- Montgelas, Paul Graf von
- Montgelas, Pauline Gräfin von
- Montgelas, Philipp Graf von
- Montgelas, Rudolf Graf von
- Montgelas, Rudolf Konrad Graf von
- Montgelas, Tassilo Graf von
- Montgelas, Thassilo Graf von
- Montgelas, Theodor Graf von
- Sales, Franz von
- Schorlemer, Clemens Freiherr von
- Seinsheim, Maximilian Graf von
- Wimpffen, Felix Graf von
- Wrede, Carl Fürst von
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Montgelas, de Garnerin de la Thuille
Grafen von. (katholisch)
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Biography
Seit dem 16. Jh. erscheinen Mitglieder der Familie Garnerin im Hzgt. Savoyen als Beamte, Offiziere und Kleriker. Die Mutter des hl. →Franz v. Sales (1567–1622) war eine Garnerin. Die gesicherte Reihe beginnt mit →Jean-François de Garnerin († 1657), Seigneur de la Thuille, 2. Präsident der Rechnungskammer, Staatsrat und Senatspräsident von Chambéry. Sein Enkel Sigismond de Garnerin (1670–1756), Seigneur de Montdragon et de la Thuille, Offizier im Regiment de la Tour, kam durch die Heirat mit Anne Françoise de Barillet in den Besitz der Seigneurie de Montgelas, nach welcher er sich, in den Freiherrnstand erhoben, benannte. Sigismonds Sohn →Janus (1710–67) trat als Offizier in kaiserl., 1742 in kurbayer. Dienste und wurde 1760 Generalmajor. Verschiedentlich wurde er auch mit diplomatischen Missionen betraut (s. L). Sein Sohn →Maximilian (1759–1838) gilt als Bayerns größter Staatsmann (s. u.). 1809 wurde er in den Grafenstand erhoben und zum erblichen Reichsrat der Krone Bayern ernannt. Er errichtete ein Fideikommiß mit den Herrschaften Egglkofen, Aham und Gerzen. Seine Söhne →Maximilian (1807–70), verheiratet mit einer engl. Adeligen, und Ludwig (1814–92), verheiratet mit einer Tochter des Reichstagsabgeordneten →Maximilian Gf. v. Seinsheim (1811–85), begründeten mit ihren jeweils drei Söhnen die beiden Linien der Familie.
Das Fideikommiß und der Sitz im Reichsrat gingen von Maximilian auf dessen gleichnamigen →Sohn (1837–84) und den Enkel →Joseph (1870–1921), beide Offiziere in der bayer. Armee, über. Josephs Sohn →Emmanuel (1903–69), auf Egglkofen, Aham und Gerzen, adoptierte 1969 seinen Neffen →Rudolf Konrad (* 1939), Sohn des Würzburger Staatsrechtlers →Friedrich August Frhr. v. der Heydte (1907–94). Dieser Familienzweig blüht indes weiter in den vier Söhnen von Emmanuels Bruder →Joseph (1919–86), auf Gerzen, Dipl.-Forstwirt: u. a. in dem Rechtsanwalt →Max Joseph (* 1947), auf Gerzen, und in dem Tierarzt →Albert (* 1950). – Anders der von →Hugo (1844–85) ausgehende Zweig: Sein gleichnamiger →Sohn (1866–1916), württ. Oberstallmeister und preuß. Oberstleutnant, der mit einer Tochter des preuß. Landwirtschaftsministers →Clemens Frhr. v. Schorlemer (1856–1922) verheiratet war, hatte keine männlichen Nachkommen. – Maximilians Sohn →Eduard (1854–1916) trat in den auswärtigen Dienst Bayerns ein. Nach Stationen in Rom, Bern und Wien wurde er 1903 Gesandter in Dresden, seit 1911 im Rang eines Staatsrates (s. Schärl)). Eduards Sohn →Franz (1882–1945), Architekt, wurde im Zusammenhang mit dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet. →Paul (1886–1968) war Korvettenkapitän, dessen Sohn →Thassilo (1918–92) Geschäftsführer des Verbands der Aluminiumverarbeitenden Industrie. Eduards dritter Sohn →Albrecht (1887–1958), Dr. iur., absolvierte eine Bankausbildung in Dresden und New York. In Amerika wandte er sich als Kunst- und Literaturkritiker dem Journalismus zu. 1923 wurde er England-Korrespondent der Vossischen Zeitung, für die er u. a. den ersten Zeppelin-Weltflug mitmachte. 1933 mußte er aus politischen Gründen seine journalistische Tätigkeit einstellen, blieb aber als Vertreter einer Nürnberger Brauerei in London, wo er 1939 interniert wurde. 1949-55 war er außenpolitischer Redakteur des „Münchner Merkur“ (s. W, L). Seine Frau →Margarete (1894–1976), Dr. rer. pol., Tochter des Görlitzer Oberbürgermeisters Georg Snay (1862–1930), betätigte sich als Übersetzerin, seine Cousine →Elisabeth (1873–1945) als Verfasserin von Tiergeschichten (s. W).
Ludwig (1814–92), Begründer der 2. Linie, schlug ebenfalls die diplomatische Laufbahn|ein. Nach Stationen in Paris, Stuttgart, Karlsruhe, Berlin, St. Petersburg, Dresden und Hannover war er 1854-70 bayer. Gesandter in Berlin, dazwischen 1858-60 in St. Petersburg (s. W; Schärl). Sein Sohn →Maximilian (1860–1938) trat 1879 in die bayer. Armee ein. 1900 war er Bataillonskommandeur im Ostasiat. Expeditionskorps, 1901-03 Militärattaché in Peking, 1910-12 Oberquartiermeister im Großen Generalstab, 1912-15 schließlich Kommandeur der 4. bayer. Infanteriedivision. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er zusammen mit dem Völkerrechtler Walter Schücking vom Auswärtigen Amt beauftragt, „Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914“ herauszugeben (1919 ff.). Er wandte sich vehement gegen den seiner Meinung nach ungerechten Versailler Friedensvertrag und den Vorwurf, Deutschland trage die Hauptschuld am Kriegsausbruch (s. W, L). Seine Frau →Pauline (1874–1961), Tochter des österr.-ungar. Botschafters in Rom, →Felix Gf. v. Wimpffen (1827–82), betätigte sich ebenfalls schriftstellerisch. Vor dem 1. Weltkrieg nahm sie hohe Funktionen im Kath. Deutschen Frauenbund wahr, danach wurde sie Vorsitzende der Kommission für Volkstumsarbeit (s. W). – Auch Ludwigs 2. Sohn →Theodor (1862–1938), verheiratet mit einer Tochter des Regierungspräsidenten von Mittelfranken →Hugo Frhr. v. Herman (1817–90), und sein Enkel →Ludwig (1907–82), verheiratet mit einer Tochter des Prinzen →Friedrich v. Hanau (1864–1940), wählten die militärische Laufbahn. →Tassilo (* 1937), verheiratet mit einer Tochter des Fürsten →Carl v. Wrede (1899–1945), ist Justitiar bei der Allianz Versicherungs-AG. Während der erste Familienzweig dieser Linie schon mit Maximilian ausstarb, lebt der zweite in →Philipp (* 1969) und →Clemens (* 1976) weiter. – Ludwigs 3. Sohn →Adolf (1872–1924), deutscher Gesandter in Mexiko, heiratete eine Amerikanerin. Seine beiden Söhne, die Kaufleute →Karl-Maximilian (* 1909) und →Rudolf (* 1913), ließen sich in den USA nieder.
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Works
zu Ludwig (Hrsg.): Denkwürdigkeiten d. bayer. Staatsministers Maximilian Gf. v. M. (1799-1817) im Auszug aus d. franz. Original übers. v. Max Frhr. v. Freyberg-Eisenberg, 1887. – Zu Albrecht:
Die rel. Erziehung d. Kinder aus gemischten Ehen im Kgr. Sachsen, Diss. Leipzig 1911;
Abraham Lincoln, Präs. d. Vereinigten Staaten v. Nordamerika, 1925;
Abraham Lincoln, Die Schöpfer. Kraft d. Demokratie, 1947, ²1949;
Wilhelm Hoegner, Eine Lebensbeschreibung, 1957 (mit C. Nützel). – Zu Maximilian († 1938):
Btrr. zur Volksbundfrage, 1919;
Glossen z. Kautsky-Buch, 1920;
Zur Vorgesch. d. Weltkrieges, 1921;
Zur Schuldfrage, Eine Unters. üb. d. Ausbruch d. Weltkrieges, 1921;
Franz.-dt. Diskussion üb. d. Kriegsursachen u. üb. d. Wiederaufbau Europas, 1922 (mit E. Renauld u. H. Lutz);
Die Folgen d. Friedensverträge f. Europa, 1922 (mit F. Klein);
Leitfaden z. Kriegsschuldfrage, 1923 (²1929 u. d. T. Leitsätze z. Kriegsschuldfrage);
Ursprung u. Ziel d. franz. Einbruchs in d. Ruhrgebiet, 1923;
Les responsabilités de la guerre, Un plaidoyer allemand, 1924;
Die Sicherheitsfrage, 1925 (mit K. Linnebach);
Rußland u. d. Weltkonflikt, 1927;
British Foreign Policy under Sir Edward Grey, 1928;
Die drei Invasionen Frankreichs, 1923 (auch franz., engl.);
Frankreichs Rüstung, 1932;
Gesch. d. Weltkriegs (Propyläen-Weltgesch. X), 1933. – Zu Pauline: Ostasiat. Skizzen, 1905;
Bilder aus Südasien, 1906;
Von Frankreichs Seele u. Form, 1925;
Zeitenwende, Briefe an e. Freund in Ostasien, 1926;
Zeit- u. Streitfragen d. Gegenwart, 1926;
Ein Frauenleben aus d. alten Europa – Charlotte Lady Blennerhassett, 1926. – Zu Elisabeth:
Tiergeschichten, 1922;
Vom Umgang mit Tieren – Hunde u. Pferde, 1922;
Ein Besuch b. d. Löwengräfin, Zwiegespräch üb. Tiere u. Menschen, 1925;
Exot. Wildtiere in Gefangenschaft, 1925. -
Literature
P. Guichonnet, Une famille savoyarde au Service de la Bavière: les M., in: Mémoires de l'Académie des Sciences, Belles-Lettres et Arts de Savoie, 7. série, V, 1991, S. 75-105 (P v. Janus, Maximilian † 1838, Maximilian † 1938). – Zu Janus:
ADB 22;
E. Weis, Montgelas' Vater: Janus Frhr. v. M. (1710-1767), bayer. General u. Diplomat, in: ZBLG 26, 1963, S. 256-322 (P). – Zu Albrecht:
W. Kiaulehn, Ein Leben f. d. Ztg., in: Münchner Merkur Nr. 160, 1958;
BHdE II. – Zu Maximilian († 1938):
G. Demartin, Qui est Montgelas?, 1921;
Kosch, Biogr. Staatshdb., 1963. -
Author
Franz Menges -
Familienmitglieder
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Citation
Menges, Franz, "Montgelas, von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 54-55 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139775072.html#ndbcontent