Metzing, Adalbert
- Lebensdaten
- 1875 – 1954
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Würzburg
- Beruf/Funktion
- Bauindustrieller ; Steinmetz
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 124869777 | OGND | VIAF: 74796827
- Namensvarianten
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- Metzing, Adalbert
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Metzing, Adalbert
Steinmetz, Bauindustrieller, * 9.4.1875 Berlin, † 27.8.1954 Würzburg. (evangelisch)
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Genealogie
V →Otto (1847–99), Hofsteinmetzmeister in B., Mitinh. d. Fa. Thieme & Metzing, S d. →Wilhelm (1819–1901), Ratsmaurermeister, u. d. Johanna Weinlig (1818–80);
M Ida (1855–1942), T d. Heinrich Albert Herold, Maurermeister in Jüterbog, u. d. Johanna Juliane Röhrborn;
Ur-Gvv →Friedrich (1776–1841),|Ratsmaurermeister u. Gründer d. Fa. Friedrich Metzing;
B Hans (1876-n. 1935). Architekt, Vorstandsmitgl. d. Lerche & Nippert Hoch- u. Tiefbau AG in B. (s. Rhdb.) u. Dir. d. Familienunternehmens;
– ⚭ Berlin-Charlottenburg 1908 Johanna (1886–1932), T d. Hofsteinmetzmeisters →Carl Zeidler (1845–1906), Gutsbes. auf Dolgenbrodt (Mark), u. d. Selma Westphal (1862–1938);
3 S, 2 T (1 früh †), u. a. →Hellmut Otto (* 1919). Leiter d. Fa. Zeidler & Wimmel, 2. Vors. d. Dt. Naturwerksteinverbandes (s. Klimesch, Köpfe). -
Biographie
M. besuchte ein Realgymnasium in Berlin sowie die Kunstschule, sodann die Baugewerksschule und anschließend die TH Berlin-Charlottenburg. Er erlernte das Steinmetzhandwerk und legte die Gesellen- und die Meisterprüfung ab. 1901-05 arbeitete er als Prokurist bei einer Firma der Steinindustrie und trat im Juni 1905 in leitender Funktion in die Firma „Gebr. Zeidler“ (später „Zeidler & Wimmel“) ein. 1908 wurde er zum Generalbevollmächtigten und alleinigen Leiter der Steinmetzbetriebe „Gebr. Zeidler“ und „P. Wimmel & Co.“ (gegr. 1776 in Berlin) sowie „Zeidler & Wimmel“ (Bunzlau) und 1909 zum Mitinhaber ernannt. 1911 gründete er ein Werk mit angeschlossenem Bildhaueratelier zur Verarbeitung des in der Nähe gewonnenen Muschelkalksteins und in den beiden darauffolgenden Jahren Zweigniederlassungen in Danzig und Wien. 1920 vereinigte M. die beiden Berliner und die Bunzlauer Firma zu einem Sandsteinunternehmen großen Ausmaßes. 1939 beschäftigte diese Firma in sieben Verarbeitungsbetrieben und 21 Steinbrüchen ungefähr 1600 Mitarbeiter. Nach 1945 verlor sie die Anlagen, die sich auf dem Gebiet der sowjetisch besetzten Zone bzw. in Schlesien befanden, d. h. etwa 80% ihres Besitzes. M. baute das Unternehmen in der Bundesrepublik mit Hauptsitz in Kirchheim bei Würzburg wieder auf und brachte „Zeidler & Wimmel“ zu internationalem Ansehen.
Unter M.s Leitung wurden vor allem in der Zeit zwischen der Jahrhundertwende und dem 1. Weltkrieg in Berlin bei einer Anzahl von bedeutenden Bauten fassadengestaltende Natursteinarbeiten ausgeführt, die das Gesicht der Stadt mitprägten, so am Kaufhaus des Westens (1903–06), am Haus Vaterland (1911), an den Bauten auf der Museumsinsel (1913) und an der Staatsbibliothek Unter den Linden (1908–14). M., der auch als Gutachter international geschätzt war und sich besondere Verdienste um die Erforschung historischer Baudenkmäler erwarb, war Vorsitzender der Verbände der deutschen Steinindustrie und Vizepräsident der Deutschen Orientgesellschaft.|
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Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (TH Danzig 1929);
Türk. Honorarkonsul in Würzburg;
Ehrenbürger v. Kirchheim. -
Literatur
Zeidler & Wimmel 1776-1951, 1951;
Zeidler & Wimmel 1776-1976, Zum 200j. Gedenktage d. Geschäftsgründung durch d. Steinmetzmeister Johann Heinrich Wimmel in Berlin unter d. Regierung Friedrichs d. Gr., 1976;
F. Forrer, Die ältesten Familien an d. Spree, in: Welt am Sonntag v. 7.6.1964, S. 33;
W. Dopp, Berlin machte sie – sie machten Berlin, Alte Familien mit Spree-Tradition, in: Der Tagesspiegel v. 7.5.1967;
Rhdb. (P). -
Autor/in
Hella Ruebesam -
Zitierweise
Ruebesam, Hella, "Metzing, Adalbert" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 257-258 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124869777.html#ndbcontent