Mörl, Franz
- Dates of Life
- 1899 – 1979
- Place of birth
- Kostenblatt (Böhmen)
- Place of death
- Halle/Saale
- Occupation
- Chirurg ; Arzt
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 104647183 | OGND | VIAF: 22579836
- Alternate Names
-
- Mörl, Franz
- Mörl, Franz
Linked Services
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
Map Icons
![Marker Geburtsort](/img/marker-geburtsort.png)
![Marker Wirkungsort](/img/marker-wirkungsort.png)
![Marker Sterbeort](/img/marker-sterbeort.png)
![Marker Begräbnisort](/img/marker-grabort.png)
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Mörl, Franz
Chirurg, * 6.11.1899 Kostenblatt (Böhmen), † 30.5.1979 Halle/Saale.(evangelisch)
-
Genealogy
V →Karl (1873–1941) aus Teplitz-Schönau (Böhmen), Dr. med., Distriktsarzt, S d. →Franz Xaver (1845–88), Direktionssekr. d. k. u. k. Aussig-Teplitzer Eisenbahnges., u. d. Selma Christine Opitz. (1852–1914);
M Hermine (1875–1946). T d. österr. Offz. →Franz Zinner (1830–1911) u. d. Auguste Zepnik (1838–1913);
⚭ Prag 1932 Erika (1908–85), T d. →Arthur Payr (1880–1937) aus Bregenz, Prof. f. Architektur an d. Dt. TH in Prag, u. d. Dorothee Grosser (1881–1967) aus Erfurt;
3 S →Franz (* 1932), Prof., Chirurg u. Unfallchirurg, Chefarzt d. 1. Chirurg. Klinik d. Allg. Krankenhauses St. Georg in Hamburg, →Hubert (* 1935), Prof., Internist u. Kardiologe, Chefarzt d. Med. Klinik d. Diakonissen-Krankenhauses in Mannheim, →Manfred (* 1941), Prof., Internist u. Gastroenterologe, Chefarzt d. 2. Med. Klinik d. DRK Krankenanstalten Wesermünde (alle s. Kürschner. Gel.-Kal. 1992). -
Biography
Nach der Reifeprüfung und der Teilnahme am 1. Weltkrieg in der österr. Armee studierte M. Medizin – zunächst in Graz, danach in Prag, wo er 1925 promovierte. Anschließend praktizierte er ein Jahr in der pathologischen Anatomie, sodann neun Jahre in der Deutschen Chirurgischen Universitätsklinik in Prag bei H. Schloffer, den er als Lehrer sehr verehrte. 1935-42 war er als Chefarzt des Kreiskrankenhauses Saaz in Böhmen, nach 1942 als Chefarzt der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses in Brüx tätig. Nach Kriegsende arbeitete er am Stadtkrankenhaus St. Georg in Leipzig unter E. Heller und bald schon als Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Leipzig, wo er sich 1948 habilitierte. 1949-56 leitete M. die Chirurgische Abteilung des Bezirkskrankenhauses St. Georg in Leipzig als Nachfolger von Heller. Bereits 1952 war er zum Professor mit Lehrauftrag ernannt worden. 1956 folgten Berufungen auf die Lehrstühle in Halle-Wittenberg und Rostock, wobei er sich für Halle entschied. Während seiner Amtszeit in Halle gelang es M., den Gesamtkomplex Chirurgie als Einheit zu bewahren, ohne den Spezialisierungsbestrebungen der einzelnen Teilgebiete Hemmschwellen in den Weg zu legen. So konnten sich zu Beginn der 60er Jahre an dieser Klinik sechs profilierte Spezialabteilungen im chirurgischen Verbund entwickeln. In Wissenschaft und Praxis waren seine Interessengebiete breit gefächert. In einer|Vielzahl von Vorträgen und zahlreichen Publikationen dominierten vier Hauptthemen: Aneurysma, Mamma-Carcinom, Lungentuberkulose bei gleichzeitig vorliegendem Diabetes sowie Tetanus. Was letzteren anbetrifft, war M. 1960 einer der Initiatoren zur Einführung der Tetanuspflichtimpfung in der ehemaligen DDR. Desgleichen befaßte er sich mit Problemen der Unfallchirurgie. Sein Lehrbuch für Traumatologie (in wiederholter und neu bearbeiteter Auflage) war lange Jahre eine der besten Informationsquellen für angehende Unfallchirurgen. M. war 1. Vorsitzender der Sektion Chirurgie der Deutschen Akademie der Wissenschaften als Nachfolger von W. Felix. Während der politisch angespannten, schwierigen Jahre seiner Hochschultätigkeit in der ehemaligen DDR ging er keineswegs immer den bequemsten Weg, mit Sicherheit jedoch einen geraden.|
-
Awards
Mitgl. d. Leopoldina (1959).
-
Works
Die Technik d. Versorgung d. präpylor. Stumpfes b. d. Resektion z. Ausschaltung, in: Zbl. f. Chirurgie, 1944, S. 897-901;
Btr. zu d. Spätkreislaufschäden nach arteriell-venösem Aneurysma u. deren Rückbildungsfähigkeit, ebd., 1947, S. 1044;
Zur Methodik d. Einrichtung v. Halswirbelverrenkungen, ebd., 1948, S. 473;
Über Wunddiphterie u. ihre Behandlung mit Chlorgas, ebd., 1949, S. 674;
Zur Pathol. u. Therapie d. Mammacarcinoms, ebd., 1951, S. 1298;
Zur Ätiol. u. Verhütung d. ischaem. Kontraktur, ebd., 1957, H. 42;
Die Fernwirkungen d. arterio-venösen Verbindungen, ebd., 1958, S. 83, 7a;
Grundsätzliches z. Kampf gegen d. Brustkrebs, in: Das dt. Gesundheitswesen, 1949, S. 1267;
Erfahrungen u. Gedanken üb. d. Tetanus, seine Behandlung u. seine Prophylaxe, ebd., 195, S. 1093;
Die Lungenresektionen u. ihre Frühergebnisse, ebd., 1956, H. 49;
Über Colitis ulcerosa gravis u. ihre chirurg. Behandlung, in: ßruns' Btrr. 179, 1949, S. 225;
Zur Frage d. Rehabilitation d. Tuberkulosekranken nach Lungenresektion, ebd., 198, 1959, S. 4 (mit Huth u. Pritsche);
Die Bedeutung d. sternalen Lymphstranges f. d. Metastasierung d. Mammacarcinoms, in: Chirurg, 1952, S. 298;
Zur Grundlagenforschung d. Arteriendilatation b. arterio-venösem Aneurysma, in: Archiv f. klin. Chirurgie/Dt. Zs. f. Chirurgie 277, 1954, S. 586;
Zur Problematik d. Wundstarrkrampfes, in: Wiener klin. Wschr., 1955, S. 209;
Zur Chirurgie d. Brustdrüsenkrebses. Röntgenologenkongreß d. DDR, 1955;
Die Angiopathia diabetica – chirurg. Probleme, in: Diabetes mellitus, 1959. -
Literature
E. Heller, in: Zbl. f. Chirurgie 89, 1964, S. 1633 f. |
-
Primary Sources
Qu.: Archiv d. Leopoldina, Matrikel-Mappe 5007; Archiv d. Chirurg. Klinik d. Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg (P).
-
Author
Eberhard Sander -
Citation
Sander, Eberhard, "Mörl, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 677-678 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104647183.html#ndbcontent