Meyer, Alex
- Lebensdaten
- 1879 – 1978
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Zürich
- Beruf/Funktion
- Jurist ; Rechtsanwalt ; Philatelist
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118581740 | OGND | VIAF: 114185362
- Namensvarianten
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- Meyer, Alex
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Meyer, Alex
Jurist, * 15.12.1879 Berlin, † 14.8.1978 Zürich.
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Genealogie
V →Paul (1844–1925), Dr. iur., Oberreg.rat in B.;
M Helene (1857–98), T d. Philipp Speyer (1815–79) u. d. Caroline Stern (1824–1904); ledig. -
Biographie
M. begann 1898 das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, welches ihn nach|Genf, München, Berlin und Bonn führte und 1902 durch das Referendarexamen in Köln abgeschlossen wurde. Nach der Promotion in Leipzig mit einer Dissertation über Begriff und Schutz des Kredits im BGB legte er 1907 die große Staatsprüfung in Berlin ab. 1913 wurde er Amtsrichter in Stettin. 1914-17 stand er, zuletzt als Leutnant der Landwehr-Kavallerie, an der Front. Anschließend war er in verschiedenen Funktionen in der Reichsverwaltung des Innern und der Justiz, der Reichskanzlei und schließlich 1933-36 als Justitiar der Regierung in Düsseldorf tätig. 1938 erhielt er einen Lehrauftrag für Luftrecht an der New York University, dessen Übernahme durch den Ausbruch des 2. Weltkriegs verhindert wurde. 1939 übersiedelte M. nach Zürich, das seine zweite Heimat wurde. 1950 übernahm er einen Lehrauftrag für Luftrecht an der Univ. Köln, wo er gleichzeitig die Forschungsstelle für Luftrecht gründete. Aus ihr wurde bald das Institut für Luftrecht und Weltraumrechtsfragen (das heutige Institut für Luft- und Weltraumrecht), das seit 1952 die von M. begründete Zeitschrift für Luftrecht und Weltraumrechtsfragen herausgibt. M., inzwischen Regierungsvizepräsident, wurde 1953 zum Honorarprofessor an der Univ. Köln ernannt. Als Nestor des Luft- und Weltraumrechts hat er bis 1974 – also bis ins Alter von fast 95 Jahren – Institut und Zeitschrift geführt und ihnen national und international zu großem Ansehen verholfen.
Bei seiner wissenschaftlichen Arbeit konnte M. auf praktische Erfahrungen seit den Anfängen der Luftfahrt zurückgreifen. Schon 1909 hatte er das Ballonführerpatent erworben und sich 1910 an der Gründung des Deutschen Fliegerbundes beteiligt. Durch seine Tätigkeit in einer Vielzahl nationaler und internationaler Institutionen hat er wie kein anderer auf die Entwicklung des Luft- und Weltraumrechts Einfluß genommen. Er war u. a. Vorsitzender des Rechtsausschusses der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt und des Ausschusses für Luft- und Weltraumrecht der deutschen Landesgruppe der International Law Association sowie Mitglied der Lufttransportkommission der Internationalen Handelskammer und der American Society of International Law.|
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Auszeichnungen
Gr. Bundesverdienstkreuz mit Stern, Andrew-Haley-Medaille d. Internat. Astronautical Federation, Edward-Warner-Goldmedaille d. Internat. Zivilluftfahrtbehörde ICAO.
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Werke
u. a. Das Schadensersatzrecht d. Luftfahrt nach geltendem Recht u. de lege ferenda, 1913;
Freiheit d. Luft als Rechtsproblem, 1944;
Luftrecht in fünf J.zehnten, Ausgew. Schrr. v. A. M., 1961;
Luftpiraterie – Begriff, Tatbestände, Bekämpfung, 1972. -
Literatur
Btrr. z. internat. Luftrecht, FS z. 75. Geb.tag v. A. M., 1954;
Btrr. z. Luft- u. Weltraumrecht, FS zu Ehren v. A. M., Sonderausg. d. Zs. f. Luft- u. Weltraumrecht, 1975 (W-Verz., P);
Gedächtnisschr. zu Ehren v. A. M., Sonderausg. d. Zs. f. Luft- u. Weltraumrecht, 1979;
H. Reemts, in: Zs. f. Flugwiss. 2, 1954, S. 339 (P);
H. Achtnich, ebd. 7, 1959, S. 355 (P);
G. Rinck, ebd. 12, 1964, S. 435 f.;
M. Bodenschatz, in: Ib. 1978 d. DGLR, III, S. 57-60;
H. Bittlinger, Gesch. d. Inst. f. Luft- u. Weltraumrecht d. Univ. zu Köln, o. J., S. 19-31 (P);
H. Göppinger, Juristen jüd. Abstammung im „Dritten Reich“, ²1990, S. 351 f.;
Kürschner, Gel.-Kal. 1976. -
Autor/in
Marietta Benkö -
Zitierweise
Benkö, Marietta, "Meyer, Alex" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 326-327 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118581740.html#ndbcontent