Buckisch und Löwenfels, Gottfried von
- Dates of Life
- 1641 – 1699
- Place of birth
- Oels
- Place of death
- Mainz
- Occupation
- Jurist ; Kirchenhistoriker ; Beamter ; Hochschullehrer
- Religious Denomination
- mehrkonfessionell
- Authority Data
- GND: 118516833 | OGND | VIAF: 268515562
- Alternate Names
-
- Buckisch und Löwenfels, Gottfried Ferdinand Ritter von
- Buckisch und Löwenfels, Gottfried von
- Buckisch und Löwenfels, Gottfried Ferdinand Ritter von
- Buckisch und Löwenfels, Gottfried Ferdinand von
- Buckisch et Loewenfels, Godefridus Ferdinandus de
- Buckisch et Loewenfels, Godofredus Ferdinandus de
- Buckisch und Löwenfels, Godofredus Ferdinandus de
- Buckisch und Löwenfels, Godofredus Ferdinandus von
- Buckisch und Löwenfels, Gottfried Ferdinand
- Buckisch und Löwenfels, Gottfried von
- Buckisch, G.
- Buckisch, Godefridus Ferdinandus
- Buckisch, Godofr. Ferdin. de
- Buckisch, Gottfr.
- Buckisch, Gottfried
- Buckisch, Gottfried Ferdinand
- Buckisch, Gottofridus
- Buckischius, Godofr. Ferdin.
- Buckischius, Godofredus Ferdinandus
- Löwenfels, Godofredus Ferdinandus de Buckisch und
- Löwenfels, Godofredus Ferdinandus von Buckisch und
- Löwenfels, Gottfried Ferdinand
- Löwenfels, Gottfried Ferdinand von
- Löwenfels, Gottfried Ferdinand von Buckisch und
- Buckisch und Löwenfels, Gottfried Ferdinand Ritther von
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Buckisch und Löwenfels, Gottfried Ferdinand Ritter von (seit 1691)
Jurist und Kirchenhistoriker, getauft 28.1.1641 Oels (Schlesien), † 19.2.1699 Mainz. (evangelisch, dann katholisch)
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Genealogy
V Georg Buckisch und Löwenfels (1600–70), Richter in Jägerndorf (Sudeten), nach Vertreibung von dort Kaufmann im evangelischen Schlesien;
M Anna, T des Oelser Fleischers Melchior Buchwald;
B Karl Buckisch und Löwenfels († 1701), Notar in Strehlen;
⚭ 1) Regina († 1671), T des Bautzener Gymnasialrektors M. Johann Theil (Thiel), 2) 1673 Anna Marg., T des Strehlener Archidiakons Adam Friedrich Springer;
1 T aus 1), 2 S, 1 T aus 2). -
Biography
Nach juristischem Studium (1662 Leipzig, 1667 Jena) zunächst in evangelischen Stadtverwaltungen (1670–76 Ratmann in Strehlen) tätig, wurde B. 1676 katholisch und war dann als Regierungssekretär in Brieg (1676–89/91) eifrig an der Gegenreformation im Fürstentum Brieg beteiligt. Infolgedessen und auf Grund seiner historisch-politischen Schriften wurde er 1691 geadelt, kaiserlicher Rat und Assessor beim Prager Burgamt und um 1692 Professor für Geschichte und Rechte in Wien. Um 1694 verlor B. diese Stelle und irrte jahrelang umher, bis er fünf Wochen vor seinem Tode noch eine Professur in Mainz erhielt. Dauernde Bedeutung erwarb er sich durch seine „Schlesischen Religionsakten“ (7 Teile), die von der kaiserlichen Zensur nicht zum Druck zugelassen wurden, aber in zahlreichen Abschriften erhalten und oft benutzt worden sind. Viel umstritten und heftig angegriffen, erweisen sie sich als zuverlässige zeitgenössische Quellen zur Geschichte der Reformation und Gegenreformation mit wertvollem, teilweise nur in ihnen erhaltenem Urkunden- und Aktenmaterial.
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Works
Weitere W De quinquennalibus vulgo eisernen Brieffen, Jena 1667;
Observationes theor.-pract. ad jus statuarium Vratislaviense I, ebenda 1669;
Prolegomena schles. Kirchenhistorien. Neiße 1685 (als Ein. z. seinem ungedr. Hauptwerk gedacht);
Hist. genealogica Palatino-Neoburgica-Bavarica, Glatz 1687;
Observationes hist.-pol. in instrumentum pacis Osnabrugo-Westphalicum, 2 Bde., Wien 1694–96, verschiedene Aufl. bis 1756 (Gegenschrr. v. Tob. Pfanner, Jena 1697, u. H. v. Henniges [hs.], 1706-12). -
Literature
ADB III;
[A.] Knoblich, in: A. Räß, Die Convertiten seit d. Ref. VIII, 1868, S. 115-17;
D. v. Velsen, Die Gegenref. in d. Fürstentümern Liegnitz-Brieg-Wohlau, 1931;
R. Samulski, in: Zs. d. Ver. f. Gesch. Schlesiens 66, 1932, S. 155-61 (W, L). -
Author
Robert Samulski -
Citation
Samulski, Robert, "Buckisch und Löwenfels, Gottfried von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 712 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516833.html#ndbcontent
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Buckisch, Gottfried Ferdinand von
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Biography
Buckisch: Gottfried Ferdinand v. B. und Löwenfels, schlesischer Kirchenhistoriker, geb. um 1645, † um 1700, war der Sohn eines Reichkramers in Wohlau. Nach vollendeten Rechtsstudien finden wir ihn 1672 als Advocat und Beisitzer des Raths in Strehlen. Durch den 1675 nach dem Tode des letzten Piasten erfolgten Heimfall der Fürstenthümer Liegnitz und Brieg an den Kaiser als Evangelischer jeder Aussicht auf Verwendung und Beförderung im Staatsdienste beraubt, ging B. 1676 nach Wien, trat zur katholischen Kirche über und kehrte nach wenig Monaten mit einer Bestallung als Secretarius bei der Regierung in Brieg zurück. Als solcher schrieb er sein großes Werk „Schlesische Religionsacten“ in 7 Foliobänden, von welchem jedoch nur die Einleitung unter dem Titel „Prolegomena schlesischer Kirchenhistorien“, 1685 im Druck erschienen ist; für das Hauptwerk, die Religionsacten, wurde die bereits ertheilte Druckerlaubniß unter dem Vorwande wieder zurückgezogen, es enthalte mancherlei, dessen Veröffentlichung den Katholischen zum Aergerniß gereichen und den Häretikern zum Lästern Anlaß geben könnte. Glücklicherweise sind mehrere Abschriften dieses für die Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts hochwichtigen Quellenwerks erhalten geblieben. Trotz seines einseitig katholischen Standpunkts, aus welchem B. nirgends ein Hehl macht, hat er sich in den von ihm mitgetheilten Actenstücken doch nirgends absichtliche Entstellungen oder tendentiöse Auslassungen erlaubt, wie die Vergleichung derselben mit den in neuester Zeit zum Theil wieder aufgefundenen Originalen dargethan hat. Für den von ihm bei der versuchten Restauration des Katholicismus im Fürstenthum Brieg bewiesenen Eifer wurde er 1693 durch Beförderung zum kaiserl. Rathe und gleichzeitige Erhebung in den Adelstand belohnt. Die Nachricht eines Zeitgenossen, daß er von Brieg nach Wien gegangen, gewinnt dadurch an Wahrscheinlichkeit, daß sein letztes Werk „Observationes historico-politicae in instrumentum pacis Osnabr. Westph.“ 2 Bde. 4., 1696 in Wien erschienen ist. Seit 1693 ist er in Schlesien verschollen. Von Wien soll er durch die Jesuiten, was durchaus nicht so unglaublich aussieht, als behauptet wird, vertrieben worden sein. Jahr und Ort seines Todes sind unbekannt. Nach Einigen ist er 1697 als Professor der Geschichte in Mainz in größter Dürftigkeit gestorben. Die neuerdings ausgesprochene Vermuthung, er dürfte wol bis zu seinem Tode ruhig in Brieg gelebt haben, ist völlig unhaltbar, denn seine sich als Erben eines in Strehlen kinderlos verstorbenen Oheims meldenden Kinder werden 1701 in den Strehlener Rathsprotokollen als ausländisch bezeichnet.
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Literature
Görlich, Geschichte der Stadt Strehlen. Breslau 1853, S. 521 ff. — Convertiten seit der Reformation vom Bischof Dr. Andreas Räß. Bd. VIII. S. 115 ff. „Gottfried v. Buckisch und Löwenfels“, bearbeitet von Knoblich (zum Theil wörtlich aus Görlich). — Eine Würdigung der Religionsacten in der Vorrede der Acta publica, Jahrgang 1619. Herausgegeben von H. Palm. Breslau 1869.
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Author
Schimmelpfennig. -
Citation
Schimmelpfennig, Adolf, "Buckisch und Löwenfels, Gottfried von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 495 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516833.html#adbcontent