Mirbt, Carl
- Lebensdaten
- 1860 – 1929
- Geburtsort
- Gnadenfrei (Schlesien)
- Sterbeort
- Göttingen
- Beruf/Funktion
- evangelischer Kirchenhistoriker ; Kirchenhistoriker ; Evangelischer Theologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117050601 | OGND | VIAF: 5698902
- Namensvarianten
-
- Mirbt, Carl
- Mirbt, C.
- Mirbt, Carl Theodor
- Mirbt, Karl
- Mirbt, Karl Theodor
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Mirbt, Carl
evangelischer Kirchenhistoriker, * 21.7.1860 Gnadenfrei (Schlesien), † 27.9.1929 Göttingen.
-
Genealogie
V Carl Theodor, Kaufm.;
M Jane Connor;
⚭ Göttingen 1889 Margarethe (1869–1942), T d. →Hermann Wagner (1840–1929), Prof. d. Geographie in Göttingen (s. Niedersächs. Lb. I, 1939; Altpr. Biogr. II), u. d. Elisabeth Besser;
Gvv d. Ehefrau →Rudolf Wagner (1805–64), Prof. d. Physiol. in G. (s. ADB 40; BLÄ); Schw d. Ehefrau Rosa (1872–1930, ⚭ →Victor Michels, 1866–1929, Germanist, s. NDB 17);
3 S (1 ⚔), u. a. →Hermann (1891–1968), Prof. d. Rechte in Göttingen u. Halle, 1952-58 Senatsdir. in Berlin (s. Wi. 1967/68), →Rudolf (1896–1974), Pädagoge, Schriftst., Förderer d. Laienspiels (s. L). -
Biographie
Nach der Schulbildung, u. a. auf einem Pädagogium der Brüdergemeine, studierte M. in Erlangen, Halle und Göttingen Theologie. Als Schüler H. Reuters habilitierte er sich 1888 in Göttingen für Kirchengeschichte und wirkte seit 1889 als ao., seit 1890 als o. Professor an der Univ. Marburg, deren Rektor er 1903/04 war. 1912 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl seines Faches in Göttingen, wo er 1920/21 ebenfalls das Rektoramt bekleidete und 1928 emeritiert wurde. Seinen wissenschaftlichen Rang begründete M. durch quellenkritisch fundierte Studien zum Investiturstreit, vor allem seine klärende Abhandlung „Die Wahl Gregors VII.“ (1891) und die bis heute maßgeblich gebliebene Synthese „Die Publizistik im Zeitalter Gregors VII.“ (1894). Im Geiste der vorherrschenden historischen Methode, aber auch geprägt vom Kulturkampf seiner Jugend, schuf M. die für Theologiestudenten gedachte Textsammlung „Quellen zur Geschichte des Papsttums und des röm. Katholizismus“ (1895, ⁴1924), die nachhaltigen Einfluß auf das prot. Bild der kath. Kirchengeschichte und überhaupt des Mittelalters erlangte. Daneben wandte er sich, mit weniger dauerhafter Resonanz, der kirchlichen Entwicklung im 19. Jh. zu. Wachsende Bedeutung für seine Tätigkeit gewann die theoretische Grundlegung und praktische Unterstützung der Mission, namentlich in den deutschen Kolonien und Schutzgebieten, die er vor 1914 selbst bereiste. Dabei begriff M., Gründer der „Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft“, die Ausbreitung des prot. Kirchentums durchaus als zivilisatorischen und nationalen Auftrag ebenso wie als Abwehr kath. Vordringens. Auch in kirchenorganisatorischen und konfessionellen Gegenwartsfragen (Mischehe, Konkordate) trat M. als langjähriges Mitglied im Zentralvorstand des Ev. Bundes lebhaft hervor.|
-
Auszeichnungen
Geh. Konsistorialrat (1909), o. Mitgl. d. Ges. d. Wiss. in Göttingen (1921).
-
Werke
Weitere W Die Stellung Augustins in d. Publizistik d. gregorian. Kirchenstreits, 1888;
Der dt. Protestantismus u. d. Heidenmission im 19. Jh., 1896;
Der Zusammenschluß d. ev. Landeskirchen Dtld.s, 1903;
Mission u. Kolonialpol. in d. dt. Schutzgebieten, 1910;
Gesch. d. kath. Kirche v. d. Mitte d. 18. Jh. bis z. Vatikan. Konzil, 1913;
Die ev. Mission, Eine Einführung in ihre Gesch. u. Eigenart, ⁴1917;
Das Mischehenrecht d. Codex juris canonici, 1922;
Das Konkordatsproblem d. Gegenwart, ⁴1927. -
Literatur
H. Weidemann, C. M. z. Gedächtnis, in: Zs. f. niedersächs. KG 36, 1931, S. 5-11;
Wi. 1928;
Kürschner, Gel.-Kal. 1929;
DBJ XI, Tl.;
W. Ebel, Catalogus professorum Gottingensium 1734-1962, 1962, S. 37;
RGG IV;
BBKL. – Zu Rudolf: FS z. 70. Geb.tag, hrsg. v. P. Amtmann u. H. Kaiser (W-Verz.), 1966;
Alwin Müller, Als München leuchtete, Der Jugendring u. d. Spielkreis M. 1920-25, 1974. -
Porträts
Phot. in: M. Voit, Bildnisse Göttinger Professoren aus zwei Jhh., 1937, Nr. 210.
-
Autor/in
Rudolf Schieffer -
Zitierweise
Schieffer, Rudolf, "Mirbt, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 557 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117050601.html#ndbcontent