Mezger, Paul
- Lebensdaten
- 1637 – 1702
- Geburtsort
- Eichstätt
- Sterbeort
- Salzburg
- Beruf/Funktion
- Benediktiner ; katholischer Theologe ; Theologe ; Philosoph
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 124317413 | OGND | VIAF: 37848191
- Namensvarianten
-
- Mezger, Johann Marquard (Taufname)
- Mezger, Marquard (Taufname)
- Mezger, Paul
- Mezger, Johann Marquard (Taufname)
- mezger, johann marquard
- Mezger, Marquard (Taufname)
- mezger, marquard
- Metzger, Paul
- Metzger, Paulus
- Mezger, Paulus
- Mezgerus, Paulus
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Mezger, Paul (Taufname Johann Marquard)
Benediktiner, Theologe, * 23.11.1637 Eichstätt, † 12.4.1702 Salzburg.
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Genealogie
Aus alter Lauinger Bürgerfam.;
V →Johann Christoph (1594–1658), Dr. iur., Kanzler d. Bischofs v. E., 1640-42 Vizekanzler d. Erzbischofs v. S., danach in versch. diplomat. Diensten, S d. Zollbeamten Hans in Lauingen u. d. Maria N. N.;
M Elisabeth (1594–1671) verw. Prunmayr, T d. →Philipp Menzel (1546–1613), Prof. d. Med. an d. Univ. Ingolstadt, u. d. Elisabeth Peiss;
2 B →Franz (Taufname Johann Christoph) (1624–1701), →Joseph (Taufname Johann Willibald) (1635–83), beide Benediktiner in S. (s. LThK²). -
Biographie
Leben und Werk M.s lassen sich am ehesten im Vergleich mit dem seiner Brüder würdigen. Franz Mezger lehrte an der Univ. Salzburg 1659-68 Philosophie und Theologie, sein Bruder Joseph 1662-78 Poesie. Theologie und Kirchenrecht. Er bekleidete die Würde eines Prokanzlers der Universität. Gemeinsam mit seinem Bruder Franz begann Joseph die „Historia Salisburgensis“. M. legte 1653 in St. Peter die Gelübde ab und wurde 1660 ordiniert. 1660-64 unterrichtete er Grammatik, 1668-70 Philosophie, 1673-81 Theologie, 1688-1700 Polemik und Hermeneutik. 1673-81 war er Vizekanzler und 1683-1702 Prokanzler der Universität. M.s Hauptverdienst liegt in seiner Tätigkeit als Historiker, vor allem in der Vollendung der|von seinen Brüdern begonnenen „Historia Salisburgensis“ (1692). Buch V dieses Werkes reicht von 1555 bis 1687. Das 22. Kapitel behandelt die Universitätsgründung, allerdings ziemlich kursorisch. Die Namen einzelner berühmter Professoren und adeliger Studenten werden genannt, es fehlt aber eine kritische Auseinandersetzung mit dem vorhandenen Urkundenmaterial. Das 51. Kapitel über den großartigen barocken Festzug zur 1100-Jahrfeier des Jahres 1682 ist mit mehreren Kupferstichen ausgestattet, die den Festzug und die Triumphbögen darstellen. Im 52. Kapitel über die Amtszeit Abt Edmund Sinhubers von St. Peter¶ wurde die Beschreibung der 900-Jahrfeier in Kremsmünster (1677) aus Simon Rettenpachers „Historia Norica“ übernommen. Das VI. Buch enthält Quellentexte: Urkunden der Erzbischöfe, der Angehörigen des Domkapitels, der Suffraganbischöfe und der Äbte und Äbtissinnen aller zur Kirchenprovinz Salzburg gehörigen Klöster.
Mit dem Begründer der Urkundenlehre, dem Mauritier Jean Mabillon, verbanden M. eine innige Freundschaft und ein intensiver Gedankenaustausch, wenn auch in der Frage der Beurteilung der Salzburger Geschichte große Auffassungsunterschiede bestanden, da dieser die Ankunft des hl. Rupert in Salzburg ca. 100 Jahre später ansetzte. Dennoch zollte Mabillon der wissenschaftlichen Leistung der drei Brüder größte Anerkennung. Dies macht eine kritischere Wertung M.s nach heutigen Kriterien nötig. Wenn dieser auch moderne Aspekte in sein Werk einbrachte, so stand er dennoch den durch Mabillon eingeleiteten Reformen ablehnend gegenüber.
In seinem Traktat über den Thomismus, den M. Grabmann zu den besten Darstellungen der thomistischen Theologie rechnete, bemühte sich M. um einen Ausgleich zwischen dem reinen Thomismus und anderen Denkschulen, vertrat jedoch nachdrücklich die Lehre von der „immaculata conceptio“ und damit die der päpstlichen Unfehlbarkeit. An der Benediktineruniversität wurde auf Anregung M.s 1694-1794 von allen Universitätsangehörigen die Ablegung eines Eides über die unbefleckte Empfängnis Mariens verlangt.
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Werke
Somnia philosophorum de possibilibus et impossibilibus, 1670;
Contemplationes philosophicae magnae urbis coelestis et elementaris, 1670;
Mercurius logicus, o. J.;
Allocutiones de mediis pietatis Marianae oder specula Marianae devotionis, 1677;
Historia Salisburgensis, 1692;
Theologia scholastica Salisburgensis secundum viam et doctrinam D. Thomae, 1695;
De gratia Dei, 1695;
Orationes parthemiae, miscellaneae, sacroprofanae, problemata inauguralia (seu orationes academicae), Auctarium problematum, 1700;
Sacra historia gentis hebraicae, 1700. -
Literatur
ADB 21;
P. M. Sattler, Collectaneen – Bll. z. Gesch. d. ehem. Benediktiner-Univ. Salzburg, 1890, S. 215-18;
A. Mühlböck, Die Pflege d. Gesch. an d. Alten Univ., in: Univ. Salzburg 1622-1962-1972, 1972, S. 99;
Albertus-Gymnasium Lauingen-Donau, J.ber. 1974/75, 1975, S. 54-71, 86-93;
A. Rinnerthaler, Die Kanonisten an d. alten Salzburger Juristenfak. im 17. Jh., in: Jb. d. Univ. Salzburg 1979–81, 1982, S. 90-101;
L. Liess, Gesch. d. med. Fak., in: Ingolstadt v. 1472 bis 1600, 1984, S. 142-45, 238-41;
LThK². -
Autor/in
Richard Werner Apfelauer -
Zitierweise
Apfelauer, Richard Werner, "Mezger, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 414-415 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124317413.html#ndbcontent
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P. Paul
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Biographie
Mezger: P. Paul (Marquard) M., der jüngste Bruder Joseph Willibald Metzger's (s. o. S. 531), war geb. zu Eichstädt am 23. November 1637, kam mit seinem|Vater 1640 nach Salzburg und legte daselbst im Kloster St. Peter 1653 die Mönchsgelübde ab. 1660—66 war er Gymnasiallehrer, dann zwei Jahre Novizenmeister, zugleich Prediger in der Nonnbergkirche, 1668 wurde er Lehrer der Philosophie an der Hochschule, wurde als solcher nach zwei Jahren in das Kloster Göttweig¶ berufen, wo er zwei Jahre blieb. Im J. 1673 Ward er Dr. der Theologie, lehrte von nun an bis 1688 scholastische Theologie, wurde Facultätsdecan und Prokanzler, schließlich Professor der heiligen Schrift und Controversen bis 1700. Er genoß bedeutendes Gelehrtenansehen und starb 12. April 1702. Außer der mit seinem Bruder P. Franz zu Ende geführten historia salisburgensis seines verstorbenen dritten Bruders (P. Joseph), vielen akademischen und Erbauungsschriften verfaßte er auch eine „Historia gentis hebraicae“.
Secularis memoria defunctorum religiosorum S. P. 1682—1782. Viri illustres monast. S. P. Salisb. III., 73. MS.
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Autor/in
Zillner. -
Zitierweise
Zillner, Franz Valentin, "Mezger, Paul" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 668-669 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124317413.html#adbcontent