Moll, Friedrich
- Lebensdaten
- 1882 – 1951
- Geburtsort
- Kulm (Westpreußen)
- Sterbeort
- Berlin-Steglitz
- Beruf/Funktion
- Holztechnologe ; Ingenieur
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117587192 | OGND | VIAF: 64788299
- Namensvarianten
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- Moll, Friedrich
- Moll, F.
- Moll, Fr.
- Moll, Friedrich Karl Rudolf
- Moll, Friedrich Karl Rudolph
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Catalogus Professorum. Professorinnen- und Professoren der TU Berlin [2020]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1994] Autor/in: Feckl, Josef (1994)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
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- * Manuscripta Mediaevalia
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Moll, Friedrich
Holztechnologe, * 31.1.1882 Kulm (Westpreußen), † 8.5.1951 Berlin-Steglitz. (evangelisch)
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Genealogie
V →Paul Ernst Ferdinand (1845–1915), preuß. Major, S d. →Otto (1805–72), Dr., Sanitätsrat in Nikolai (Oberschlesien), u. d. Antonie Soyaux (1816–67);
M Sophie Christiane Marie (1858–90) aus Himmelpforten, T d. Oberförsters Johann Carl Erhard Lamprecht in Bremervörde u. d. Justine Dorothe Therese|Wehler;
⚭ 1) Berlin 1911 Anna Elise Hertha Liersch (1881–1932) aus Cottbus, 2) Berlin 1941 Elisabeth Alma Linda Klein (1897–1944) aus B., 3) Marwitz Kr. Teltow 1944 Clara Luise Lina Hanna Klinger (* 1894) aus Groß Schmöllen (Brandenburg);
K. -
Biographie
Nach der Reifeprüfung war M. zunächst praktisch als Eisenbahner, Werftarbeiter und Schiffszimmermann tätig. 1902 begann er sein Studium an der TH Berlin im Fach Schiffsbau, das er 1907 mit dem Diplom abschloß. Reisen als Maschinist auf engl. Fischdampfern schlossen sich an. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse konnte er für seine Promotion zum Dr.-Ing. an der TH Berlin (1909) verwerten. Gleichzeitig begann seine Tätigkeit als freier Unternehmer und Gutachter für den chemischen Holzschutz. Sein Spezialgebiet wurde die Imprägnierung mit Quecksilberdichlorid („Kyanisierung“, nach dem engl. Chemiker J. H. Kyan); für dieses Verfahren, das insbesondere für Masten und Schwellen Bedeutung erlangte, erbaute er seit 1907 zahlreiche Anlagen in aller Welt, die ersten davon in Küstrin und Kuhnsdorf (Kärnten). M. konnte durch mehrere Versuche belegen, daß Quecksilberionen am Holz fixiert werden und somit durch Wasser nicht ausgewaschen werden können. Daraus schloß er auf die gesundheitliche Unbedenklichkeit des schon damals umstrittenen Verfahrens und trug dadurch dazu bei, daß es noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. angewandt wurde.
In der Folge beschäftigte er sich ausführlich mit den wissenschaftlichen Grundlagen des chemischen Holzschutzes und damit zusammenhängender Gebiete. Das bereits recht umfangreiche Wissen war zu dieser Zeit nur wenigen Fachleuten bekannt. M. bemühte sich als einer der ersten um eine kritische Wertung und Verbreitung dieses Wissens im industriellen und handwerklichen Bereich. Gleichzeitig faßte er die Kenntnisse über die seit ca. 1850 entwickelten zahlreichen technischen Holzschutzverfahren zusammen und bewertete ihre Anwendungsmöglichkeiten. Schwerpunkte seiner Arbeit waren physikalische Untersuchungen (Verhalten des Holzes beim Trocknen und Imprägnieren) und die Biologie der holzzerstörenden Organismen (Termiten, Bohrmuscheln, Pilze), wobei er die zahlreichen Veröffentlichungen durch eigene Untersuchungen und Beobachtungen in der Praxis ergänzte. Aus diesen Arbeiten ging auch seine zweite Promotion zum Dr. phil. an der Univ. Berlin (1920) hervor.
Darüber hinaus schrieb M. über die Chemie des chemischen Holzschutzes, den Brandschutz und verschiedene, vor allem historische Themen aus dem Bereich der Schiffahrt. Auch befaßte er sich mit Fragen der statistischen Auswertbarkeit von Daten über die Haltbarkeit von imprägnierten Hölzern und im Zusammenhang damit – als freier Unternehmer – mit Garantiefragen. Neben zahlreichen Artikeln in Fachzeitschriften verfaßte er einige Bücher und wirkte an weiteren mit. 1922-36 war er Privatdozent für Holzschutz an der TH Berlin. Daß der chemische Holzschutz fester Bestandteil der Holztechnologie wurde, ist auch M.s Verdienst. Seine Arbeiten für den praktischen Holzschutz und die Verbreitung von technischem und Grundlagenwissen machten M. zu einem der geschätztesten Holzschutz-Fachleute seiner Generation. Kritisch vermerkten Zeitgenossen jedoch seine mangelnde Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungen.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Society for Nautical Research, d. American Woodpreservers Association, d. British Woodpreserving Association u. d. International Comittee of Timber Utilisation.
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Werke
u. a. Über d. Ursachen d. Untergangs d. verschollenen Fischdampfer, Diss. Berlin 1909;
Die Giftwirkung anorgan. Verbindungen (Salze) auf Pilze, Diss. Berlin 1920 (s. a. in: Zbl. f. Bakteriol. (II) 251, 1920, S. 257 ff.);
Holzkonservierung u. Imprägnierung, 1921;
Künstl. Holztrocknung, 1930;
Der Schutz d. Bauholzes u. d. Schädlingsbekämpfung mit chem. Mitteln, 1939;
Art. „Straßenbau“ u. „Ermittlung d. Lebensdauer imprägnierter Hölzer“, in: Mahlke-Troschel, Hdb. d. Holzkonservierung, 1950;
Künstl. Schutz d. Holzes durch Ätzsublimat, in. Angew. Chemie 26, 1913, S. 459-63;
Physikal. u. chem. Eigenschaften d. zur Holzkonservierung angewandten Teere u. Teerderivate, ebd., S. 792-800. -
Literatur
Chemiker-Ztg. 75, 1951, S. 313 f. (P);
Holz-Zentralbl. 77, 1951, S. 794;
Pogg. VII a;
Kürschner. Gel.-Kal. 1931. -
Autor/in
Josef Feckl -
Zitierweise
Feckl, Josef, "Moll, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 734-735 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117587192.html#ndbcontent